Landwirtschaft
Sprachrohr für die Südkärntner Bauern

- Marjan Čik mit einem seiner Noriker. „Sie sind sehr robust, leicht zum Halten und ruhig im Gemüt.“
- Foto: Privat
- hochgeladen von Thomas Klose
Marjan Čik (50) aus St. Kanzian ist leidenschaftlicher Pferdezüchter. Als Fraktionschef der Südkärntner Bauern setzt er sich für die Interessen der Landwirte ein.
Den Hof in der Ortschaft Brenndorf bei St. Kanzian hat Marjan Čik vor 14 Jahren gekauft. „Er befand sich in einem schrecklichen Zustand. Wir haben in die Hände gespuckt und geschaut, dass man das auf Vordermann bringt.“ Fünf „intensive Arbeitsjahre“ hat das gedauert. Seither werden vor Ort Noriker gezüchtet. „Die Leidenschaft zu den Pferden kam von meinem Vater. Er kam aus Bleiburg und die Karawanken haben damals noch von den Fuhrwerken gelebt.“ Mit den Norikern verbindet er eine „große Freude“. „Das war die Rasse, die ich für mich gewählt habe. Heute sind sie ein super Begleitpartner für die Freizeitwirtschaft geworden. Sie sind sehr robust, leicht zum Halten und ruhig im Gemüt“, so Čik, der Obmann des Landeszuchtverbandes Kärnten ist.
Polit-Sprachrohr
Seit zwei Legislaturperioden engagiert sich Marjan Čik als Vertreter der Südkärntner Bauern in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer. Als Fraktionschef schaffte es der zweifache Familienvater im Rahmen der letzten Wahlen in den Vorstand. „Der große Politiker von der Genetik her bin ich nicht, aber wenn man sieht, wie viel geredet und wie viel davon real umgesetzt wird, da braucht es schon ein bodenständiges Denken, um vielleicht andere Zugänge zu schaffen.“ Seine wichtigste Polit-Forderung: „Die Absicherung der Betriebe in einer Form eines Grundeinkommens oder einer Grundform einer höheren Ausgleichszulage, damit ein Arbeitsplatz am Bauernhof erhalten bleibt.“ Mit Blick auf die Globalisierung und die damit verbundenen Preiskämpfe würde es sonst der Bauer sein, der „die Zeche zahlt“. Der Südkärntner Raum habe „schon sehr, sehr viele Betriebsstätten verloren, weil einfach die Bedingungen nicht passen“.
Slowenisch Muttersprache
Am elterlichen Hof von Marjan Čik – der nur unweit entfernt von der jetzigen Pferdezucht liegt – sprach man Slowenisch. „Als vier-, fünfjähriger Bub habe ich das Deutsche noch nicht so gut gekonnt. Aber in einem Tourismusgebiet wie St. Kanzian war das dann schnell der Fall.“ Die Zweisprachigkeit sieht der Landwirt, der hauptberuflich beim Lagerhaus in der Betriebsberatung tätig ist, als Geschenk: „Ich habe dadurch beruflich viele Möglichkeiten bekommen. Ich denke, dass man als Kärntner schon stolz sein sollte, dass man da eine Kultur hat, die uns zusätzlich Attraktivität verschafft.“
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