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Drei Sozialmärkte helfen in der Not

Die ehrenamtlichen Korb-Mitarbeiterinnen Marianne Habring (l.) und Veronika Nagl mit einer Kundin an der Kasse. | Foto: Steiner-Watzinger
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  • Die ehrenamtlichen Korb-Mitarbeiterinnen Marianne Habring (l.) und Veronika Nagl mit einer Kundin an der Kasse.
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Lebensmittelteuerungen und Krieg in der Ukraine sorgen für Ansturm in Sozialmärkten.

BEZIRK. Freitag, kurz vor neun Uhr. Eine Menschenschlange wartet vor der Tür des Sozialmarktes in Vöcklabruck. Es sind Personen, die sich die Lebensmittel im Supermarkt nicht leisten können: alleinstehende Pensionisten, Flüchtlinge oder Frühpensionisten. "Bereits seit dem Herbst 2020 verzeichnet der Korb einen ständigen Anstieg an neuen Einkaufsberechtigungen. Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine und der daraus resultierenden Flüchtlingswelle hat sich die Nachfrage nach unserem Hilfsangebot nochmals erhöht", erklärt Gabriele Brand-stetter, die den ältesten und größten Sozialmarkt im Bezirk leitet. Die Zahlen belegen dies: Gab es an einem bestimmten Tag im April 2020 38 Einkäufe, so waren 2021 bereits 61. Heuer verzeichnete man am 12. April 99 Einkäufe. "Der enorme Ansturm führt für unsere Kundinnen und Kunden oft zu Wartezeiten", so Brandstetter. Aktuell verfügen 506 Personen über einen Einkaufspass im "Korb", dazu kommen rund 60 Ukrainer.

Ukrainer kaufen gratis ein

"Als rasche und unbürokratische Hilfe können sich Kriegsvertriebene aus der Ukraine bis Ende April wöchentlich um den Wert von 30 Euro pro Haushalt mit dem Notwendigsten bei uns eindecken", erklärt Brand-stetter. Sie brauchen dazu nur ihren Reisepass mitnehmen. "Die Kosten trägt derzeit unsere Einrichtung."
Mit den Waren, die Supermärkte hergeben, kann der Bedarf des Korbs nicht gedeckt werden. Die wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Öl und Zucker kauft man zu. "Wir freuen uns über jede Warenspende", so Brandstetter.

Einkommensgrenze erhöht

Um den Lebensmittelteuerungen gerecht zu werden, wurde im Sozialmarkt Mondseeland kürzlich die Einkommensgrenze von 1.100 auf 1.200 Euro pro Person angehoben.
"Aktuell haben wir rund 150 Einkäufer, davon ein paar Ukrainer", erklärt Obfrau Karin Putz. Diese würden jede Woche mehr. Aber auch Leute aus der Region, die aufgrund von Arbeitslosigkeit oder Ähnlichem betroffen sind, werden mehr. "Eine neue Generation kommt, die sich nicht schämt und he-reintraut", so Putz.

Rotkreuz-Markt mit Zubringerdienst

Der dritte Sozialmarkt im Bezirk ist der Rotkreuz-Markt in Vöcklamarkt, der 2012 aufsperrte. "Wir stellen keinen Anspruch auf ein volles Sortiment, sondern geben weiter, was wir bekommen", sagt Hermann Bachinger vom Leitungs-Team. Aktuell dürfen rund 100 Personen im Markt einkaufen. "Viele von ihnen dauerhaft, wir haben aber auch knapp 30 Personen aus der Ukraine", so Bachinger. Ein besonderer Service des Rotkreuz-Markts ist der Zubringerdienst: von Frankenburg und St. Georgen jeden Freitag, von Frankenmarkt auf Anfrage. Auch hier sind Ehrenamtliche tätig – ohne sie würden die Sozialmärkte nicht funktionieren.

Zur Sache

Sozialmärkte im Bezirk Vöcklabruck :

• Der Korb

Stadtplatz 22a, Vöcklabruck
Öffnungszeiten: Di 9-13, Mi 9-12, Do 14-17, Fr 9-15

• Sozialmarkt Mondseeland
Herzog-Odilo-Straße 3, Mondsee
Öffnungszeiten: Mo u. Fr, 14-17

• Rotkreuz-Markt
Marktstraße 9, Vöcklamarkt
Öffnungszeiten: Di u. Fr, 14-16.30

Produkte des täglichen Bedarfs kosten dort rund ein Drittel des handelsüblichen Preises. Zum Einkaufen benötigt man eine Berechtigung. Diese bekommen Personen, die monatlich maximal 1.100 bis 1.200 Euro netto (je nach Markt) verdienen. Bei Paaren und Familien ist die Einkommensgrenze höher.

Weitere Infos:
sozialzentrum.org/sozialmarkt-der-korb
sozialmarktmondseeland.wordpress.com
vöcklamarkt.at/Sozialmarkt

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Die ehrenamtlichen Korb-Mitarbeiterinnen Marianne Habring (l.) und Veronika Nagl mit einer Kundin an der Kasse. | Foto: Steiner-Watzinger
Korb-Leiterin Gabriele Brandstetter. | Foto: Steiner-Watzinger
Karin Putz, Obfrau des Sozialmarktes Mondseeland, beim Einräumen der Waren. | Foto: Sozialmarkt Mondseeland

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