Finkensteiner Energiepioniere
In Goritschach ist der Strom bald gratis
Ein ganzes Dorf hat sich 2022 zu einer Energiegemeinschaft zusammengeschlossen. Und diesen Energiepionieren bringt die Sonne bald Gratis-Strom ins Haus.
FINKENSTEIN. Mit Jahresbeginn 2022 schloss sich das Finkensteiner Dorf Goritschach zu einer Energiegemeinschaft zusammen. Seither wird mit einer gemeinsamen Photovoltaikanlage Strom erzeugt. Die 140 Quadratmeter große PV-Anlage brachte den 16 Haushalten schon im ersten Jahr eine Ersparnis von 5.000 Euro. Jetzt zieht diese "Erneuerbare Energiegemeinschaft" (EEG) erneut eine Bilanz, die sehr positiv ausfällt. "Die Goritschacher sind echte Strompioniere, waren eine der ersten zehn EEGs österreichweit. Durch die gemeinschaftliche Nutzung der Anlage auf dem Wirtschaftsgebäude mitten im Dorf und die verschiedenen Lastprofile kommen wir auf eine sehr gute Auslastung der Anlage", erklärt Matthias Nadrag, die treibende Kraft hinter dem Projekt: "Bei einer eigenen PV-Anlage ohne Speicher liegt der Eigenverbrauch bei rund einem Drittel. Bei der EEG verbrauchen wir hingegen zwei Drittel des erzeugten Stroms selbst."
Künftig 0 Cent/kWh
Künftig wird sich die Goritschacher EEG noch mehr Geld ersparen. "Wir sind am besten Weg, die Anschaffungskosten der Anlage zu refinanzieren. Schon bald kostet der Strom in unserer EEG nur noch 1 Cent/kwH. In etwa zwei Jahren wird er die beteiligten Haushalte gar nichts mehr kosten", verrät Nadrag, der auf ein wichtiges Detail hinweist: "Die große Ersparnis bringt das Optimieren des Stromverbrauchs. Darum geht es in erster Linie. Und nicht um Erlöse für das Einspeisen des Überschusses!" Der Experte stellt auch klar, dass der Marktpreis starken Schwankungen unterworfen ist: "Je mehr PV-Anlagen es gibt, desto mehr speisen zur gleichen Zeit ein, desto weniger wird der Überschuss zu gewissen Tageszeiten wert sein!"
Strom für die Ärmsten
Nadrags App "enixi" hilft übrigens nicht nur EEGs dabei, den Stromverbrauch zu optimieren. Und weil die Strompreisbremse nicht treffsicher ist, hat der Mastermind ein österreichweites Projekt gegen Energiearmut am Laufen. Nadrag: "Mit starken Partnern bin ich gerade dabei, die Überschüsse an die Ärmsten weiterzuleiten, die sich den Strom nicht leisten können."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.