Skifahrtalent Melissa Köck
"Momentan geht es für mich bergauf"
Für die Wernbergerin Melissa Köck ist das Skifahren ihre große Leidenschaft. Dass sie von Geburt an gehörlos ist, hindert sie aber keinesfalls daran, ihren Weg zu gehen und Erfolge zu feiern.
WERNBERG/ARNOLDSTEIN. Der Sturz von Hermann Maier in Nagano ist der Grund, warum Melissa Köck zum Skifahren gekommen ist. „Ich habe im Jahr 2003 zufällig einen Ausschnitt davon gesehen und ich war beeindruckt wie er danach eine Goldmedaille geholt hat. Da wollte ich genau so sein wie er und so bin ich zum Sport gekommen“, erklärt uns Köck im Interview. Seit ihrer Geburt ist die Sportlerin gehörlos. Wie beeinflusst das ihren sportlichen Alltag? „Eigentlich beeinflusst mich meine Gehörlosigkeit nicht so viel. Ich setze verstärkt den Fokus auch Gleichgewichtstraining, dann funktioniert das gut. Das einzige ist, dass vor allem schlechtes Wetter für Gehörlose eine Schwierigkeit darstellen kann, aber das war es eigentlich.“
Nie aufgeben
Mittlerweile fährt sie für den SC Arnoldstein und hat in ihrer bisherigen Karriere auch schon einiges erlebt. „Ich hatte viele Highlights, aber das Besondere für mich war in Erzurum, Türkei. Dort waren die Emotionen sehr hoch, als ich fünf Goldmedaillen gewonnen habe. Auch wenn ich kurz vor dem Wettkampf mit einem Knieprobleme zu kämpfen hatte, die später operiert werden musste, war es eine unglaubliche Erfahrung.“ Das Knie ist auch der Grund, warum Köck noch nicht genau weiß, wann ihre heurige Saison beginnen wird, obwohl sie hofft, dass sie bald wieder auf den Skiern stehen kann. „Ich hatte schon seit März 2023 Probleme mit dem rechten Knie. Eine Woche vor dem Abflug in die Türkei zu den Deaflympics wurde festgestellt, dass mein Knie operiert werden muss. Momentan geht es bergauf, ganz im Gegensatz zum Sommer, der sehr schwierig für mich war. Es ist wirklich hart und fordert meine Geduld und Mentalität extrem heraus. Aber ich bekomme die beste Unterstützung vom Olympiazentrum Kärnten (Bernd und Stefanie) und meiner Familie.“
Stütze an ihrer Seite
Trotz ihrer Operation gibt Melissa Köck nicht auf und hat sich auch schon wieder ein großes Ziel gesetzt. „Ich wünsche mir, dass ich bei der Weltmeisterschaft der Gehörlosen 2025 in Jasna dabei sein kann. Es wird Jänner 2025 stattfinden. Sehr kurzfristig, aber ich gebe mein Bestes.“ Immer an ihrer Seite ist ihr Vater, der auch gleichzeitig Trainer und Servicemann ist. „Er weiß einfach genau, was ich brauche oder was mir fehlt. Er begleitet mich zu 99 Prozent und das ist nicht selbstverständlich, vor allem mit seiner Zeit, seinem Job. Er findet immer eine Lösung, wofür ich sehr dankbar bin. Durch ihn habe ich auch viele Erfolge erzielt. Daher gehört mein Erfolg auch ihm.“
Verbindung aufbauen
Für Melissa Köck ist Social Media eine wichtige Plattform, um mit ihren Followern in Kontakt zu treten. "Social Media ist als Sportlerin ziemlich wichtig für mich, weil es mir die Möglichkeit gibt, mich authentisch zu zeigen und meine Geschichte direkt mit meinen Fans und der Öffentlichkeit zu teilen. Es bietet mir auch eine Plattform, um Dankbarkeit auszudrücken, meine Fortschritte zu dokumentieren und Menschen zu inspirieren. Social Media ist mehr als nur eine Selbstdarstellung – es ist eine Möglichkeit, echte Verbindungen aufzubauen und zu zeigen, dass hinter jeder Leistung ein Mensch mit Höhen und Tiefen steckt."
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