Agenda Wieden
Wie altersfreundlich ist das Freihausviertel heute?

- Ewald Muzler (zweiter links) und weitere Wiednerinnen und Wiedner über 60 haben sich das Freihausviertel angeschaut und bewertet.
- Foto: Milena Schnee
- hochgeladen von Salme Taha Ali Mohamed
Wie breit müssen die Gehsteige sein, wie viele Sitzbänke findet man und wie barrierefrei sind die Zebrastreifen? Diese Fragen stellte sich eine Gruppe von Wiednerinnen und Wiednern über 60, die mit der Agenda Wieden das Freihausviertel auf seine Altersfreundlichkeit untersuchte.
WIEN/WIEDEN. Wien wird immer älter: Darüber sind sich alle Prognosen einig. Auf der Wieden soll laut jüngsten Schätzungen der Stadt Wien die Anzahl der 15- bis 39-Jährigen bis 2043 um 0,7 Prozent sinken und die der über 65-Jährigen um 2,2 Prozent steigen. Diese Entwicklung macht es noch wichtiger, in Zukunft bei der Stadtplanung mehr auf die Bedürfnisse älterer Menschen einzugehen.
Wie altersfreundlich der 4. Bezirk ist, hat sich die Agendagruppe "Begegnung im Freihausviertel" vor Kurzem angeschaut. Dazu ist sie mit Wiednerinnen und Wiednern, die älter als 60 Jahre sind, durch das Grätzl spaziert. Die zentrale Frage: Wie könnte man diesen Teil des 4. Bezirks noch lebenswerter und altersfreundlicher gestalten? Die Antworten zu jeder Straße hielt man mittels eines detaillierten Fragebogens fest.
Mühlgasse als Hindernis
Die gute Nachricht zuerst: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzten vor allem die Grünflächen im Freihausviertel, ebenso die vielen schönen Ecken, Plätze und Parks. "Im Großen und Ganzen wird das Viertel durchaus positiv gesehen", weiß Ewald Muzler von der Agenda Wieden zu berichten. "Bei uns gibt es nicht viel zu beanstanden. Auch das ist wichtig, zu betonen."

- Alles in allem werde das Grätzl als positiv angesehen. An manchen Stellen fehle es an Sitzbänken, öffentlichen WC-Anlagen, Begrünung und breiten Gehsteigen. Auch die Beschilderung des öffentlichen Raums ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Anliegen.
- Foto: Ewald Muzler
- hochgeladen von Salme Taha Ali Mohamed
Doch Verbesserungsvorschläge gibt es natürlich trotzdem: So kritisierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass viele Gehsteige zu schmal seien. Besonders auffällig sei das im Bereich des Ehrbar-Saals in der Mühlgasse, wo die Wegnahme einer Parkspur dieses Problem lösen könnte. "Dort fühlt man sich heutzutage wirklich beengt. Zwei Personen können hier nicht aneinander vorbeigehen", so Muzler.
Wo bleiben die Klos?
Die beste Bewertung erhielt der Kühnplatz für seine barrierefreien und breiten Gehsteige, seine vielen Sitzgelegenheiten und viel Grün. Allerdings würden öffentliche Wasserspender, frei zugängliche WC-Anlagen und Orientierungstafeln fehlen. Solche Wegweiser und öffentliche Klos wünscht man sich auch für den Weg von der Pressgasse bis zum Vicki-Baum-Platz. Die einzige öffentliche WC-Anlage, die man zwischen der Floragasse und dem Mozartplatz findet, befindet sich im Amtshaus. Ebenso rar seien Wasserspender. Negativ fielen weiters die laute und verkehrsintensive Favoritenstraße und der schattenlose Mozartplatz auf.
Am unzufriedensten zeigten sich die Wiedner mit dem Grätzl von der Mühlgasse bis zum Ida-Margulies-Platz. Das sei unter anderem auf zu schmale Gehsteige, zu wenige Sitzgelegenheiten und fehlende Trinkbrunnen zurückzuführen.

- Ihre Beobachtungen hielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Spaziergangs akribisch fest.
- Foto: Milena Schnee
- hochgeladen von Salme Taha Ali Mohamed
Anhand dieser Kriterien lassen sich auch die Forderungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine altersgerechtere Stadtplanung ableiten. Diese beinhalten unter anderem mehr Sitzplätze, Begrünung, Schatten, öffentliche WC-Anlagen und Trinkbrunnen. Aber die Gruppe hat auch konkrete Vorstellungen davon, wie sich dies bewerkstelligen lässt. So fordert sie etwa, dass die Mühlgasse begrünt und autofrei wird sowie die Etablierung von Fußgängerzonen in der Mühlgasse und Schleifmühlgasse wie auch einer Begegnungszone in der Heumühlgasse 1-7.
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