St. Georgen geht neue Wege
Gemeinden kämpfen um ihre Freibäder

Marina und Ambross Ritt wollen mit ihrem Verein "Schwimmteam Attergau" das Freibad in St. Georgen erhalten.  | Foto: Ritt
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  • Marina und Ambross Ritt wollen mit ihrem Verein "Schwimmteam Attergau" das Freibad in St. Georgen erhalten.
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Freibäder sind für die Gemeinden ein Minusgeschäft. St. Georgen geht nun einen ungewöhnlichen Weg.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. Fast hätte das Freibad in St. Georgen schließen müssen. Die Gemeinde ist finanziell angeschlagen, befindet sich im Härteausgleich. Das Bad hat wiederum zu viel Minus gemacht, um den weiteren Betrieb zu rechtfertigen. Die rettende Idee: Das Bad wird einem Verein übergeben. "Der Aufschrei war sehr groß, als es hieß, das Freibad sperrt zu", erklärt Bürgermeister Friedrich Mayr-Melnhof. Durch den Verein spart St.Georgen Kosten. Besonders der Bademeister käme die Gemeinde teuer. Immerhin muss der normalerweise auch bei schlechtem Wetter bezahlt werden. Ein Vereinsbad benötigt keine Aufsicht, und sollte an heißen Tagen mit großem Andrang zu rechnen sein, kann die Gemeinde tageweise einspringen und einen Bademeister beauftragen.

Freibad für Mitglieder

"Wer jetzt ins Vereinsbad geht, muss Mitglied sein und kann das Bad jederzeit betreten, wenn das Wetter schön ist, aber das auf eigenen Gefahr", erklärt Mayr-Melnhof. 25 Euro pro Jahr kostet die Mitgliedschaft für alle ab sechs Jahren. Mit einem Chip weist man sich an der Kassa aus. Den bekommt man von Ambross Ritt. Gemeinsam mit seiner Frau Marina leitet er den betreibenden Verein "Schwimmteam Attergau". Er wird den Großteil des Sommers im Freibad verbringen und dort ein Auge auf die Gäste haben. "Ich bin zwar 80 Prozent der Zeit da, aber theoretisch müsste ich nicht da sein. Eltern haften für ihre Kinder", erklärt Ritt. Weil er hauptberuflich Seminare an Schulen gibt, hat er in den Sommerferien genügend Zeit fürs Freibad. Als selbstständiger Schwimmlehrer ist er doppelt geeignet. Und auch den Bademeister wolle er machen. "Hätten wir den Verein nicht gegründet, hätte das Freibad nicht erhalten werden können", sagt Ritt. Ob das Bad dauerhaft überlebt, hängt jetzt davon ab, wie viele Mitglieder zusammenkommen. Rund 600 bräuchte es laut Mayr-Melnhofs Schätzung. "Ich sehe das als Bewährungsprobe, um zu sehen, wie viel ist es der Bevölkerung wert."

Bademeister als Mangelware

Die Gemeinde Aurach, obwohl ebenfalls im Härteausgleich, sieht nicht die Finanzierung ihres Schwimmbads als Hauptproblem: "Wir kämpfen mit den Öffnungszeiten, weil wir zu wenig Personal haben", sagt Bürgermeister Franz Gabeder. Vor den Sommerferien ist immer erst ab Donnerstag geöffnet.

"wichtig, dass die Leute kommen"

Das Parkbad in Vöcklabruck steht auf recht stabilen Füßen. 17.500 Gäste kamen 2023, etwas mehr als im Vorjahr. "Aber generell ist es so, dass es über viele Jahre einen leichter Abwärtstrend gibt", sagt Bürgermeister Peter Schobesberger. Woran das liegt, da könne er nur spekulieren. Vielleicht, weil mehr Pools gebaut, oder mehr Menschen an den See fahren würden. Der Eintritt deckt die Kosten des Bads zu etwa 40 Prozent. Zum Vergleich: St. Georgen lag zuletzt bei nur mehr 17 Prozent.

Aktuell müssen im Parkbad nur kleinere Reparaturen vorgenommen werden. Herausfordernd werde es, wenn irgendwann eine große Sanierung ansteht. Schobesberger appelliert deshalb an die Vöcklabrucker: "Es ist wichtig, dass viele Leute kommen, sonst fehlt uns jede Rechtfertigung."

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