Neue Agerbrücke soll Staus lösen
Gemeinden diskutieren, wie man Kammer und Oberachmann vom Verkehr entlasten kann.
LENZING, SCHÖRFLING (rab). "Wir brauchen eine gemeindeübergreifende Lösung der Verkehrsproblematik in der Region Attersee Nord", fordert Gerhard Kaniak, Nationalratsabgeordneter und Gemeindevorstand der FPÖ in Schörfling. Vor allem der Schörflinger Ortsteil Kammer und die Ortschaft Oberachmann in der Gemeinde Lenzing benötigen eine Entlastung vom Durchzugsverkehr. Zudem fordert die Gemeinde Schörfling eine bessere Anbindung an die Autobahn. Deshalb sind die Bürgermeister der drei Gemeinden Schörfling, Lenzing und Seewalchen bereits im Gespräch mit der Asfinag.
Schörfling möchte Vollanschluss
"Die Gemeinde Schörfling spricht sich vorrangig für den Vollausbau des bestehenden Halbanschlusses aus. Sollte dieser nicht möglich sein, ist für uns auch eine Nordumfahrung ohne Vollanschluss denkbar", sagt Bürgermeister Gerhard Gründl (SPÖ) aus Schörfling. Ihm ist wichtig, dass dadurch keine zusätzlichen Kosten und keine Zeitverzögerung entstehen. Klar sei dennoch, dass eine gemeindeübergreifende Lösung nötig ist.
Umfahrung oder neue Abfahrt
Einen Vollanschluss ohne Nordumfahrung fürchtet vor allem Lenzings Bürgermeister Rudolf Vogtenhuber (SPÖ): "Viele fahren jetzt schon in Schörfling ab und durch Oberachmann weiter in Richtung Lenzing oder Gampern." Damit die Ortschaft dauerhaft entlastet wird, sei eine Nordumfahrung mit zusätzlicher Agerbrücke notwendig.
"Wir haben schon vor ein paar Jahren mit einem Verkehrsplaner ein Konzept ausgearbeitet, das eine Brücke und einen Kreisverkehr bei der Kreuzung mit der Gamperner Straße beinhaltet." Obwohl diese Idee nun wieder im Gespräch ist, bevorzugt Vogtenhuber eine ganz andere Variante: "Langfristig gesehen wäre eine Verlegung der Abfahrt zum Autobahnparkplatz Hainbach mit großräumiger Umfahrung der Ortschaft Alt-Lenzing die beste Lösung."
Finanzierung noch offen
Wird eine zweite Brücke gebaut, betrifft dies auch die Gemeinde Seewalchen. "Wir sind gerne bei den Überlegungen dabei, weil es natürlich die Kreuzung bei der bestehenden Agerbrücke entlastet", meint Bürgermeister Johann Reiter (ÖVP). Zudem stelle sich die Frage, wer das Projekt finanziert – Bund, Land oder Gemeinden? "Landesrat Günther Steinkellner hat bereits seine Unterstützung zugesagt", erinnert Gerhard Kaniak an einen Termin Anfang des Jahres. "Jetzt liegt es an den Gemeinden, einen Kompromiss zu finden."
Zur Sache
Die Gemeinde Schörfling verfügt über eine Autobahnauffahrt in Richtung Linz und eine Abfahrt von der Richtungsfahrbahn Salzburg.
Wer aus Salzburg kommt oder dorthin fahren möchte, muss auf die nur 1,5 Kilometer entfernte Anschlussstelle Seewalchen ausweichen.
Seit zwei Jahren setzt sich die Gemeinde Schörfling wieder verstärkt für einen Vollanschluss an die Westautobahn ein. Treibende Kraft dafür sind auch die zahlreichen Betriebsansiedelungen im Gewerbegebiet Niederham.
Inzwischen hat die Gemeinde Schörfling eine "Erweiterte Strategische Analyse" (ESA-Studie) zum Vollanschluss bei der Asfinag in Auftrag gegeben. Das Ergebnis wird im Herbst erwartet.
Die Gemeinde Lenzing möchte nun eine weitere ESA-Studie zur Verlegung der Autobahnabfahrt nach Hainbach in Auftrag geben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.