Personalmangel
Wenn das Dienstradl durch Corona auf der Bremse steht

- Das Dienstrad kann durch Krankenstände vielerorts nicht aufrecht gehalten werden.
- Foto: AHA Gruppe
- hochgeladen von Chantal Buschung
Die Corona-Infektionen steigen weiter – das führt auch zu Personalmangel im Pflegebereich. Vielerorts kann das Dienstrad deshalb nicht mehr aufrecht gehalten werden. Wir haben mit Pflegeeinrichtungen aus der Region gesprochen.
VILLACH/VILLACH LAND. Das Coronavirus ist weiter unaufhaltsam, die Infektionszahlen steigen. In vielen Betrieben kann das Dienstrad kaum mehr aufrecht gehalten werden. So auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
Kleine Cluster
Auch in den Häusern der AHA-Gruppe in Villach und Velden kam es zu kleinen Clusterbildungen, wie Heimleiter Daniel Nedved erzählt. "Trotz restriktiver Hygienemaßnahmen ist es unumgänglich, dass sich auch Mitarbeiter infizieren, was uns auf jeden Fall vor Herausforderungen in der Dienstplanabdeckung stellt", sagt er. "Aufgrund unserer Unternehmensgröße sind wir in der glücklichen Lage, dass wir uns unter den jeweiligen Häusern aushelfen können, wobei der Handlungsspielraum auch hier begrenzt ist", gibt Nedved zu bedenken.
Dienstrad noch am Laufen
Auch die beiden Seniorenwohnheime des Sozialverbandes Villach Land in Wernberg und Feistritz/Drau bleiben nicht verschont. Doch dank "dem Geschick der Pflegedienstleitungen, welche den Dienstplan erstellen, und dem nahezu unermüdlichen Einsatz der Bediensteten, kann eine Aufrechterhaltung des Dienstrades bislang gewährleistet werden", erzählt SHV-Vorsitzender und Paternions Bürgermeister Manuel Müller. In Härtefällen konnten bislang immer Aushilfen akquiriert werden. Er gibt aber zu: "Es ist täglich eine große Herausforderung." Auch aufgrund der ohnehin sehr begrenzen Ressourcen im Bereich des Pflegepersonals.
20 Prozent Ausfall
Das LKH Villach hat ebenfalls mit Ausfällen zu kämpfen. Von den beschäftigten 1.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Pflege wird aktuell eine Ausfallquote bedingt durch Krankenstände und Quarantäne von etwa 20 Prozent verbucht. Durch den Personalausfall kann die Notwendigkeit kurzfristiger Bettensperren erforderlich sein, heißt es. Jedoch gewährleiste die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bislang die Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes und die Beibehaltung der hohen Versorgungsqualität aller Patienten und Patientinnen. Allerdings sei das nur aufgrund von Urlaubsverzicht, geleisteter Überstunden und gegenseitiger Unterstützung untereinander so überhaupt möglich.
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