Ager bei Regau
Hochwasserschutz-Ausbau geht in die finale Phase
Vor über einem Jahr hat der Ausbau des Hochwasserschutzes am Zusammenfluss von Vöckla und Ager in Schalchham begonnen, jetzt geht er in die finale Phase. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Projekt ist ein Beispiel für achtsamen Hochwasserschutz.
REGAU, VÖCKLABRUCK. Ohne das Schutzprojekt könnten Teile von Schalchham südlich der Ager bei starken Regenfällen oder Schneeschmelze überflutet werden. Der Ausbau soll aber nicht nur die Anwohner schützen: Bei der Planung des Projekts wurde großes Augenmerk daraufgelegt, das Areal beidseits der Ager naturnah zu gestalten, um auch in Zukunft für Tiere einen Lebensraum und für Menschen ein Naherholungsgebiet zu schaffen und zu erhalten.
770 Meter lange Schutzmauer
Der erste Bauabschnitt liegt im Regauer Gemeindegebiet Schalchham, dort wurde eine 770 Meter lange Schutzmauer errichtet, die 78 Gebäude und 440 Anrainer vor einer Überflutung schützen soll. Im Aubereich zwischen dem Siedlungsgebiet und der Ager wird ein alter Flussarm reaktiviert, der in Zukunft permanent Wasser führen wird. Dort und in zahlreichen Amphibiengruben, die durch Grundwasser gespeist sind, sollen Tiere neuen Lebensraum finden.
Der jüngste Bauabschnitt erfolgt südlich der Kepler Straße, unterhalb des Industriegebiets von Vöcklabruck. Dort wird das Retentionsgebiet angelegt, das im Falle eines Hochwassers geflutet wird und den Wasserfluss in Richtung Attnang-Puchheim bremst. 30.000 Kubikmeter Erde wurden dafür auf der Halbinsel abgegraben.
Das Wasser der Ager wird einen Teil des Jahres in diesen Bereich zurückstauen, damit Fische und Amphibien Lebensraum und Laichplätze finden. An 20 Tagen pro Jahr ist laut Statistik zu erwarten, dass Wasser von der Vöckla diesen neuen Weg zur Ager nutzt und die Halbinsel flutet.
Barrierefreies Naherholungsgebiet
Die Hochwasserzone beidseits der Ager soll den Charakter eines Augebiets erhalten. Auf Regauer Seite wird es zur beliebten Naherholungszone wiederum barrierefreien Zugang zur Insel geben, an zwei Stellen werden Brücken dafür errichtet.
„Die Bäume, die auf der Regauer Seite für den Flussarm weichen mussten, pflanzen wir auf der Freifläche auf der Vöcklabrucker Seite wieder nach“
, erklärt Alexander DeBene, Spezialist für Flussbau und Hochwasserschutz beim Ziviltechnikerbüro HIPI in Vöcklabruck.
Die HIPI ZT GmbH plante dieses Großprojekt der Gemeinde Regau in Abstimmung mit dem Gewässerbezirk Gmunden. Die Finanzierung des Hochwasserschutzes liegt beim Bundesministerium Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, beim Land Oberösterreich und der Marktgemeinde Regau, das Fördermanagement obliegt Kommunal Kredit Public Consulting.
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