Alkoholkonsum – stabil auf hohem Niveau

Laut einer aktuellen Studie trinken oö. Jugendliche heute weniger als vor zehn Jahren. | Foto: lassedesignen/fotolia
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BEZIRK (ju). Allein im Bezirk suchen zwischen 700 und 1000 Menschen pro Jahr Hilfe bei der Alkoholberatungstelle des Landes in Vöcklabruck. Laut Diplomsozialarbeiter Franz Fürtbauer ist das Durchschnittsalter jener Personen, die sich zu einer Therapie entschließen, unter 40 Jahre gesunken. Das Thema Alkoholkrankheit und die schwerwiegenden Folgen für Betroffene und deren Familien würden immer präsenter. „Wir setzen verstärkt auf das Gruppenangebot“, erzählt Fürtbauer. Seit dem Vorjahr treffen sich jeden letzten Mittwoch im Monat bis zu 20 Personen, um ihre Freizeit gemeinsam zu gestalten. „Dabei wollen wir vermitteln, was man alles tun kann, wenn der Alkohol als ständiger Begleiter wegfällt.“

Auf die Bewältigung der Alkoholprobleme in der Gruppe baut auch Herbert. Der 68-Jährige ist Gruppensprecher der Anonymen Alkoholiker in Vöcklabruck und betreut das Kontakttelefon für Oberösterreich. Jeweils Dienstag um 19.30 Uhr trifft sich die Gruppe im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck. Herbert ist seit 18 Jahren trocken. „Ohne die Anonymen Alkoholiker hätte ich es nicht geschafft“, sagt er. Mit 37 war er zum ersten Mal dabei. „Sieben Jahre lang. Und dann hab’ ich geglaubt, ich schaffe es allein“, erzählt er. Ein fataler Irrtum. Herbert griff wieder zur Flasche. „Sechs Jahre hab’ ich mehr getrunken als je zuvor.“ Als ihm sein damaliger Arbeitgeber mit der Kündigung drohte, gab er sich einen neuerlichen Ruck und hörte endgültig auf.

„Aufklärung“ in Schulen

Über seine schlimmen Erfahrungen mit dem Alkohol erzählt Herbert den interessierten Jugendlichen in zehn Schulen. „Alkoholismus ist eine unheilbare und lebensbedrohende Krankheit, die nicht nur einen selbst, sondern auch die Familie und die Arbeitskollegen betrifft. Aber es ist nicht hoffnunglos.“

Aufschlüsse über das Alkohol-Konsumverhalten der oberösterreichischen Bevölkerung gibt das „Drogenmonitoring“, durchgeführt vom Institut Suchtprävention im Auftrag des Landes. Mehr als die Hälfte (57,8 Prozent) der Oberösterreicher über 15 Jahre konsumiert zumindest einmal pro Woche Alkohol. Im Jahr 2006 waren es 55,4 Prozent. 15,3 Prozent der Befragten weisen laut der Studie einen problematischen oder abhängigen Alkoholkonsum auf.

Gesetz teilweise unbekannt
56,9 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren trinken mindestens einmal in der Woche Alkohol. Vor einem Jahrzehnt waren es noch 68,1 Prozent. Das Wissen um die Regelungen des Jugendschutzgesetzes hat sich zwar gebessert, ist aber noch ausbaufähig. So wusste beispielsweise rund ein Drittel (34 Prozent) der Oberösterreicher nicht, dass Jugendliche unter 18 Jahren keine Spirituosen kaufen dürfen. 2006 beantwortete diese Frage noch fast jeder Zweite falsch (46 Prozent).

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