Gleisdorf
Die Maler der Künstlerfamilie Kurtz - einzigartige Ausstellung im MiR
Bei der Kurtz-Ausstellung wird ein Stück Kunstgeschichte, das mit Gleisdorf verortet ist, erlebbar gemacht. Dazu werden Kunstwerke einer Künstlerfamilie zweier Generationen aus vergangener Kunstperioden der Öffentlichkeit präsentiert. Sie stammen allesamt aus Privatbesitz. Vielleicht werden ja auch geografisch weit verstreute Familienbande zusammengeführt? Die Kunst ist es, die uns alle verbindet.
GLEISDORF. Die von Kunsthistorikerin Monika Lafer kuratierte Ausstellung der drei Künstler - des Malers Camillo Kurtz und dessen Onkel Arthur Kurtz und Augustin Kurtz-Gallenstein - zeigt einen repräsentativen Querschnitt ihres Schaffens.
Die Kurtz-Ausstellung:
Vernissage: Do., 13.04.2023, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 14.04. – 29.04.2023
Öffnungszeiten: Fr., 15.00 – 18.00 Uhr, Sa., 09.00 – 12.00 Uhr
Im MiR - Museum in Rathaus in Gleisdorf
Originalwerke der Familie Kurtz
In Ergänzung zu den beiden im Sublilium Schaffer Verlag erschienen Büchern über Camillo Kurtz (2020 - Masterarbeit Lafer) und Arthur Kurtz und Augustin Kurtz-Gallenstein (2022 - Dissertation Lafer) gibt es nun eine umfassende Ausstellung mit Originalwerken der drei Künstler, die aus Privatbesitz stammen. Zum perfekten Zeitpunkt der Ausstellung erscheint nun auch noch das Werkverzeichnis von Camillo Kurtz im selben Verlag.
- Der introvertierte, sehr detailreich arbeitende Augustin Kurtz-Gallenstein (1856 - 1916) ist mit besonderen, noch nie gezeigten Werken vertreten. Er war bisher der bekannteste Maler der Familie Kurtz.
- Arthur Kurtz (1860 - 1917), nicht nur Maler, sondern auch Philosoph und Schriftsteller, blieb der Kunstwelt bisher weitgehend unbekannt, wenngleich einige Arbeiten zumindest in Lexika erwähnt werden. Hier sind einige Hauptwerke erstmals im Original zu sehen.
- Camillo Kurtz (1896 - 1973) ist für seine Stillleben und Aquarelle sowie Keramiken bekannt, doch auch hier gibt es bislang Unbekanntes zu entdecken.
Künstlerisches Schaffen und Antrieb
Der Anspruch der Kuratorin Monika Lafer ist, das Leben und Wirken der Künstler im Kontext der geschichtlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten authentisch zu dokumentieren und zu veranschaulichen. Sie möchte Interessierten Antworten auf die Fragen liefern:
Was machte ihre Persönlichkeit und ihr künstlerisches Schaffen aus?
Was hat sie angetrieben? Was hat sie beschäftigt?
Was waren ihre Herausforderungen, die sie zu bewältigen hatten?
Die Recherchearbeit von Monika Lafer zur Künstlerfamilie hat sie in der Vergangenheit nicht nur durch ganz Österreich sondern auch ins benachbarte Ausland geführt, denn es galt viele verstreute Puzzleteile zusammenzufügen. So manches Werk und einige Aufzeichnungen wurden auf Dachböden oder alten Kellern gefunden. Für die Ausstellung wurden sogar Bilder restauriert, wie zum Beispiel "Der wandelnde Christus".
Der Mastermind des Kurtz-Projektes, Gerhard Steinhuber, hat mit vielen wertvollen Kontakten wesentlich dazu beigetragen, die Gesamtheit aller Informationen und Werke zu erfassen, greifbar zu machen und letztendlich damit auch die Ausstellung im MiR zu ermöglichen.
Werkverzeichnis als Ergänzung
Anlässlich der Ausstellung erscheint zudem ein Werkverzeichnis von Camillo Kurtz (1896 - 1973), das Ergänzungen zur 2020 erschienen Monografie in Form von Tagebucheinträgen sowie einen Stammbaum der Familie Kurtz enthält. Daraus geht hervor, wie er die Kunst seiner Zeit beurteilte, wo er sich und sein Werk verortete und wie er als humanistisch eingestellter Mensch die Geschehnisse in der Welt sah. Er hatte zwei Weltkriege als Soldat erlebt. Außerdem zeigen seine Notizen den vagabundierenden Künstler als umfassend gebildeten Menschen, der mehrere Sprachen fließend beherrschte.
Dazu meint Prof. Margit Stadlober:
" ... Da er (Camillo) die Vermarktung und die Bewerbung seiner Kunst rigoros ablehnte, verblieb sein Oevre nur in kleinen Kreise und war nahezu unbekannt. Aus dieser unverdienten Verborgenheit holt es nun die Verfasserin des Kataloges mit unermüdlichem Fleiß hervor ... Diesem kunstwissenschaftlich überzeugend erschlossenen Material ist nicht nur die Entdeckung einer interessanten Künstlerpersönlichkeit zu verdanken, sondern auch die Ergänzung eines neuen Bausteins zu einem komplexen Verständnis der Moderne".
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Hermine Arnold
Regionalportrait
Freie Redakteurin
https://www.nedi.at
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