Landwirtschaft
Bauern fuhren mit 450 Traktoren auf

Rund 800 Landwirte kamen mit 450 Traktoren sowie mit Autos nach Pöndorf, um ihren Unmut auszudrücken. | Foto: Steiner-Watzinger
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Rund 800 Landwirte drückten bei einer Kundgebung in Pöndorf vergangenen Freitag ihren Unmut aus.

PÖNDORF. Ein Traktor nach dem anderen stand neben der Firma Lasco und entlang der Bundesstraße 1. Rund 450 waren es insgesamt: aus dem Bezirk Vöcklabruck, aber auch aus Ried, Braunau, Salzburg Land und sogar Freistadt. Die Landwirte unterhielten sich friedlich, ein großes Polizeiaufgebot sorgte dafür, dass die Straße frei blieb. Doch um eine Blockade ging es den Bauern vergangenen Freitag gar nicht: Sie wollten ihre Forderungen direkt an Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) richten, der zu einem Betriebsbesuch in die Firma Lasco kam. "In der Landwirtschaft geht es so nicht mehr weiter", erklärte Johann Konrad aus Pfaffing, Geschäftsführer der überparteilichen Agrargemeinschaft Österreichs (AGÖ), die die Protestaktion initiiert hatte.

Die AGÖ fordert eine umfassende Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel und dass die hohen heimischen Standards auch für Importware gelten. Außerdem solle mehr Geld auf den Höfen ankommen. "Wir reden davon, dass wir Vollspaltenböden verbieten wollen, und importieren solches Fleisch", ärgert sich Konrad. Mit dabei war auch Leo Steinbichler: "Die Bürokratie muss abgebaut werden", ist der Obmann des Vereins Echt-Ehrlich überzeugt.

"Anliegen sind berechtigt"

Verständnis hat Landtagsabgeordnete Elisabeth Gneißl (ÖVP) aus Frankenburg, selbst Landwirtin. "Es ist gut, dass die Mobilisation funktioniert und die Bauern kundtun, was unter ihren Fingernägeln brennt." Wichtig sei ein respektvoller Umgang miteinander. Auch der Pöndorfer Bürgermeister Johann Zieher (ÖVP), von Beruf Landwirt, findet: "Die Anliegen der Bauern sind berechtigt." Er kritisiert, dass die Planungssicherheit abgehe, was Gesetze betreffe.

Totschnig erntet Buh-Rufe

Als der Minister dann endlich ankam, nahm er gerne das Mikrophon in die Hand. "Ich kenne die Sorgen der Bauern", so Totschnig. Das Budget in Österreich sei aufgestockt worden. "Bei uns muss niemand auf der Straße auffahren, damit wir etwas für die Bauern tun." Dafür erntete er lautstarke Buh-Rufe. Konrad und AGÖ-Sprecherin Martina Mittermayr überreichten ihm eine große Tafel mit ihren Forderungen. Fürs Büro, damit er immer daran denke.

Termin mit Minister

Danach lud Totschnig eine kleine Gruppe ein, drinnen weiterzudiskutieren. Darunter auch Konrad, dem er für nächste Woche ohnehin einen Termin angeboten hätte, wie der Minister betont. Dazu kommt es nun diesen Freitag. "Ich bin überzeugt, dass da etwas herauskommt. Unsere Forderungen müssen umgesetzt werden", sagt Konrad. "Wenn nicht, fahren wir wieder auf."

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