Attersee
Debatte um freie See-Zugänge

- Der Attersee zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Oberösterreich. Rund 75 Prozent der Uferflächen sind in Privatbesitz.
- Foto: ÖBf-Archiv/W. Simlinger
- hochgeladen von Matthias Staudinger
Land OÖ und Bundesforste kündigen Maßnahmen am Attersee an. SPÖ und Grüne fordern weitere Schritte.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Der Attersee, Österreichs größter Binnensee, zählt in den Sommermonaten bei Gästen und Einheimischen zu einem der beliebtesten Badeziele. Rund 75 Prozent der Seezugänge befinden sich derzeit in Privatbesitz, dies zeigen Berechnungen der Bundesforste und der Landesimmobiliengesellschaft. Dieses Faktum sorgt immer wieder für Diskussionen, oftmals werden mehr frei zugängliche Badeflächen gefordert. Das Land und die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) kündigten vor Kurzem an, die Seezugänge am Attersee erweitern und attraktivieren zu wollen. Mit Ende Juni 2022 übernimmt das Land offiziell die Betreuung und Pflege zweier ÖBf-Uferabschnitte in Kammer (Gemeinde Schörfling) und Seeleiten (Gemeinde Weyregg). In Zukunft soll es dort mehr Liegeflächen und Einstiegsmöglichkeiten geben. In Weyregg überprüft man zudem die Errichtung von zusätzlichen Parkplätzen für 2023. Darüberhinaus wurde angekündigt, den öffentlichen Seezugang in Unterbuchberg in der Gemeinde Seewalchen um 240 Quadratmeter zu vergrößern. "Unsere heimischen Gewässer und Seen sind beliebter denn je. Es freut mich, dass wir das Angebot an Badeplätzen erneut erweitern können", so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).
Mehr Maßnahmen gefordert
"Ein weiteres Beispiel, dass sich konstanter Druck auszahlt. Dass das Land die Attraktivierung und Erweiterung öffentlicher Seezugänge umsetzt, ist erfreulich", so der Grüne Raumordnungssprecher und Bürgermeister von Attersee am Attersee, Rudi Hemetsberger. Laut Hemetsberger sei es höchste Zeit für diese Maßnahmen. Zum einen im Sinn der Badegäste und zum anderen auch nach Bestimmungen der Landesverfassung, in der ein freier Zugang zu den Naturschönheiten des Landes verankert ist. "Wir Grüne hören diese Ankündigung gerne. Wir erwarten aber auch, dass diese keine Einmaligkeit bleibt, sondern dass weitere derartige Schritte folgen und Entscheidungen getroffen werden. Der Attersee darf kein Privatpool werden", so der Atterseer Ortschef weiter. Für SPÖ-Bezirksvorsitzende und Landtagsbgeordnete Doris Margreiter sind die angekündigten Landesmaßnahmen nicht genug: "Die Seezugänge am Attersee sind ein großes Thema. Jetzt versucht man es öffentlich positiv darzustellen, die angekündigten Schritte sind aber zu wenig. Gerade jetzt, wo so viele massiv von der Teuerung betroffen sind, müssen genügend Angebote für alle Menschen in unserem Land geschaffen werden." Auf spooe.at haben die Sozialdemokraten daher eine Petition gestartet, um öffentliche Seezugänge zu erhalten. Darin werden drei Kernpunkte gefordert: Im öffentlichen Eigentum stehende Uferflächen müssen für die Bevölkerung frei zugänglich sein. Laufende Pachtverträge von nicht frei zugänglichen Seeufergrundstücken im öffentlichen Eigentum dürfen nicht verlängert werden, und alle Einkünfte aus Verkauf und Verpachtung von Seeufergrundstücken im öffentlichen Eigentum sollen für den Ankauf und die Attraktivierung von Seeliegenschaften für die Allgemeinheit eingesetzt werden.
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