Betreiber am Ende
"Müllproblem im Karlsgarten ist nicht mehr tragbar"

Der Karlsgarten - an prominenter Stelle direkt neben dem Karlsplatz - ist zugemüllt. Laut Betreiber liege das an einer psychisch erkrankten Frau, die Situation sei so für den Verein nicht mehr tragbar. | Foto: Nathanael Peterlini
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  • Der Karlsgarten - an prominenter Stelle direkt neben dem Karlsplatz - ist zugemüllt. Laut Betreiber liege das an einer psychisch erkrankten Frau, die Situation sei so für den Verein nicht mehr tragbar.
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Der Karlsgarten, gelegen am Karlsplatz, an einem der meistbesuchten Orte Wiens, ist zugemüllt. Das liegt laut dem Betreiberverein Karlsgarten an einer psychisch Erkrankten, die Müll in großen Mengen auf das Gartenareal bringt. So könne man nicht mehr weitermachen, erklären sowohl der Betreiber als auch die Bezirksvorstehung.

WIEN/WIEDEN. Mehr als zehn Jahre sind es her, dass der Verein Karlsgarten den gleichnamigen Karlsgarten übernommen hat. Das initiierte Projekt war ambitiös: anliegend an einem der Hotspots Wiens ein Projekt fürs "urban gardening".

Mit viel Begeisterung stürzte man sich auf die Wiese: Schulklassen wurden für Exkursionen eingeladen, Studierende schrieben ihre Abschlussarbeiten im Rahmen von Projekten auf der Gartenfläche.

Voller Müll

Nun, zehn Jahre später, ist das Areal nur noch ein Schatten dessen, was es mal war. Dosen, Kaffeebecher und Bierflaschen übersäen den Boden, hinter dem grünen Gartenhäuschen stehen zwei mit Müll überfüllte Einkaufswägen. Ein unschöner Anblick, der den Karlsgarten verwahrlost erscheinen lässt – nirgendwo in Wien liegt wohl so viel Müll frei herum, erst recht nicht an so einem populären Ort.

Die Frau bringe Müll in großen Mengen auf die Fläche, der gemeinnützige Verein komme mit dem Wegräumen nicht nach – weder finanziell noch zeitlich (Stand Montag, 9. Jänner). | Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
  • Die Frau bringe Müll in großen Mengen auf die Fläche, der gemeinnützige Verein komme mit dem Wegräumen nicht nach – weder finanziell noch zeitlich (Stand Montag, 9. Jänner).
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Grund für den Müll sei laut dem Obmann des Vereins, Andreas Wiesmüller, eine psychisch erkrankte Frau: "Sie sammelt den Müll in der Stadt und bringt ihn in großem Ausmaß in den Garten." Die Frau sei bereits aktenkundig: "Ende November wollten wir wieder mal den Müll wegbringen, da hat sich die Frau im Lieferauto verschanzt, um ihren Müll zu beschützen. Sie musste von der Polizei rausgeholt werden." Der psychosoziale Dienst der Stadt Wien sei kontaktiert worden, um der Frau zu helfen.

So sei die Situation für den Verein Karlsgarten nicht mehr tragbar. Man hätte nicht die Mittel, alleine mit diesen Problemen fertig zu werden. Alleine das Wegbringen des angetragenen Mülls koste mehrere hundert Euro, wenige Tage später wäre die gleiche Menge an Papier und Co. wieder vor Ort. Nicht nur an der Frau liege das Problem – regelmäßig kämen Obdachlose in den Garten, würden dort Drogen konsumieren und Müll hinterlassen. Man habe mehrmals um Hilfe angesucht, jedoch keine bekommen. Eine Anfrage, ob die MA 42 - Wiener Stadtgärten den Müll wegbringen könne, blieb ohne Erfolg.

Ein letzter Hilferuf

Am Dienstag, 21. Jänner, finde ein Treffen mit Bezirkschefin Lea Halbwidl (SPÖ) statt. "Bislang war sie vom Projekt immer überzeugt", so der Obmann. Wenn auch hier keine Hilfe zugesagt wird, "können wir die Fläche nicht mehr betreiben. Wir haben zehn Jahre alles versucht und hätten auch weiter Lust dazu, aber so geht es einfach nicht mehr." Der Moment der Wahrheit also, an dem sich entscheidet, ob der Karlsgarten in dieser Form bestehen bleiben wird.

Nicht nur die Frau, sondern auch andere Obdachlose würden die Fläche benützen, Drogen konsumieren und Müll hinterlassen, so der Betreiber. | Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
  • Nicht nur die Frau, sondern auch andere Obdachlose würden die Fläche benützen, Drogen konsumieren und Müll hinterlassen, so der Betreiber.
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Bezirkschefin Halbwidl erklärt auf Anfrage: "Der Betreiberverein scheint mir zwar durchaus bemüht, der Situation Herr zu werden. Wenn aber seitens des Vereins keine Lösung gefunden werden kann, dann kann aus meiner Sicht auch das Projekt in dieser Form nicht fortgeführt werden. Dann braucht es ein neues Konzept für die Parkfläche."

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