KISS-Syndrom
Chirotherapie kann Schreibabys helfen

- Wenn das Baby nur in einer Richtung schlafen oder trinken will, kann das KISS-Syndrom dahinterstecken.
- Foto: Foto: C. Holt
- hochgeladen von Maria Rabl
Nicht nur Blähungen, auch die Halswirbelsäule kann für Unruhe von Babys verantwortlich sein.
SCHÖRFLING. Laut Statistik ist jeder fünfte Säugling ein sogenanntes Schreibaby. Diese weinen, ohne sich von den Eltern beruhigen zu lassen. Nicht nur Blähungen, sondern auch das KISS-Syndrom, bei dem der erste Halswirbel nicht mobilisiert ist, kann diese Unruhen hervorrufen. Häufig tritt dies nach Kaiserschnitten oder komplizierten Entbindungen auf. Die Starre am ersten Halswirbel führt dazu, dass die Babys ständig angespannt sind oder verdreht liegen.
Gerhard Otto, Allgemeinmediziner und Chirotherapeut, beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit der Behandlung des Bewegungsapparats: "Wenn der Säugling nur auf einer Seite schläft oder beim Stillen eine Brust eindeutig bevorzugt, ist Aufmerksamkeit angesagt." Auch eine offensichtliche Verformung des Kopfes oder eine kahle Stelle können Anzeichen für das KISS-Syndrom sein.
Abhilfe kann eine Chirotherapie schaffen. Dabei wird der Atlaswirbel mit sanftem Druck mobilisiert. "Wenn die Säuglinge innerhalb der ersten vier Wochen zu mir kommen, reichen meist eine oder zwei Sitzungen", meint Otto. Aber auch Kinder, Teenager und Erwachsene können therapiert werden. Bleibt das Syndrom unbemerkt, kann es zu Haltungsschäden kommen.


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