SPÖ Gedenkfeier
Gedenken an den blutigen Februar 1934

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Ottnang am Hausruck. Jedes Jahr gedenkt die Bezirks - und Orts SPÖ an die Opfer des blutigen Aufstandes im Februar 1934, wo es auch in Holzleithen in der Gemeinde Ottnang am Hausruck zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit mehreren Toten gekommen ist.

Am 13. Februar abends konnte der Bürgermeister der Marktgemeinde Ottnang am Hausruck, Peter Helml (SPÖ) mehrere Funktionäre und trotz des schlechten Wetters auch eine große Anzahl an Bevölkerung aus Holzleithen und Umgebung begrüßen.
Peter Helml entschuldigte das Fernbleiben des vorgesehenen Gastredners, Bundesminister a.D. und interimistischem Vorsitzendendem der Landes SPÖ Alois Stöger wegen der Turbulenzen und Regierungsbildung in Wien.
Stattdessen hielt die Bezirksvorsitzende LAbg. Mag. Doris Margreiter die Festrede und begrüßte das Scheitern der Blauschwarzen Regierungsbildung. Sie betonte die Wichtigkeit des Abrüstens der Worte und verlangte mehr Kompromissbereitschaft aller Parteien und räumte aber auch Fehler in der eigenen Partei ein.
Auch der Vorsitzende des Landesverbandes vom Bund sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen und Opfer des Faschismus, Samuel Puttinger verlas eindringliche Worte zu den damaligen Auseinandersetzungen, die Österreich beinahe zu einem Bürgerkrieg geführt hätten.
Die Bergknappenkapelle Holzleithen/Hausruckedt sorgte für die musikalische Umrahmung der würdigen Gedenkfeier.
Anschliessend lud die Orts SPÖ zu einem gemütlichem Zusammensein ins Arbeiterheim.

Auf dem Gedenkstein erinnert eine Tafel an die getöteten Schutzbundmitglieder: „Wir starben für Freiheit und Recht“: Karl Groiss, Karl Fellinger, Franz Holzinger, Andreas Kropatschek, Johann Lobmaier, Josef Reisenberger, Josef Schmied, Josef Skrabal, Anton Zarabnicky, Josef Zeilinger.
Natürlich sollte auch an die Gefallenen auf der „anderen“ Seite erinnert werden, die Bundesheerler Josef Schmoller, Karl Schmid, Bruno Bognermayr und Leopold Rauscher, die ebenfalls erschossen wurden. Deren Gedenkstein steht unterhalb der Ortschaft Hausruckedt.
In den Geschichtsbüchern ist zu lesen: 1934 kam es in Holzleithen zu einem traurigen Ereignis. Österreich am Rande eines Bürgerkriegs, Österreicher schießen auf Österreicher.
Ein Auszug aus den Chroniken:
Nachdem es bereits am 12.Februar 1934 am Morgen in Linz und Wien zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen dem inzwischen verbotenen sozialdemokratische Schutzbund und dem Militär, Polizei und Heimwehr kam, versammelten sich die Schutzbundgruppen auch im Arbeiterheim Holzleithen. Bei Schiessereien vorerst in Thomasroith und dann beim besetzten Eisenbahntunnel zwischen Eberschwang und Holzleithen wurden drei Schutzbündler, unter ihnen ihr Führer Josef Skrabal, getötet. Am 13. Februar rückte dann das Militär gegen Holzleithen vor. Der Schutzbund räumte das Arbeiterheim und zog sich zur Redl-Alm bei Wassenbrunn zurück.
Zum Zeichen der Kapitulation wurden weiße Tücher aus den Fenstern gehängt. Als die Soldaten daraufhin ungeschützt auf das Arbeiterheim zugingen, wurde aus einem Hinterhalt das Feuer eröffnet und es kamen vier Bundesheerangehörige zu Tode. Daraufhin stürmte das Militär das Arbeiterheim, in dem sich allerdings nur noch Frauen und Sanitäter aufhielten. Sechs Männer wurden auf Befehl des stellvertretenden Bezirkshauptmannes auf die Saalbühne gestellt und standrechtlich erschossen. Vier Schutzbündler starben dabei und zwei wurden schwer verletzt. Die Schutzbündler wurden von Ferdinand Fageth angeführt, der aber mit seinen Leuten nach dem Überfall flüchtete .
Am nächsten Tag, dem 14. Februar1934 war der bewaffnete Widerstand im Hausruck-Kohlerevier beendet.

Bleibt zu hoffen , dass es durch übertriebenen politischen Fanatismus und zunehmender Intoleranz gegenüber Andersdenkenden nie wieder zu ähnlichen traurigen Vorfällen kommt.
Dieses dramische Ereignis wurde auch vor ein paar Jahren vom Hausrucktheater in Kohlgrube unter dem Titel, Hunt oder der totale Februar eindrucksvoll inszeniert unter Mitwirkung von Autor Franzobel und Hauptdarsteller Karl Markovics und mit den vielen Laiendarstellern konnten sie sich auch über einen Nestroypreis freuen.

Mehr zu diesem traurigem Ereignis gibt es auch in dem Buch von Peter Pohn mit Hintergründen und Zeitzeugenbefragung in der Edition Innsalz.

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