Winterbegrünung im Vulkanland
Eine neue Saatmischung als Universallösung

Auch im Steirischen Vulkanland ächzt man unter der Hitze. Auf Hochdruck arbeitet man an Klimalösungen – ein Schlüssel zum Erfolg sollen die Winterbegrünung und eine neue Begrünungsmischung sein. 

SÜDOSTSTEIERMARK. Die Hitze und Dürre machen dieser Tage auch den Südoststeirerinnen und Südoststeirern zu schaffen. Im Steirischen Vulkanland, der Modellregion für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft, setzt man alles daran, die Klimathematik in den Griff zu bekommen. Laut Vulkanland-Geschäftsführer Michael Fend zeige sich eines in der Berechnung des ökologischen Fußabdrucks ganz klar: die Winterbegrünung macht den Unterschied.

Die Mischung macht's: Peter Kaufmann (Agrariunion), Dieter Hutter, Alois Hausleitner (Agrarunion), Michael Fend, LK-Bezirkssekretär Johann Kaufmann, Markus Sundl, Franz Groß, Markus Lafer und Josef Ober (v.l.).  | Foto: RegionalMedien
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Nun gelingt diesbezüglich ein wesentlicher Vorstoß. Im Rahmen der Vortragsreihe "Boden, von dem wir leben" waren auch die Jäger zu einem Bodenstammtisch eingeladen. Laut Dieter Hutter, Obmann vom Jagdschutzverein Feldbach-Fehring habe man – da zwischen Sommer und Winter eine Lücke im Lebensraum des Wilds klafft – überlegt, wie man die Landwirtschaft motivieren könne, die Flächen auch im Winter zu begrünen. Man fand auch eine Lösung: der nicht abgeholte Jagdpachtschilling soll von Gemeinden dafür eingesetzt werden, die Winterbegrünung zu fördern. Bereits durchgeführt wird das Ganze in Feldbach, zehn weitere Gemeinden hätten auch schon einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Win-win-Situation

Laut Hutter hätte die Winterbegrünung Vorteile für alle Beteiligten. Die Winterbegrünung fördere das Binden von CO2, den Humusaufbau und wirke auch als effektiver Erosionsschutz. Gleichzeitig sei ein wertvoller Lebensraum für Hasen, Rehe und Co. geschaffen bzw. das Wild besser für die Jägerschaft sichtbar. Auch der Wildwechsel und der Verbiss in den Wäldern würde durch begrünte landwirtschaftliche Flächen minimiert werden.

LK-Bezirkssekretär Johann Kaufmann mit der revolutionären Begrünungsmischung.  | Foto: RegionalMedien
  • LK-Bezirkssekretär Johann Kaufmann mit der revolutionären Begrünungsmischung.
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Im letzten Winter sind in einem ersten Schritt 177 Hektar begrünt worden. Zum dritten Mal begrünt etwa Franz Groß aus Unterweißenbach seine Flächen. Er hat gute Erfahrungen gemacht. Seine glasklaren Argumente für die Begrünung sind der Erosionsschutz und der wichtige Lebensraum für die Bienen.

Die Mischung macht's

Was die Umsetzung künftig wesentlich erleichtern wird, ist eine eigene Begrünungsmischung. Markus Sundl vom Kompetenzzentrum Acker, Humus und Erosionsschutz der Landwirtschaftskammer stellt diese vor: "Sie besteht aus sieben Komponenten aus fünf Pflanzenfamilien. 40 Prozent davon sind winterhart."

Die Zusammensetzung ist speziell auf die Bedürfnisse von Landwirtschaft und Tierwelt abgestimmt. Die Saat sollte bis Ende August eingesetzt werden, für Herbst bzw. Soja und Kürbis wird es eine zweite Mischung geben.

Ein Sack pro Hektar reicht aus

Die Säcke zu je 25 Kilo bzw. 83 Euro sind in den Lagerhäusern der Agrarunion erhältlich. Laut Markus Sundl reiche ein Sack für einen Hektar Fläche aus. Mit an Bord ist im Laufe des Projekts auch der Maschinenring, der den technischen Part einbringt. Laut Markus Lafer, Geschäftsführer des Maschinenrings Raabtal verfüge man über die nötigen Spezialmaschinen, um die Saatmischung effizient in den Boden einzubringen. Er betont, dass man keine Ertragsverluste im Frühjahr befürchten müsse.

Vulkanland-Obmann Josef Ober definiert jedenfalls ein klares Ziel bzw. einen Willen: nämlich 100 Prozent Winterbegrünung in der Region.

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