Gedenken
Ein Stolperstein für die NS-Opfer der Berndorfer Familie Kohn
Im Haus Alexanderstraße 7 befindet sich das städtische Kulturamt "kult-tour im Zentrum". Ein Ort der Kunst und des friedlichen Zusammentreffens unterschiedlichster Kulturformen. Leider hat das Haus auch andere Zeiten erlebt.
BERNDORF. Der Kaufmann Heinrich Kohn besaß in diesem Haus ein Gemischtwarengeschäft, nebenan war das Wohnhaus der jüdischen Familie. Im Nationalsozialismus wurde Heinrich Kohn genötigt, sein Geschäft um die Hälfte des eigentlichen Werts zu verkaufen. Im Buch "Notrationen" von Margarethe Kainig-Huber und Rita Doria erfährt man: " Nach einer Hausdurchsuchung im Jahr 1938 im Haus der Familie wurden Wertgegenstände, Dokumente und die gesamte Einrichtung beschlagnahmt und die Familie aus der Wohnung gewiesen. Gemeinsam mit ihren Töchtern Charlotte und Friederike gelang Heinrich und seiner Frau Julie Kohn die Flucht in die USA."
Ein Stolperstein für die ermordeten Familienmitglieder
Heinrich Kohns Enkelin Judith Hayman kam kürzlich mit ihrer Familie aus England an die für ihre Ahnen so tragische Adresse in Berndorf. Der Grund: vor dem Kulturamt wurde im Gedenken an jene Familienmitglieder, die von den Nazis deportiert und im KZ ermordet wurden, ein sogenannter "Stolperstein" enthüllt.
Stolpersteine sind im Boden verlegte, beschriftete Gedenktafeln aus Messing, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, welche verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden.
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