Ein Arriacher Bergbauernsohn ist Österreichs oberster Betrugsjäger

Von Arriach aus zum obersten Wirtschaftsbetrugskämpfer der Republik: Rudolf Unterköfler, 58 | Foto: BMI
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WIEN, ARRIACH (kofi). Hinterwinkel 6. Ein paar Bauernhöfe, sonst gibt es in den 1950er-Jahren in dieser Ecke der Gemeinde Arriach nichts. So abgeschieden ist Rudolf Unterköfler mit vier Brüdern (zwei Mal Zwillinge) am Köfler-Hof aufgewachsen.

Ehrgeiziger Weg

Doch der junge Mann beißt sich mit der Härte eines Bergbauernsohnes durch: Trotz schlechter Volksschulausbildung schafft er die Matura am Perau-Gymnasium in Villach, danach folgen Polizeischule, Jus-Studium und Buchhalterausbildung in Wien. Bald verschlägt es ihn zur Wirtschaftspolizei. "Das hat mich von Anfang an am meisten interessiert", sagt er im WOCHE-Gespräch.

Was aus dem Interesse geworden ist? Heute leitet der 58-Jährige die Abteilung für Wirtschaftskriminalität im Innenministerium, er ist damit Österreichs oberster Betrugsjäger. Mehr als 100 Mitarbeiter sind Menschen auf der Spur, die mit illegalen Methoden Steuern umgehen oder andere verbotene Geschäfte abwickeln wollen. Die Hypo-Affäre gehört zu den bekanntesten Fällen der Unterköfler-Abteilung.

Panama-Akten

Auch der aktuelle Aufreger, die sogenannten Panama-Akten, fallen in seine Zuständigkeit. Millionen von Akten sind in den vergangenen Tagen veröffentlicht worden, die ein weltweites, in Panama zusammenlaufendes Steuerumgehungs- und möglicherweise Betrugsnetz zeigen sollen, in das neben Politikern und Unternehmern auch Spitzenfußballer involviert sein sollen. Für Unterköfler ist das alles nicht neu. Selbst die Menge der Daten erschüttern ihn nicht: "Wir haben manchmal mit Fällen zu tun, die zwanzigmal so große Datenmengen umfassen wie die Panama-Geschichte."

Gier als Grundtrieb

Glaubt jemand, der seit Jahrzehnten Betrügern auf der Spur ist, noch an die Ehrlichkeit des Menschen? Unterköfler umschreibt seine Antwort: "Ich glaube nicht daran, dass jeder Mensch käuflich ist. Aber Fakt ist: Die Gier ist ein menschlicher Grundtrieb."

Nach Hinterwinkel, wo sein Bruder noch einen Bauernhof betreibt, kommt Unterköfler nur noch selten. "Ich wohne seit 40 Jahren nicht mehr in Kärnten. Ich habe mich in eine andere Richtung entwickelt", sagt er unsentimental.

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