Streetwork Wieden: Seelenklempner on Tour

Jerome Trebing vor der Anlaufstelle in der Belvederegasse.
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Wieden. Als Mitarbeiter von „Streetwork Wieden“ sieht sich Jerome Trebing als „Berater für alle Lebensfragen“. Das ist mit einem halben Augenzwinkern gesagt, fasst aber das Angebot der in der Belvederegasse 24 beheimateten Anlaufstelle gut zusammen. „Unsere Zielgruppe sind junge Menschen in Alter von 12 bis 26 Jahren,“ sagt Trebing. „60 Prozent unserer Zeit sind wir draußen unterwegs, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne vom Himmel brennt. Wir wollen mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch kommen.“

Das ist kein Selbstzweck. Die Sozialarbeiter von Streetwork Wieden wollen jungen Menschen helfen, mit verschiedensten Problemlagen klar zu kommen. „Die Bandbreite ist wirklich groß,“ so Trebing. „Es reicht von Problemen mit der Arbeitssuche, über verschiedenste Behördenkontakte wie zum Beispiel beim AMS bis hin zur Schuldnerberatung.“

Cupcakes aus dem Fenster

Wichtig sind dem Verein die Zusicherung von Anonymität und die Freiwilligkeit. „Wir zwingen keinen, unsere Termine wahrzunehmen. Und wir fragen auch erst mal nicht nach Namen, Anschrift oder Aufenthaltsstatus, wenn sich jemand an uns wendet.“

Neben der Laufarbeit im Bezirk bietet „Streetwork Wieden“ einen Aufenthaltsraum mit Küche, Playstation, Plattenspielern und Tischtennis. „Wir sind sehr flexibel. Hier können junge Leute Geburtstag feiern, oder wir kochen und essen auch gemeinsam,“ sagt Trebing. Aus dem regelmäßigen Kontakt mit den Jugendlichen sind schon viele Initiativen entstanden. „Als die Flüchtlinge beim Hauptbahnhof waren, haben wir gemeinsam Essen dort hingebracht. Einmal haben wir selbst gemachte Cupcakes aus dem Fenster verkauft.“

Reise nach Israel

Es ist diese Flexibilität und Kreativität, die Trebing an seinem Beruf schätzt. Er stellt aber auch klar: „Man braucht eine gewisse Leidenschaft um das zu machen. Wir sind hier wirklich jeden Tag an der Frontlinie.“ Das bedeutet auch, täglich mitzukriegen was die Jugendlichen bewegt oder belastet. „Zum Beispiel jetzt bei den Nationalratswahlen. Da merken wir schon, dass viele Jugendliche Angst bekommen wenn es wieder heißt, man soll alle Grenzen dicht machen.“

Zu den Höhepunkten der Tätigkeit von Streetwork Wieden zählen regelmäßige Ausflüge ins Ausland. „Vor drei Jahren sind wir mit den Jugendlichen nach Berlin gefahren und haben dort mit Bewohnern besetzter Häuser diskutiert.“ Dieses Jahr geht es nach Israel. „Wir schauen uns ein antirassistisches Projekt beim Verein Hapoel Tel Aviv an und besuchen Gedenkorte an den Holocaust.“

„Wir sind ein fixer Teil des Bezirks"

Die Reisegruppen entstehen selbst organisiert. „Wir sagen den Jugendlichen Bescheid, dass wir wieder eine Reise planen. Dann reden die unter einander, wer mitkommen will. Bislang haben wie so immer eine Gruppe von rund zehn Personen zusammenbekommen.“ Die Reisen sind, wie auch das gesamte Angebot von Streetwork Wieden, für die Teilnehmer kostenlos. Auch dies war von Anfang an ein Kernbestandteil der Arbeit Streetwork Wieden - und das bereits 15 Jahre lang. „Wir sind ein fixer Teil des Bezirks geworden,“ freut sich Trebing. „Das wollen wir im Herbst auch feiern.“

Zur Sache:

Streetwork Wieden ist ganzjährig erreichbar und ansprechbar. Die Telefonnummer lautet 0676 451 46 51. Facebook: facebook.com/stw.wieden, E-Mail: streetwork.wieden@rdk-wien.at

Jerome Trebing vor der Anlaufstelle in der Belvederegasse.
„Es reicht von Problemen mit der Arbeitssuche, über verschiedenste Behördenkontakte wie zum Beispiel beim AMS bis hin zur Schuldnerberatung.“

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