Gleichenberger Bahn
Fartek und Schweiner halten sich an ihren Auftrag

Die Gleichenberger Bahn bleibt der Zankapfel der politischen Parteien in der Südoststeiermark. | Foto: StB/Fladerer
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  • Die Gleichenberger Bahn bleibt der Zankapfel der politischen Parteien in der Südoststeiermark.
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Wenngleich alle Bürger, Vereine und Parteien im offiziellen Beteiligungsprozess eingeladen waren, Ideen für den Erhalt der Zugstrecke zwischen Bad Gleichenberg und Feldbach als Tourismusbahn einzubringen, richten SPÖ Feldbach und FPÖ Südoststeiermark ihre Vorschläge dem Regionalvorstand Südoststeiermark lieber öffentlich aus.

SÜDOSTSTEIERMARK. Regionsvorsitzender Franz Fartek (ÖVP) und seine Abgeordnetenkollegin Cornelia Schweiner (SPÖ) halten an dem offiziellen Protokoll zur Erstellung eines Tourismuskonzeptes fest. Von der Vorgehensweise von SPÖ Feldbach und  FPÖ zeigen sie sich aber enttäuscht. Die SPÖ Feldbach unter Vizebürgermeister Robert Trummer ist ja – wie berichtet –  für die Rückkehr zum Regelverkehr. Nur so habe die Bahn langfristig eine Perspektive. Und siehe da, die FPÖ Südoststeiermark sollte umgehend auf den SPÖ-Zug aufspringen. Auch die freiheitlichen Abgeordneten – NAbg. Walter Rauch ist sogar im Regionalvorstand vertreten – sowie die Gemeinderäte von Bad Gleichenberg und Feldbach fordern den Regelverkehr und darüber hinaus zusätzliche Haltestellen – wie auf MeinBezirk berichtet. Außerdem wollen sie die Garnituren als S-Bahn von Bad Gleichenberg durchgehend ohne Umsteigen bis nach Graz führen lassen.

Cornelia Schweiner ist SPÖ-Landtagsabgeordnete. | Foto: Patrick Neves, SPÖ Steiermark
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Schweiner: "Nicht mit Bezirks-SPÖ abgestimmt"

"Es bleibt jeder Ortspartei unbenommen, ihre Meinung kundzutun", so SPÖ-Bezirksparteichefin Cornelia Schweiner, "aber sie entspricht nicht der Meinung der Bezirkspartei und dem, was wir in der Region und mit Landesrat Anton Lang ausgemacht haben." Man wolle der Bahn eine Zukunft geben, aber dabei realistisch bleiben. Man dürfe Visionen haben, aber es gehe jetzt um eine Tourismusbahn. Schweiner: "Ich und auch Anton Lang, wir bekennen uns zu den anderen Bahnstrecken in unserer Region, aber wir haben auch die Chance, eine Tourismusbahn zu entwickeln." Um sie zu nützen, dafür sei auch die Region gefordert, und zwar was die Finanzierung betreffe. Das Land würde die Bahninfrastruktur finanzieren, aber für die Tourismusbahn an sich brauche es zusätzlich Gelder. Schweiner schielt in diesem Zusammenhang auf eine mögliche Leader-Förderung.

"Unerfüllbare Forderungen"

Die Vorgehensweise im offiziellen Prozess zum Erhalt der Bahn ist klar abgesteckt und im Regionalvorstand akkordiert. Allein um die Vorstellungen der SPÖ der Stadt Feldbach überhaupt ernsthaft in Betracht ziehen zu können, müsste sich der Mobilitätsplan, in dessen Rahmen sich der Regionalvorstand einstimmig für die Regiobusse entschieden hat, aufbrechen lassen.

Regionsvorsitzender LAbg. Franz Fartek bleibt bei seinem Auftrag, ein Tourismuskonzept – wie einstimmig beschlossen – vorzulegen. | Foto: ÖVP
  • Regionsvorsitzender LAbg. Franz Fartek bleibt bei seinem Auftrag, ein Tourismuskonzept – wie einstimmig beschlossen – vorzulegen.
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ÖVP-Landtagsabgeordneter Franz Fartek kann sich einen Regelverkehr aber höchstens an Wochenenden vorstellen, ansonsten hält sich der Regionsvorsitzende mit Kommentaren zurück. "Ich halte mich an die vereinbarten Abläufe und Regeln, und ich werde das Tourismuskonzept Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang wie vereinbart im März übergeben. Das ist mein Auftrag, wie einstimmig über alle politischen Parteien hinweg im Regionalvorstand beschlossen", fühlt sich Franz Fartek angesichts der plötzlich öffentlich geführten Debatte abseits des offiziellen Protokolls hintergangen. Die FPÖ-Forderungen nach zusätzlichen Haltestellen oder etwa einer eigenen S-Bahn-Linie will Fartek erst gar nicht weiter kommentieren. Nur so viel: "Das sind unerfüllbare Forderungen."

Werner Jogl (SPÖ) ist Vizebürgermeister von Bad Gleichenberg. | Foto: Werner Jogl
  • Werner Jogl (SPÖ) ist Vizebürgermeister von Bad Gleichenberg.
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Auch der Bad Gleichenberger Vizebürgermeister Werner Jogl (SPÖ) hat vom "politischen Spielchen, das nun wieder gestartet wurde" die Nase voll. "Das Ziel aus Gleichenberger Sicht ist, dass diese Strecke weiter genutzt wird", so Jogl. Viele Menschen, Vereine und auch die politisch Verantwortlichen hätten nun die Zeit genutzt, um alle Ideen zusammenzutragen um ein touristisches Konzept erstellen zu können. "Cornelia Schweiner und Franz Fartek machen hier einen guten Job." Das sei gerade in dieser Phase wichtig, damit das Konzept zügig fertig werde und umgesetzt werden könne.

Das ist der Auftrag

Übrigens, der Auftrag lautet wie folgt: Ende September hat es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Anton Lang nach den Gesprächen mit den beiden Landtagsabgeordneten Franz Fartek und Cornelia Schweiner geheißen, das Land Steiermark erkläre sich bereit, die Finanzierung der Bahninfrastruktur zur touristischen Nutzung für weitere drei Jahre – also für 2022, 2023 und 2024 – sicherzustellen. Als Bedingung dafür hatte Lang ein regionales Tourismuskonzept gestellt, das die Finanzierung des laufenden Betriebes durch die Region vorsieht. Bis 31. März 2022 hat die Region Zeit, einen entsprechenden Plan auszuarbeiten. In der Zwischenzeit haben die Experten der FH Joanneum die Ideen für den Bahnerhalt, die im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses hereingekommen sind, gesichtet und auf Machbarkeit überprüft. Auch ein Workshop mit den Ideengebern hat stattgefunden. Fartek: "Das Tourismuskonzept ist auf Schiene."

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