Velden
Gemeinde beschließt ÖEK "neu"
In Velden am Wörthersee wurde ein neues örtliches Entwicklungskonzept beschlossen. Detaillierte Bebauungspläne zu einzelnen Ortsteilen folgen.
VELDEN (aw). Bei der Beschlussfassung blieb keine Hand unten, es gab ein einstimmiges "Ja" im Festsaal der Gemeinde Velden zum neuen Örtlichen Entwicklungskonzept.
Es ist das dritte seit dem Jahr 1997. Und wohl auch das "ausgefeilteste", wie man vor Ort feststellt.
Das dritte ÖEK
Erarbeitet wurde das ÖEK unter Federführung der Ziviltechnikerbüros von Günther Lagler sowie Richard Resch, in enger Abstimmung mit Bauamt und Planungsausschuss der Gemeinde. Das Ergebnis, ein detailliertes Raumentwicklungskonzept, habe ausgehend von der von der Gemeinde initiierten Bausperre im Jahr 2016, einen langwierigen Prozess zum Vorlauf gehabt. Rund 634.000 Euro, berichtet Ferdinand Vouk, wären für diesen aufgewendet worden, "das ist eine Investition in die Zukunft".
Baustopp 2016 beschlossen
Sicher ist, so der Gemeindevorstand, leicht hat man es sich nicht gemacht. Bereits 2016 wurde der Baustopp am Wörtherseeufer verhängt, eine "rote Linie" wurde gezogen, innerhalb derer keine neuen Projekte realisiert werden sollten. Das fertige ÖEK soll der Gemeinde nun in den kommenden 10 Jahren als "perspektivisches Leitbild" dienen. Auch wurde darin eine Schutzzone am Wörthersee-Südufer festgelegt, die Gründe seien die "kostbarsten Grundstücke in der Region". Vor allem gehe es aber um die Eindämmung der "kalten Betten", erklärt Vouk, sprich die Verhinderung weiterer Zweit- und Ferienwohnsitze. Derzeit gebe es mehr als 2.100 Zweitwohnsitze in der Gemeinde, rund 900 davon in Seeufer-Zentrumsnähe. Die Gemeinde verfügt über rund 9.000 Hauptwohnsitze.
Einhalt bei Nebenwohnsitzen
Ausbauen hingegen sollen die "gewerblichen Betten". Derzeit etwa 4.000 in der Gemeinde, sehe man Potenzial von 2.000 zusätzlichen innerhalb von zehn Jahren. Damit soll dann auch die Marke von 600.000 Übernachtungen im Jahr geknackt werden. Im Jahr 2018 zählte Velden rund 520.000 Nächtigungen, was ein Plus von knapp 14.000 gegenüber dem Vorjahr bedeutet (+2,7%). "Diese positive Entwicklung lässt sich auch auf den stärker werdenden Winter-Tourismus zurückführen", sagt Vouk.
Bebauungsplan neu
Mit dem ÖEK 2019 wurde auch der Text für den Bebauungsplan der Gemeinde Velden neu gestaltet. "Wir wollten einen von Grund auf neuen, allgemein gültigen Bebauungsplan gestalten", sagt Bauamtsleiterin Daniela Riepan.
Als "Pilotzone" bereits ausgearbeitet wurde der Detail-Bebauungsplan für den kritischen Bereich des Wörthersee Südufers. Darin enthalten sind zum Beispiel Bestimmungen für eine maximale Zaunhöhe (1,20 Meter), was dazu beitragen soll, den freien Blick auf den See zu erhalten. Ausnahme-Regelungen gibt es, sagt Riepan, wobei darauf Wert gelegt werden würde, die Bestimmungen "restriktiv" zu halten. Im Mittelpunkt aller Interessen stünde das "homogene Ortsbild". Detail-Bebauungspläne für die einzelnen Ortsteile sollen folgen.
Nicht unausgesprochen lässt Vouk die Forderung eines neuen Gemeinde-Entwicklungsgesetzes, eine Novellierung würde Steuerungsmöglichkeiten der Gemeinden stärken.
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