Neue PVE in Währing
Nepomuk wird neue Anlaufstelle für Kindergesundheit
Mit einem neuen Primärversorgungszentrum für Kinder soll die Gesundheitsversorgung für die jüngsten Patientinnen und Patienten ausgebaut werden. Vier Kinderärztinnen haben es sich zum Ziel gesetzt, im 18. Bezirk Kinder vielfältig zu betreuen.
WIEN/WÄHRING. Viele Wienerinnen und Wiener haben es wahrscheinlich selbst bereits erlebt. Auf der Suche nach verfügbaren Kassenärztinnen oder Kassenärzten, die zudem zeitnah Termine vergeben, stößt man an seine Grenzen. "Im Bereich der Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist der Bedarf in Wien besonders hoch", sagt Johannes Steinhart, Präsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte.
Wer in Währing nach einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt mit Kassenvertrag sucht, wird enttäuscht – zumindest bis jetzt. Vor Kurzem eröffnete in der Kreuzgasse 27 das "Nepomuk", ein Primärversorgungszentrum für Kinder. Dies ist das achte in ganz Wien und erst das zwölfte österreichweit. Um die Gesundheitsversorgung auch für alle jungen Wienerinnen und Wiener zu gewährleisten, rief die Kammer für Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) 2023 Kinder-Primärversorgungseinheiten (PVE) ins Leben.
Umfassende Versorgung
Hinter der neuen Anlaufstelle für Kindergesundheit stecken die vier Kinderärztinnen, Alexandra Ille, Mika Rappold, Helena Spitzer und Sophia Zacher. Die vier Ärztinnen kennen sich aus dem Krankenhaus, wo sie mehrere Jahre zusammengearbeitet haben. Ausschlaggebend für die Gründung einer PVE war: "Wir haben in den Ambulanzen gesehen, dass die Versorgung im niedergelassenen Bereich zu gering ist und haben immer schon gut zusammengearbeitet", sagt Sophia Zacher.
Im neuen Gesundheitszentrum wird Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren ein umfassendes Spektrum an medizinischen, aber auch therapeutischen Leistungen angeboten. Den Ärztinnen sei es wichtig, kleine Patientinnen und Patienten vielseitig zu betreuen. Dafür holen sich die Medizinerinnen Unterstützung ins Boot: Künftig plane man beispielsweise auch Physiotherapie, Logopädie oder Diätologie anzubieten.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist überzeugt, dass es nicht nur Spitäler mit hoher Expertise wichtig sind, sondern auch wohnortnahe Versorgung in Form von Gesundheitszentren. "Wir sind noch nicht dort, wo ich hin will. Es ist noch immer zu wenig, auch wenn bereits 30 fix beschlossene Zentren ausgebaut werden. Die Menschen brauchen eine gute Versorgungslandschaft und wollen einen Ort, wo mehrere Gesundheitsfragen abgeklärt werden", sagt Hacker.
Einige Hürden zu überwinden
Auch Steinhart befürwortet den Mut von jungen Medizinerinnen und Medizinern, ein Primärversorgungszentrum zu gründen, kennt aber die Herausforderungen. "Es ist nicht einfach. Hier in Währing war es schwierig, die richtige Immobilie zu finden. Das Zentrum hat eine Fläche von 400 Quadratmetern, die muss man erst einmal finden und dann muss sie auch frei sein." Hinzukomme, dass Ärztinnen und Ärzte auch die finanziellen Mittel zur Verfügung haben müssen.
"Ich verstehe das Bedürfnis der Bevölkerung und deswegen bauen wir das Angebot auch aus. Zudem muss man Verständnis dafür haben, dass es kein leichtes Unterfangen ist, so eine Einrichtung zu schaffen", sagt Hacker. Anfang des Jahres verkündete die ÖGK, dass es bereits heuer sieben weitere neue PVEs geben wird.
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