Investitionen am Balkan
Der Wirtschaftsstandort Kroatien wird für zahlreiche österreichische Firmen immer attraktiver.
ZAGREB, OÖ. Um die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu Kroatien zu stärken, besuchte OÖ Landtagspräsident Max Hiegelsberger vor Kurzem die Region um die Hauptstadt Zagreb. Seit heuer ist Kroatien Teil des Schengenraums und hat den Euro als Nationalwährung eingeführt. Rund eine Million Österreicher machen jährlich dort Urlaub und für Kroatien selbst ist Österreich mit 5,2 Milliarden Euro jährlich hinter den Niederlanden der zweitwichtigste ausländische Investor. Verfügbare Arbeitskräfte, ein niedriger Mindestlohn (700 Euro) und die nun offenen Grenzen machen das Land für die heimischen Unternehmer attraktiv.
OÖ Wirtschaft in Kroatien
Auch oberösterreichische Firmen fassen im jüngsten Eurozonen-Mitglied Fuß. So wurden im Rahmen der Reise des Landtagspräsidenten unter anderem Standorte der Firmen FACC und Linz Textil besucht. In der Kleinstadt Klanjec an der Grenze zu Slowenien betreibt die Linzer Firma eine Spinnerei mit 115 Mitarbeitern. "Wir haben laufend in den Standort investiert. Mit höchster technischer Ausstattung und dem kroatischen Know-How vor Ort werden hier 30 Tonnen Garne täglich produziert", erzählt Friedrich Schopf, Geschäftsführer der Linz Textil und Honorarkonsul von Kroatien. Auch der Rieder Flugzeugteilehersteller FACC betreibt in Jakovlje ein Werk mit 200 Mitarbeitern, bis 2025 sollen noch weitere 400 Personen eingestellt werden. Kroatien kämpft derzeit mit der hohen Inflation und einem Bevölkerungsrückgang. In den vergangen zehn Jahren verlor das Land rund 400.000 Menschen und fiel unter die Vier-Millionen-Marke.
"Mit ihren Investments leisten unsere Unternehmen auch einen wichtigen Beitrag zur demographischen Entwicklung Kroatiens und halten die Leute im Land", so Max Hiegelsberger. Bei Terminen im kroatischen Parlament sprach der Landtagspräsident zudem über Themen wie regionale Entwicklung und Landwirtschaft und lud kroatische Politiker zu einem Besuch nach Oberösterreich ein, um ihnen Best-Practice-Beispiele aus unserem Bundesland näher zu bringen.
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