Kleines
Österreichisches Fußball-Lexikon G-W
Österreich hat im deutschsprachigen Raum einige spezielle Ausdrücke, die zunehmend in Vergessenheit geraten. Dass kleine „Österreichische Fußball-Lexikon“ soll einige dieser Begriffe wieder in Erinnerung rufen. Weitere Anregungen sind durchaus willkommen.
gaberln - in der Luft halten (jonglieren) des Balles mit den Füßen ohne das dieser den Boden berührt
Gummler, die - Fußballschuhe mit einer Gummistollensohle. Diese sind besonders für harten, trockenen Untergrund geeignet.
Gurke, die – einem Spieler die Gurke bzw. das Gurkerl geben, heißt den Ball durch die Beine des Gegenspielers zu spielen. In der BRD Beinschuß
Halbvolley, der - spielen des Balles unmittelbar nach dem er am Boden aufgekommen ist. Dadurch ist der Ball zwar schwer zu beherrschen, lässt aber viele Möglichkeiten, vor allem in puncto Schussschärfe offen.
Heber, der - gezieltes und gefühlvolles hohes weiterspielen des Balles
heckerln - einen Gegenspieler gleich mehrmals in einer Aktion ausspielen, so dass dieser sich ärgert.
Holzhacker, der - ein Spieler der es mehr auf die Beine des Gegenspielers abgesehen hat, und diese auch trifft.
Innenrist, der - die Innenseite des Fußes
Jausengegner, der – ein sehr leicht zu bespielender Gegner, den mal so nebenbei schlägt.
Kabinettstückerl, das - eine das Herz des Publikums erfreuende balltechnische Aktion auf kleinstem Raum.
kicken, (engl. treten) - meint das Fußballspielen
köpfeln, - weiter spielen des Balles mit dem Kopf
Kreuzeck, das - befindet sich dort wo sich der waagrechte und der senkrechte Torpfosten kreuzen würden, würden sie weiter verlaufen. Sie sind aber zu einem Eck zusammen gefügt, so versteht man also unter den Kreuzecken, die beiden oberen Ecken des Torgehäuses. In der BRD – Lattenkreuz
Leiberl, das - auch Trikot, der Oberteil des Fußballdress
Lochpass, der – ein Pass zwischen zwei oder mehrere Gegenspieler hindurch, zum Mitspieler.
markieren - so tun als ob - man gefoult wurde, und man verletzt ist.
Mittelauflage, die - ist der markierte "Mittelpunkt" des Spielfeldes von dem aus das Spiel eröffnet wird.
Packeln, die – Fußballschuhe. Herkunft laut Duden: mundartliche Verkleinerungsform von Packe, Plural von Pack ; ursprünglich = genagelte Bergschuhe, nach der unhandlichen, plumpen Form
Pass, der - das Zuspielen des Balles unter Mitspielern.
Pressball, der - kommen zwei Spieler aus entgegengesetzter Richtung relativ gleichzeitig zum Ball, wird er von Beiden Spielern zur gleichen Zeit gespielt und quasi zusammenpresst.
Pressing, das - eine Taktik bei der der Gegner ständig massiv attackiert wird, um ihn nicht ins Spiel kommen zu lassen bzw. ihn zu Fehlern zu zwingen. Früher „Forechecking“, aus der Eishokeysprache.
Rist, der - die Oberseite des Fußes – in der BRD Spann
Scherzerl, das - das Spielen des Balles mit einer geringen Berührung und nur einem Teil des Kopfes oder Fußes.
Schiebung, die - ist das Publikum der Meinung, das der Schiedsrichter parteiisch pfeift, und das auch noch gegen ihre Mannschaft, spricht es von Schiebung.
Schienbeindeckeln, die - gepolsterte Plastik-Einlagen die zum Schutz der Schienbeine getragen werden.
Schupferl, das - ein äußerst gefühlvolles weiterspielen des Balles, bei dem meistens ein Gegenspieler (oft der Tormann) überhoben wird. In der BRD Lupfer.
Schwarze Sau, die - eine nicht sehr noble Betitlung des Schiedsrichters, der noch bis vor kurzer Zeit ganz in Schwarz gekleidet war.
Sechzehner, der - ein rechteckiger, 16 Meter vom Tor entfernter, durch eine Lienie eingezeichneter Bereich. Da ein Foul in diesem Bereich zu einem Strafstoß führt heißt er auch Strafraum.
Sense, die - Eine regelwidrige Attacke meist von hinten, bei der der Gegner wie mit einer Sense "umgemäht" wird.
Spitz, der - Er ist eine zu unrecht im Fußball verpönte Schusstechnik, die nicht wie üblich mit dem Rist, sondern mit der Schuh- bzw. Fußspitze ausgeübt wird. Den Spitz verwendet man wenn Raum und Zeitmangel keinen Ristschuss zulassen. Diese Schusstechnik hat die Vorteile den Ball innerhalb kürzester Zeit enorm zu beschleunigen und diesen auch schnurgerade dort hin zubringen wo man hin gezielt hat. Die Nachteile des Spitz sind, das man dem Ball keinen Effet geben kann (was aber ohnehin, weil man ihn meist nur bei Kurzdistanzschüssen anwendet nicht erwünscht ist), und das einem danach die Zehen schmerzen. Bei der WM 2002 schoss Ronaldo mittels eines "Spitz-Tores" Brasilien gegen die Türkei ins Finale. Berühmt ist auch der „Spitz von Izmir“, durch den Herbert Prohaska Österreich zur WM 1978 in Argentinien spitzelte. In der BRD Picke.
Stanglpass, der - ein Pass entlang der Toroutlinie zur 1. oder 2. Torstange.
Steirergoal, das - ein Tor bei dem dem Tormann der Ball durch tollpatschiges Verhalten durch die Beine ins Tor rollt. Vermutlich vom wiener Publikum gegen die Steirer geprägt.
Stoppeln, die - an der Unterseite der Fußballschuhe befestigte Stollen, dei der besseren Fortbewegung auf weichem Untergrund dienen. (siehe Gummler)
Stutzen, die - Strümpfe die das Schienbein und die Schienbeinschützer bedecken und unter dem Kie enden.
Topfenkick, der - ein durch seine schlechte Qualität nicht anzusehendes Fußballspiel.
Topfenpartie, die - siehe Topfenkick.
Treter, der - ein dem "Holzhacker" sehr ähnlicher brutaler Spieler.
Volley, der - Schuss nach (durch) Direktübernahme des Balles aus der Luft.
Wachler, der - respektlose Bezeichnung für die Schiedsrichterassistenten die früher Lienienrichter hießen.
Wadlbeißer, der – ein Spieler meisten auf defensiver Position, der seinem Gegenspieler nicht von der Ferse weicht, und ihn die volle Härte des Ballspiels spüren lässt.
Wuchtl, die – der Spielball
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