Petition
Autofreier Schulvorplatz für die VS Phorusgasse weiter im Gespräch

Angelika Weikmann (r) mit Elternverein-Kollegin Michaela Schmetterer. | Foto: Martin Niegl
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Mit einer Petition fordern über 500 Wiednerinnen und Wiedner einen autofreien Schulvorplatz für die Volksschule Phorusgasse. 

WIEN/WIEDEN. Als einzige Pflichtschule auf der Wieden hat die Volksschule Phorusgasse keinen autofreien Schulvorplatz. Ein Alleinstellungsmerkmal, das viele Schüler und ihre Eltern sehr stört. Deshalb startete Angelika Weikmann, Vorsitzende des Elternvereins, die Petition "Phorusgasse jetzt!". Der Petitionsforderung eines autofreien Schulvorplatzes haben sich 500 Anrainer mit einer Unterschrift angeschlossen. Damit wurde sie im Petitionsausschuss behandelt.

Bereits im Jahr 2022 hat sich auch die Bezirksvertretung für das Projekt ausgesprochen – die Umsetzung blieb jedoch bislang aus. Heute besuchen etwa 380 Schüler die Volksschule. Noch vor zehn Jahren waren es über hundert Kinder weniger. Zugleich verbringen die Schüler auch mehr Zeit in der Bildungseinrichtung, da diese in eine Ganztagsschule umgewandelt wurde.

Es fehlt an Platz

"Die räumlichen Gegebenheiten sind mit diesem Wachstum aber nicht mitgekommen", erklärt Weikmann. Es gibt keinen Dachbodenausbau, keinen Ballspielkäfig und auch der Schulhof sei inzwischen zu klein. "Gerade in einer inklusiv geführten Schule mit Kindern mit verschiedensten Bedürfnissen ist es zentral, dass ein großes Raumangebot für verschiedene Tätigkeiten in verschiedenen Gruppensettings zur Verfügung steht", argumentiert Weikmann.

Die Schulstraße soll Kinder sicherer in die Schule bringen.  | Foto: Mobilitätsagentur Wien/Fürthner
  • Die Schulstraße soll Kinder sicherer in die Schule bringen.
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Bereits das dritte Jahr in Folge hat der Elternverein das Aufstellen der Absperrungen für die Schulstraße von 7.30 bis 8 Uhr morgens organisiert. "Das sehen wir als Zwischenschritt in Richtung einer permanenten Lösung." Die Kinder sollen lernen, dass der öffentliche Raum nicht nur für Autos da ist, sondern auch für Spiel und Unterricht genutzt werden kann. Auch bestehe durch eine solche Umgestaltung die Möglichkeit für Begrünungsmaßnahmen und teilweise Entsiegelung.

Bemühungen gehen weiter

In ihrem Statement spricht Bezirkschefin Lea Halbwidl (SPÖ) von vergangenen Bemühungen und Erfolgen bei der Attraktivierung der Phorusgasse. Sie teile die Einschätzung, dass gerade vor dem Hintergrund der Schulentwicklung notwendige Frei- und Spielflächen für Kinder eine besondere Bedeutung haben. Bei bisherigen Überprüfungen hätten die zuständigen Dienststellen allerdings eine analoge Regelung der Phorusgasse abgelehnt.

Ein Teil der Phorusgasse ist bereits eine Schulstraße. | Foto: Barbara Schuster/MeinBezirk
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"Ich unterstütze wie bereits in der Vergangenheit die Anliegen der Petition in vollem Umfang und sehe sie als Bestärkung, meine Gespräche fortzusetzen, um sinnvoll machbare und mehrheitsfähige Lösungsoptionen herbeizuführen", verspricht Halbwidl.

13A kein Hindernis

Eine ursprüngliche Einschätzung, dass die Phorusgasse für die Buslinie 13A als Ausweichroute befahrbar bleiben müsse, konnten die Wiener Linien entkräften. "Die Volksschule befindet sich an der Adresse Phorusgasse 4. In diesem Bereich fährt keine unserer Linien. Gegen ein Fahrverbot im Abschnitt zwischen Wiedner Hauptstraße bis Leibenfrostgasse haben wir dementsprechend nichts einzuwenden, da die Linie 13A erst ab der Kreuzung mit der Leibenfrostgasse in der Phorusgasse fährt bzw. diese kreuzt", heißt es in einer Stellungnahme.

Soll die VS Phorusgasse einen autofreien Schulvorplatz bekommen?

Auch sollte der Individualverkehr aufgrund des Fahrverbots auf die Nikolsdorfer Gasse
ausweichen, wäre keine der Linien betroffen. Lediglich eine Drehung der Einbahn in der Phorusgasse hätte Einfluss auf die Linienführung des 13A.

"Grundsätzlich erfüllt die Phorusgasse keine übergeordnete Funktion im Straßennetz. Somit dient sie unter Berücksichtigung des Durchfahrtverbotes der Wohnstraße lediglich zur lokalen Erschließung des konkreten Straßenbereichs", erklärt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). "Die Schaffung eines autofreien Schulvorplatzes könnte durch Umwandlung des kompletten Straßenabschnittes Phorusgasse zwischen Wiedner Hauptstraße und Leibenfrostgasse in der Fußgängerzone, inklusive der Verordnung von gegebenenfalls Zufahrtserfordernissen zu bestimmten Zeiten, erzielt werden."

Durchfahrtsbreite muss bestehen bleiben

Sima gibt aber zu bedenken, dass auch in solchen Fällen jedenfalls eine Durchfahrtsbreite zur Zu- und Abfahrt für die Feuerwehr und die Müllabfuhr weiterhin möglich sein müsse. Deshalb seien nach einer ersten Beurteilung des Vorhabens durch die zuständigen Fachabteilungen bauliche Veränderungen wie eine Wendemöglichkeit und eine damit verbundene Stellplatzreduktion notwendig.

"Diesbezüglich wären allerdings seitens des Bezirks noch vertiefende Gespräche mit den zuständigen bzw. betroffenen Dienststellen des Magistrats sowie den Wiener Linien zu führen." Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die Entscheidung für eine mögliche Beauftragung der weiteren Planungsschritte im Fall der Phorusgasse bei den zuständigen Bezirksgremien liegt.

Auch Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) äußerte sich zur Petition. | Foto: HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com
  • Auch Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) äußerte sich zur Petition.
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Weitere Stellungnahmen gibt es unter anderem von ARBÖ und ÖAMTC. Beide halten die bestehende Schulstraße als Maßnahme für ausreichend. Der Verkehrsklub Österreich (VCÖ) aber spricht sich für einen autofreien Schulvorplatz aus. Ein solcher biete zahlreiche Vorteile, wie die Reduzierung von Lärm- und Schadstoffemissionen oder eine Steigerung der Aufenthaltsqualität.

Das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen zu sein, denn jetzt wird die Möglichkeit des Schulvorplatzes erneut überprüft. MeinBezirk bleibt dran.

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