Rollhockey U17-EM: Viel Lehrgeld bezahlt

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Mit einer der jüngsten Mannschaften nahm Österreich an der U17-Europameisterschaft in Northampton (GB) teil. Nur der Kapitän Daniel Zehrer mit seinen 16 Jahren entsprach dem Alterslimit. Die anderen Nationen stellten fast alle Spieler im „richtigen“ Alter.
Österreich ging in jede Partie als klarer Außenseiter. In der ersten Partie bekam man es gleich mit Italien zu tun. Die Italiener legten eine schnelle Partie hin und gewannen klar mit 12:0.
Von der zweiten Partie konnte man sich schon mehr erwarten. Gegen die Schweiz rechneten sich einige eine Chance aus. Da die meisten Spieler in der Schweizer Jugendliga spielen, kannten sie ihre Gegner schon und erhofften sich eine bessere Partie als gegen Italien. Die Schweizer zwangen die Österreicher vor allem durch das Tempo zu Fehlern und nutzten diese eiskalt aus. Der Spielstand von 12:2 für die Schweiz hätte auch deutlich niedriger ausfallen können, da der Unterschied doch nicht so groß war, die Schweiz aber eiskalt im Abschluss. Lichtblick waren die zwei Tore des Kapitäns Daniel Zehrer.
Am nächsten Tag wartete der klare Titelfavorit und –verteidiger auf Suntinger & Co. Dieses Spiel war schon fast vor dem Anpfiff entschieden. Die körperlich und spielerisch stärkeren Portugiesen spielten das Match locker herunter und siegten diskussionslos 21:3. Lichtblick waren wieder die Tore des „Teamältesten“ von Österreich. Österreich gelang übrigens etwas, was keiner Mannschaft vorher gelungen war, sie schossen als einzige Mannschaft in der Gruppenphase gegen Portugal ein Tor. Gegen die Schweiz, Deutschland und Italien spielte der Rollhockeygigant immer zu Null.
Deutschland musste gegen Österreich mit zwölf Toren Unterschied gewinnen, um noch Dritter zu werden. Man merkte, dass die Austria-Boys endlich auch ihr Können in Resultaten wiedergespiegelt sehen wollten. Gegen den „großen Nachbarn“ ging es Tor um Tor. Einmal klingelte es auf der einen, dann wieder auf der anderen Seite. Deutschland ging mit einem knappen 4:3 in die Kabine. Österreich drängte in der zweiten Hälfte auf den Ausgleich, der kurze Zeit später auch gelang. Als der Kapitän auch noch den Führungstreffer schoss, war Österreich kurz vor einer Sensation. Ehe der 14-Jährige Deutsche Sebastian Haas einen Hattrick in der Schlussphase schoss, war der Traum von einem Sieg der Österreicher ganz nahe.
In den Platzierungsspielen um Rang 5-9 startete die Elsener Truppe gegen Frankreich. Das Selbstvertrauen war nach dem Spiel gegen Deutschland sehr groß, vielleicht sogar zu groß. Man unterschätzte den Gegner und bekam die Rechnung dafür präsentiert: 12:0 gegen einen vermeintlich schwachen Gegner. Mit einem Match wie gegen den „Erzfeind“ wäre die Equipe Tricolore sicher unter die Gruppe „schlagbar“ gefallen.
Das letzte Spiel gegen Andorra hatte keine Bedeutung mehr. Alle Nationen hatten bereits mehr als vier Punkte, also hätte man sogar mit einem vollen Erfolg keinen mehr einholen können. Jetzt galt es aber, sich von so einem großen Turnier ehrenvoll zu verabschieden, und wir können mit Stolz sagen, dass wir es geschafft haben. Zwar mit einer 1:3-Niederlage gegen den kleinen Bruder von Spanien, aber nur der in Höchstform agierende Schlussmann konnte Österreich die Sensation nehmen. Die Überraschungsmannschaft Andorra belegte den fünften Rang.
Nach einem spannenden Finale konnte Spanien den Titelverteidiger Portugal mit 5:2 besiegen und den Titel heimholen.
Ergebnisse:
Italien – Österreich 12:0
Schweiz – Österreich 12:2
Portugal – Österreich 21:3
Deutschland – Österreich 7:5
Frankreich – Österreich 12:0
Andorra – Österreich 3:1
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