Heimatgefühl zum Lesen ...
Volkslied: Es ist Feierabend, 's' ist Feierabend, das Tagwerk ist vollbracht ...

- hochgeladen von Hildegard Stauder
Die Sonn' steigt hinterm Wald drüb'n nein,
besäumt die Wolken rot.
Ein jeder legt sein Werkzeug hin
und schwenkt zum Gruß sein Hut.
Es ist Feierabend, 's' ist Feierabend,
das Tagwerk ist vollbracht.
Es geht alles seiner Heimat zu,
ganz leise kommt die Nacht!
Und über'n Wald ein Vöglein fliegt,
nach seinem Nestchen zu.
Vom Dörflein her ein Glöcklein klingt,
das meint: legt euch zur Ruh!
Da zieht's wie Frieden durch die Brust,
es klingt, als wie ein Lied;
aus längst vergang'nen Zeiten
rauscht's gar heimlich durchs Gemüt:
Es ist Feierabend, 's' ist Feierabend,
das Tagwerk ist vollbracht.
's' zieht alles seiner Heimat zu,
ganz sachte schleicht die Nacht!
Gar manches Herz hat ausgeschlag'n,
vorbei ist Sorg und Müh;
und über'n Grab ganz leise zieht
ein Raunen drüber hin.
Die Abendsonne überm Wald,
in goldenen Wolken ruht.
Ein Jeder legt sein Werkzeug hin
und schwenkt zum Gruß den Hut.
Es zieht der Friede durch die Brust
und singt sein Schlummerlied.
Aus längst vergang'nen Zeiten
rauscht es heimlich durchs Gemüt.
Nun schlafe Herz, und ruh' dich aus,
vorbei ist Sorg und Müh.
Ganz leise rauscht am stillen Grab
die alte Melodie:
Es ist Feierabend, 's' ist Feierabend,
das Tagwerk ist vollbracht!
's' geht alles seiner Heimat zu,
ganz leise kommt die Nacht.
Das ist eines der bekanntesten Volkslieder
des Erzgebirges und stammt aus der Feder
des Volksdichters Anton Günther
und entstand im Jahr 1903


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