Vom Reden zum Tun
Gehen wirs an - Klimaschutzmaßnahmen in Kärnten

Olga Voglauer, Karin Herkner, Benjamin Rammel, Gerlinde Krawanja-Ornter | Foto: Karl Nessmann
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  • Olga Voglauer, Karin Herkner, Benjamin Rammel, Gerlinde Krawanja-Ornter
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„Wer nicht will, findet Gründe - wer will, findet Wege“
Ein Bericht zur Veranstaltung des Vereins der Österreichischen Klimarats in Vilach am 26.1. im Villacher Bambergersaal.

Eingeladen haben haben Franz Zlanabitnig und Hans Brenner, zwei der 5 Kärntner Teilnehmer*innen am Österreichischen Klimarat, die sich seither mit viel Verve im Verein des Klimarates engagieren.
Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, die 93 Empfehlungen des Klimarates mit Nachdruck zu verfolgen und die politischen Entscheidungsträger um Handeln zu bewegen.

„Gehen wir's an! - Klimaschutzmaßnahmen in Kärnten“
War daher auch der Titel der Veranstaltung, die unter anderem von der Stadt Villach, KELAG, Infineon und dem Referat für Schöpfungsverantwortung der katholischen Kirche Kärnten unterstützt wurde.

Durch den Abend führte Ines Oman, ein „alter Hase“ bei der Moderation von Bürgerbeteiligungen und Diskussionsveranstaltungen. Vom Bürgermeister der Stadt Villach gab es herzergreifend süße Worte, im Herzen sei er ja ein Grüner und die Stadt Villach tue alles gegen den Klimawandel – würden da nicht die tatsächlichen Handlungen auf den Federauner Äckern mit der geplanten Bodenversiegelung durch Alplog Nord stehen.
Umweltlandesrätin Schaar verwies auf die schwierige topographische Situation Kärntens hin – da gäbe es wenig Alternativen zum Autofahren…
Beim Thema öffentlicher Verkehr versuchte sie jung und witzig zu sein und forderte „Kohle, Kohle, Kohle“ und man müsse „Gas geben“, was in einem Saal voller Menschen, denen der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern nicht schnell genug gehen kann doch Irritationen hervorrief. Der Satz, dass Kärnten eh schon so super sei und bei der erneuerbaren Strom bilanziell schon mehr als 100% erreicht habe durfte natürlich nicht fehlen.

Ganz klare Worte kamen von Georg Kaser, IPCC-Mitautor und Koordinator des wissenschaftlichen Beirates des Österreichischen Klimarates der Bürger*innen.
Wir sind mitten in der Klimakrise und hoffen die Klimakatastrophe noch zu verhindern, aber das Zeitfenster schließt sich. Wir haben unseren Ausstoß an CO2 schon verbraucht und leben auf Pump.
Die Zeit rennt, der Hut brennt und die Politik muss ins Handeln kommen.
Ähnliches war auch von der Biologin, Autorin („Ändert sich nichts, ändert sich alles“) und Koordinatorin des Klimavolksbegehrens, Katharina Rogenhofer, zu hören.
Durch unser aller Emission an CO2 ist das Eis in der Arktis und Antarktis rapide am Abschmelzen, wir bewegen uns Richtung „Hothouse Earth“, die ersten „Kipppunkte“ sind bald erreicht – und nicht mal eine so einfache und klimawirksame Maßnahme wie Tempo 100 auf Autobahnen und Schnellstraßen ist möglich.

In der nach den Vorträgen folgenden Publikumsdiskussion wurde die Frage aufgeworfen , ob Verzicht ohne Verlust der Lebensqualität möglich ist, warum der Busbahnhof in Klagenfurt so trostlos sei und ein Plädoyer für Wasserstoffgewinnung aus gereinigtem Wasser aus Kläranlagen gehalten.

„Ohne Steuern ist kein Steuern möglich“ – es reicht nicht, zu appellieren, zu bitten und Anreize zu schaffen, umwelt- und klimaschädliches Verhalten muss einfach massiv was kosten. Aber es geht uns wie dem Sisyphos aus der griechischen Mythologie – zu oft rollt der Stein wieder nach unten und die Bemühungen die Energiewende auf den Weg zu bringen können von vorne beginnen.
Es gab aus dem Publikum noch viele Anregungen, von der Forderung, die Kärntner PV-Anlagen-Verordnung endlich aufzuheben, für alle nicht zu 100 Prozent elektrisch angetriebene PKW die Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen auf 100 km/h zu senken, oder in der Natur zu unterrichten, um den Kindern deren Wert zu vermitteln, damit sie sie später nicht zerstören. Auch ein netter Vorschlag, aber das wird für eine rechtzeitige Klimawende nicht reichen.
Kirsten von Elberfeld sieht ihre Studierenden als Multiplikatoren, die in Richtung Klimaschutz wirken können zum Schluss ermuntert Kathrin Rogenhofer die Anwesenden noch mal, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: Die 3,5 % Revolution – Studien belegen, dass lediglich 3,5 % einer Gemeinschaft aktiv werden müssen, um damit die Entscheidungen der politisch und gesellschaftlich Eliten zu beeinflussen. Der Aufruf der Radlobby Kärnten, Radfahren sicher, einfach und schnell zu machen, damit die Benutzung des Fahrrads im Alltagsverkehr „sexy“ wird.

Wir haben noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten um miteinander ins TUN zu kommen, nahmen sich auch Gerlinde Krawanja-Ortner von den Grünen Finkenstein, Spitzenkandidatin Olga Voglauer und viele Grüne Gemeinderät*innen, Unterstützer*innen und Interessierte mit.
Neben vielen anderen Sachen braucht es auch jede Menge solche Veranstaltungen, um den Menschen in den Gemeinden dir Augen zu öffnen und die Politiker*innen nicht aus ihrer Verantwortung zu entlassen.

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