"Ein besonderes Gefühl"

- Johannes Haitzinger ist Bootsbauer mit Leib und Seele. Bevorzugter Werkstoff ist Holz.
- hochgeladen von Alfred Jungwirth
Johannes Haitzinger führt in vierter Generation einen traditionsreichen Bootsbau-Betrieb in Attersee.
ATTERSEE. Die Arbeit mit Schiffen, vorwiegend aus edlem Holz, ist Beruf und Berufung von Johannes Haitzinger (40). Vor zehn Jahren hat er die 1889 gegründete Bootswerft in Aufham übernommen, die weit über den Attersee hinaus ein Begriff ist. Bei Haitzinger wurden in den vergangenen 127 Jahren geklinkerte Ruderboote, alle Arten von Rennjollen, Sonderklassen, Drachen, Olympiaklassen sowie Einzelstücke und Serien in Holz und auch Kunststoff gefertigt. Auch die Dampfschiffe "Kaiserin Zita" und "Anna Plochl" stammen aus der Atterseer Werft. Heute liegt der Schwerpunkt bei Service-, Reparatur- und Wartungsarbeiten. Ein wichtiges wirtschaftliches Standbein ist außerdem eine Steganlage.
Auch wenn der Neubau eines Holzschiffes nur noch selten in Auftrag gegeben wird, so ist die Liebe Haitzingers zu diesem Werkstoff ungebrochen. "Ich denke, ein Boot aus Holz vermittelt ganz einfach ein besonderes Gefühl beim Anschauen und Angreifen", sagt er und streicht über einen Drachen, der gerade zum Service in der Werkstatt steht. Im Bootsbau werden Hölzer wie Eiche, Akazie, Teak und Mahagoni verwendet. Aber auch Fichtenholz kommt zum Einsatz.
Boote bauen statt studieren
Eigentlich hätte er studieren sollen, erzählt der 40-Jährige. Doch nach einer Tischlerausbildung mit Matura im Werkschulheim Felbertal entschied er sich für den Beruf des Bootsbauers. Jobangebote aus Australien und den USA schlug er aus, um 2006 den elterlichen Betrieb am Attersee zu übernehmen. "Einschließlich mir sind wir zu viert im Betrieb. Servicearbeiten machen wir mittlerweile nur noch bei Holzbooten", erzählt Haitzinger.





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