Wiedner Gymnasium
Sir Karl Popper Schule feiert 25-jähriges Jubiläum

- Das Wiedner Gymnasium und die Sir Karl Popper Schule findet man am Wiedner Gürtel 68.
- Foto: Salme Taha Ali Mohamed
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Seit 25 Jahren werden hochbegabte Schülerinnen und Schüler im Schulversuch "Sir Karl Popper Schule" gezielt gefördert. Der Direktor, Edwin Scheiber, würde das Förderprogramm gerne auf weitere Gymnasien in Österreich ausweiten.
WIEN/WIEDEN. Für hochbegabte Kinder gibt es in Österreich nur ein begrenztes Schulangebot. Die Sir Karl Popper Schule am Wiedner Gürtel 68 gehört zu den wenigen Institutionen im Land, die die Talente und Fähigkeiten dieser Schülerinnen und Schüler gezielt fördern. Der sogenannte "Schulversuch" teilt sich den Standort mit dem regulären Wiedner Gymnasium. "Die Sir Karl Popper Schule ist ein Teilzweig des Wiedner Gymnasiums", erläutert Edwin Scheiber.
Er hat die Sir Karl Popper Schule für den Großteil ihrer 25-jährigen Geschichte begleitet, anfangs neun Jahre lang als Lehrer und seit nunmehr 14 Jahren als Direktor. Die Schule für Hochbegabte wird deswegen als ein Versuch klassifiziert, da sich ihr Angebot den gesetzlich streng geregelten Auflagen für eine öffentliche Schule entzieht.
Hochbegabte mehr fördern
So gibt es in der Unterstufe etwa ein Drehtürmodell, bei dem Schülerinnen und Schüler ein Fach an einer höheren Schule besuchen können. In der Oberstufe der Regelschule können die Schülerinnen und Schüler anstelle von Wahlfächern wie Geschichte oder Biologie Themenmodule wählen, etwa Chemie in der Medizin, Nationalsozialismus oder Schlachten der Weltgeschichte.

- Den Schulversuch für die Förderung von hochbegabten Kindern gibt es seit 25 Jahren.
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Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schulversuchs ist nur ein Teil des Unterrichts verpflichtend. Beim Rest können sie selbst entscheiden, was und wie viel sie lernen wollen. Darüber hinaus werden sie jede Woche von einem Lehrer-Coach betreut, der ihnen zeigt, wie man beispielsweise richtig lernt oder wie sie ihre Sozial- und Kommunikationskompetenzen weiter ausbauen können.
Seit dem Start des Versuchs haben rund 1.200 Jugendliche an der Sir Karl Popper Schule die Matura abgelegt. Aktuell besuchen sie knapp 200 Schüler, also rund 48 Schüler pro Jahrgang. Dabei handelt es sich um die begabtesten Kinder: Jedes Jahr bewerben sich um die 130 Personen für den Schulversuch. Wer die Sir Karl Popper Schule tatsächlich besuchen darf, wird durch einen standardisierten Intelligenztest bestimmt.
Schulversuch ausbauen
Aus diesem Grund hofft Scheiber, dass es bald auch an anderen Gymnasien in Österreich Sir-Karl-Popper-Schulzweige für Hochbegabte geben wird. Dazu müsste jedoch die gesetzliche Grundlage finalisiert werden. "Begabung ist generell ein Potenzial, das Menschen innewohnt und das sie in Leistung oder Resilienz umsetzen können", so Scheiber. "Hochbegabung heißt, dass das besonders stark ausgeprägt ist." Dieses Potenzial gelte es, zu fördern. "Dieser Schulversuch ist wichtig, um begabte Kinder adäquat zu unterrichten. Wenn man Profi-Skifahrer ist, würde man auch nicht auf der blauen Piste trainieren", so der Direktor.

- Edwin Scheiber ist seit 14 Jahren Direktor an beiden Schulen. Davor unterrichtete er neun Jahre lang am Wiedner Gymnasium und beim Schulversuch. Heute ist er noch als Chemielehrer tätig.
- Foto: Sir-Karl-Popper-Schule/Wiedner Gymnasium
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Gleichzeitig betont er, dass die Leitung durch den Schulversuch auch viel für das reguläre Wiedner Gymnasium gelernt habe, das sie auch dort anwenden konnte. "Es gibt in Österreich sicher mehr als 48 Hochbegabte, die sich über eine Förderung freuen würden", so Scheiber.
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