Faaker See: "Es muss eine Lösung her"

- Die Zukunft? Zäune am See
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Noch sind die Wogen am Faaker See nicht geglättet. Nun soll ein runder Tisch Lösungswege aufzeigen.
EGG AM SEE (aw). Nach wie vor herrscht unter den Seegrundbesitzern am Faaker See Angespanntheit. Die Causa Nützungsgebühr wirbelte viel Staub auf. Auch das Fernsehen berichtete.
Um klärende Worte bemühte sich inzwischen Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch. "Aber das wurde im Fernsehen falsch dargestellt. Natürlich stimmt es, dass die Grundstücke einen hohen Wert haben, weil sie am See liegen. Aber die Abgaben, um die es sich handelt, sind übertrieben. Und meines Wissens nach wurden die in der Form auch noch nicht kassiert." So würden Schilfmeter abgezogen, die Grundstücke neu vermessen und "erträgliche Summen" verlangt werden, erklärt Poglitsch.
Abzug der Schilfmeter?
Ein Sachverhalt, der Seegrundbesitzerin Melina Langhans (WOCHE berichtete), neu ist. "Und warum hat unser Nachbar, der mittlerweile verkauft hat, rund 100.000 Euro zahlen müssen? Davon höre ich zum ersten Mal." Nach Abzug der mit Schilf verwachsenen Seemeter würden ihr rund fünf Meter bleiben, mal 7.500 Euro wären das knapp 40.000 Euro für 25 Jahre Badevergnügen. Also "verträgliche" 1.600 Euro im Jahr. Verlangt wurden jedoch 270.000 Euro, für ein Grundstück, das Langhans in dritter Generation besitzt.
Zäune könnten kommen
Nun sorgen sich auch andere Seegrundbesitzer um ihr Baderecht. Denn viele können und wollen sich das nicht leisten. Aber wer nicht zahlt, der darf – offiziell – nicht ins Wasser. Um das zu garantieren, könnten nun auch Zäune kommen.
Angeblich ausgesprochene Drohungen der Gutsverwaltung Landskron, solche auf privatem Grund zu errichten, hält Poglitsch für "absoluten Blödsinn". "Für so was wird es nie Genehmigungen seitens der Gemeinde geben."
Die Privatseebenützungsbewilligung gelte, so Poglitsch, nur für Private, nicht also für Betriebe, die Gemeinde Villach, die Bäder am See betreibt, oder Pachtgründe, also Gründe, die im Eigentum der Gutsverwaltung stehen. Ein solcher gehört zum "Appartements Faaker See" in Egg, errichtet von Hansjörg Kofler im Jahr 2015. Der Eigentümer erinnert sich: "Ich habe mir das sehr genau angesehen und das auch abhängig davon gemacht." Da seine Seemeter aber "Eigentum der Gutsverwaltung Landskron" seien und er "nur" Pächter wäre, relativiere sich die Nutzungsgebühr auf "um die 1.000 Euro im Jahr". Mittlerweile hat Kofler "ein gutes Einvernehmen" mit der Gutsverwaltung.
Ein Einvernehmen, das "wohl nur auf Betriebe zutrifft", sagt Melina Langhans, die sich wie auch andere "unfair" behandelt fühlt. "Uns wurde gesagt, dass jeder gleich behandelt wird. Dem ist nicht so."
Lösung in Sicht?
Die Situation entschärfen soll, so Poglitsch, ein "Runder Tisch mit allen Beteiligten", um "auch im Sinne der Eigentümer" – gemeint sind die Familien Bucher und Catasta – eine Lösung zu finden. Und das vermutlich besser gestern als heute. Denn an einer Sammelklage – so das Gerücht – dürften "die Großen" wenig interessiert sein.



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