Darum fasten Menschen 40 Tage vor Ostern
Die Bedeutung der Fastenzeit

- Für Dechant Zoltan Papp wird die Fastenzeit von jedem Einzelnen persönlich definiert. Zahlreiche Menschen nutzen diese Zeit, um abzunehmen und auf Bestimmtes zu verzichten.
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- hochgeladen von Robert Glinik
Im Interview mit Völkermarkts Dechant Zoltan Papp wollten wir vom Völkermarkter wissen, warum gerade vor Ostern 40-Tage gefastet wird.
VÖLKERMARKT. Fasten ist aber nicht spezifisch biblisch oder christlich. Auch im profanen Bereich gibt es Praktiken, wo die Menschen auf etwas verzichten (wollen). „Was aber Fasten zu etwas macht oder besser gesagt einen Sinn gibt, ist das Ziel des Fastens. Zuerst muss man sich fragen, warum man fasten will“, berichtet Dechant Zoltan Papp.
Ziele definieren
Die Bedeutung der Fastenzeit wird von einem persönlich definiert. Ist die Fastenzeit nur eine Tradition, eine "Verzicht-Übung" oder aber möchte man den Alltag unterbrechen, auf das verzichten, was verzichtbar ist, und überlegen, worauf es im Leben wirklich ankommt. „Nach dem Motto: ‚Weniger ist mehr‘, möchte ich Prioritäten setzen, Wege finden, um mein Leben zu vereinfachen und wertvoller zu gestalten“, so Papp.
Nicht nur Ichbezogen
Die Fastenzeit soll Lebensfreude und Gemeinschaft ausdrucken. „Wer durch das Fasten seine Wahrnehmung geschärft hat, für die eigenen Bedürfnisse und für die der anderen, der wird sehen, dass zu viel nicht so ist, wie es sein soll. Wer sich in die anderen Menschen hineinfühlt, wird ihr Schicksal nicht in sich behalten können“, so Papp. Fasten sollte nicht nur eine ichbezogene spirituelle Übung sein, sondern die Wirkungen des Fastens sollten in den menschlichen Beziehungen Früchte bringen.
Auf bestimmtes verzichten
Zahlreiche Menschen wollen abnehmen, deshalb ist die Fastenzeit für viele sehr willkommen, um eine bessere Körperfigur zu bekommen. „Ohne einen spirituellen Hintergrund hingegen ist das Fasten eher eine Einbahnstraße. Mit der Zeit lässt die Motivation nach und viele werden wieder ‚zurückfallen‘ und die alten Gewohnheiten weiter praktizieren“, berichtet Papp.
Bedeutung der 40 Tage
Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit. Die Zahl 40 ist eine heilige Zahl, die öfters in der Bibel vorkommt. „Seit Ende des 11. Jahrhunderts gibt es die Tradition, sich an diesem Tag im Gottesdienst ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen zu lassen. Die Asche ist ein Zeichen menschlicher Vergänglichkeit sowie ein Symbol der Trauer und Buße“, so Papp. Außerdem enthält die Asche die reinigende Kraft des Feuers. Die 40-tägige Fastenzeit soll die Hoffnung der Christen auf Auferstehung ausdrücken.
Mehr Leben
„Mir ist es wichtig, dass wir die Fastenzeit nicht oberflächlich betrachten. Es ist kein Zufall, dass die Fastenzeit mit dem beginnenden Frühling zusammenfällt. Es geht nicht um weniger, sondern um mehr Leben, nicht um Trauriges, sondern farbiges und aufblühendes“, so Dechant Papp. Das Evangelium gibt uns die Richtung vor, welche Wege wir in der Fastenzeit gehen müssen, um Früchte zu bringen: Gutes tun, das eigene Leben besser kennenzulernen und den Kontakt mit Gott vertiefen. Nur so können wir unserem Leben Sinn und Freiheit verleihen.
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