Kompetenzzentrum Wernberg
Unterstützung für den Weg zurück ins Leben
Seit September 2020 gibt es das Kompetenzzentrum in Wernberg. Das Zentrum vereint eine Schädel-Hirn-Trauma Einrichtung und ein Mutter-Kind Zentrum unter einem Dach. Mit Hilfe der Mitarbeiter bekommen die Bewohner die Chance auf ein neues Leben.
WERNBERG. „Ich möchte meinen Weg zurück ins Leben finden und die Fähigkeit haben alleine zu wohnen.“ Diese berührenden Worte kommen vom 39-jährigen Manuel Lippe, einem Bewohner des Kompetenzzentrums. Nach den Diagnosen Schlaganfall, Gehirnblutung und Herzinfarkt vor vier Jahren wurde Manuel in unterschiedlichen Einrichtungen untergebracht. Als das Kompetenzzentrum 2020 eröffnete, war er einer der Ersten der einen Platz in Wernberg bekommen hat. „Am Beginn meines Aufenthalts habe ich die Mitarbeiter für alles gebraucht. Ich konnte mich weder alleine anziehen noch aufstehen. Heute kann ich das alles wieder und am Wochenende habe ich sogar die Möglichkeit alleine einen Kaffee trinken zu gehen. Die Mitarbeiter haben mir geholfen mein Leben wieder selbständig zu Leben,“ sagt Manuel Lippe. Der 39-Jährige ist zwar auf einen Rollstuhl angewiesen, meistert sein Leben aber so gut es geht alleine.
Tagesstätte und Wohnbereich im Erdgeschoss
Die Schädel-Hirn Trauma Einrichtung ist in zwei Bereich eingeteilt, eine Tagesstätte und ein Wohnbereich. Andrea Kandutsch ist seit Juni 2022 als diplomierte Fachkraft in der Tagesstätte tätig. „Im Kompetenzzentrum geht es nicht nur um die Pflege, sondern auch um die Unterstützung der Bewohner in den Bereichen Haushalt, Kreativität und Gesundheit/ Bewegung. Der Anfang war schwer und ich wusste nicht ob ich alles richtig mache. Heute habe ich gelernt locker zu lassen und das selbständige Tun zu fördern. Mit der Zeit hat es dann angefangen gut zu laufen und heute bin ich froh hier zu arbeiten,“ sagt Kandutsch. Die Arbeit in dem Kompetenzzentrum ist eine große Herausforderung für die Mitarbeiter, aber es gibt auch schöne Momente. „Die Fortschritte der Bewohner zu sehen, egal wie klein oder groß sie sind, motiviert mich jeden Tag,“ so die diplomierte Fachkraft.
Etwas länger ist Martina Dobernig im Kompetenzzentrum tätig. Die diplomierte Sozialbetreuerin ist seit 2020 im Team und betreut den Wohnbereich. „Mir gehen die einzelnen Schicksale der Bewohner sehr nahe. Man realisiert, dass es jeden von uns treffen kann und daher bin ich froh, dass es das Kompetenzzentrum in Wernberg gibt,“ so Dobernig. Im Zentrum wird den Bewohnern durch das dislozierte Arbeiten sogar der Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht. „Der Plan ist, dass die Klienten einen Job ausüben um in weiterer Folge in einer Firma ohne unsere Hilfe geringfügig arbeiten zu können“, so die diplomierte Sozialbetreuerin. Auch Manuel Lippe ist froh über dieses Angebot und ist im handwerklichen Bereich tätig. Mit dem Motto „Zurück ins Leben“ ermöglichen die Mitarbeiter den Bewohnern mit Therapien, Arbeitsaufgaben und einer stabilen sozialen Gemeinschaft den Weg in ein neues Leben.
Mutter-Kind-Wohnen
Abgerundet wird die Einrichtung in Wernberg mit der ersten 24-Stunden-Betreuung für Mütter und Kinder im ersten Stock. Unter der Bezeichnung Mutter-Kind-Wohnen gibt es insgesamt acht Wohneinheiten für Frauen mit ihren Kindern, die sich trotz schwieriger Umstände für einen neuen Lebensweg entscheiden. Während der Aufenthaltsdauer von maximal zwei Jahren bekommt jede Mutter eine eigene Bezugsbetreuerin, mit der der Weg in ein selbstständiges Leben erarbeitet wird. Eine Betreuerin in Wernberg ist Gabriele Kreutzer-Juwan. Sie ist seit 2020 im Kompetenzzentrum und unterstützt Mütter im Alltag unter anderem bei der Erziehung, bei Behördengängen oder bei der Pflege der Kinder. „Die Babys wachsen bei uns auf und wir bekommen die Entwicklung der Kinder hautnah mit. Es entsteht eine Bindung mit den Familien an die man sich immer erinnern wird,“ sagt Kreutzer-Juwan. Im Gespräch hat die Bezugsbetreuerin ihr persönliches Geheimrezept gefunden, um auch stressige Tage zu meistern. „Man darf nie vergessen zu lachen, egal ob mit dem Team oder mit den Müttern und Kindern.“
Eines haben alle drei Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums gemeinsam. Sie sind bewegt von den unterschiedlichen Schicksalen und setzen täglich alles daran sowohl die Bewohner in der Schädel-Hirn Trauma Einrichtung als auch die Klientinnen im Mutter-Kind-Wohnen so gut es geht auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten.
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