Weihnachtsgeschäft 2023
Leise rieselte das Weihnachtsgeschäft in Vöcklabruck
Durchwachsen ist die Bilanz der Unternehmer nach dem Weihnachtsgeschäft. Wir haben bei vier Unternehmern nachgefragt:
VÖCKLABRUCK. "Mit der Entwicklung gegenüber dem Vorjahr sind wir sehr zufrieden. Die Frequenz hat sich trotz des Wetterchaoses am 3. Dezember positiv entwickelt", heißt es seitens der Varena. "Erwartungsgemäß war die Weihnachtswoche ab dem dritten Adventwochenende bis zum 23. Dezember die stärkste Zeit, aber auch die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr war höchst zufriedenstellend." Die Umsätze liegen noch nicht vor, man geht aber davon aus, dass es auch da eine Steigerung gegeben hat.
Leichtes Minus bei Elektro
Wolfgang Königseder von Elektro Königseder in Timelkam berichtet über sein Weihnachtsgeschäft: "Wir sind zufrieden, für uns hat es gepasst, auch wenn es branchenüblich etwa zehn Prozent weniger als im Vorjahr war." Auf Umsatzzahlen blickt er nicht so genau. "Mir ist der Deckungsbeitrag wichtig", erklärt er.
Umsatz nach Termin
Generell setzt er auf ein unkonventionelles Geschäftsmodell: Er bietet Beratungen nach Terminvereinbarungen. Das Geschäft hat vormittags von 7.30 Uhr bis 12 Uhr offen, am Samstag ist grundsätzlich geschlossen. "Wir leben nicht von Laufkundschaften und bieten auch keine Bühne für Leute, die sich informieren und dann sowieso online kaufen. Dafür haben wir keine Zeit", sagt Königseder. Kunden, die sich einen Termin ausmachen, haben echte Kaufabsichten, die Zeit der Mitarbeiter ist so wertvoll eingesetzt, die Geschäfts-Abschlussquote hoch. "Seit etwa drei Jahren bewährt sich dieses Modell, auch bei unseren Mitarbeitern, die sich die Termine nachmittags selbst einteilen können", erklärt der Chef uns prognostiziert: "Auch andere Unternehmer werden noch viel flexibler werden müssen. Mit Verdienst lockt man keine Mitarbeiter mehr – was zählt ist mehr Freizeit und mehr Flexibilität", ist Königseder überzeugt.
Katastrophe in der Innenstadt
Robert Schmid von Skribo Schachtner in Vöcklabruck & Schwanenstadt ist mit den Weihnachtsumsätzen überhaupt nicht zufrieden: "Es war eine völlige Katastrophe, selbst die Einkaufsnachmittage an den Samstagen waren schlecht besucht. Es gab einfach keine Frequenz", bedauert der Unternehmer. Sein Geschäft lebe vorwiegend von der Laufkundschaft. Das Problem für die fehlenden Menschen sieht er in der Innenstadt an sich. "Das ist eh schon länger ein Problem: Es gibt keine Parkplätze und wenn, sind sie kostenpflichtig. Es ist vieles in Vöcklabruck unattraktiv", beklagt sich Schmid.
Blick nach vorne
Er hat das Minus im Weihnachtsgeschäft abgehakt und konzentriert sich auf die Schultaschen-Ausstellung am 2. und 3. Februar in Pfarrheim Vöcklabruck. "Am Freitag von 12 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr können die Kinder und Eltern aus 150 Schultaschen auswählen und diese probieren", berichtet Schmid über sein Grundgeschäft.
Parkplätze als großes Thema
Andrea Freudenthaler betreibt seit April 2023 das Käseeck in Vöcklabruck. Sie ist mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. "Der Umsatz hat gepasst, die Parkplatzsituation ist aber ein großes Problem und wird das auch noch länger sein", sagt sie und bedauert die Abschaffung der halbstündigen Gratisparkzeit seitens der Gemeinde. "Viele KundInnen überlegen sich deswegen, ob sie überhaupt noch in die Innenstadt fahren", erzählt Freudenthaler.
Beratung und Regionalität
Großer Pluspunkt ihres Geschäftes ist die persönliche Beratung. "Wir nehmen uns Zeit für die KundInnen". Aufgefallen ist ihr, dass Trüffelprodukte, an sich die typische und gefragte Ware zu Weihnachten, heuer nicht so gerne gekauft wurden. "Die Leute kaufen weniger, achten aber auf Qualität und vor allem auf Regionalität". Auf Letztere will sie in Zukunft verstärkt eingehen und noch mehr Käse von regionalen Anbietern in ihrem Geschäft anbieten.
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