Klimawandel
Naturschutz geht nur gemeinsam mit der Landwirtschaft

Themen wie Klimawandel und Renaturierung sind in aller Munde. Die Grünen wollen hier einen gemeinsamen Weg mit der Landwirtschaft einschlagen und unterstreichen auch, dass der Biber kein Übel, sondern ein Helfer ist. 

FEHRING. Hohenbrugg an der Raab ist ja mit dem Biotop „Mein Quadratmeter Raabtal“ ein Paradebeispiel für gelebten Naturschutz rund um den Fluss. In diesem Gebiet machten nun Grünen-Politiker aller politischen Ebenen aufmerksam, dass es angesichts der Extremwettereignisse und des Klimawandels einen gemeinsamen Weg von Naturschutz und Landwirtschaft braucht. 

Ernst Heuberger, Tom Waitz und Andreas Lackner beim Lokalaugenschein in Hohenbrugg.  | Foto: MeinBezirk
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Das Gesetz als große Chance

In diesem Kontext will man auch Aufklärungsarbeit betreiben. "Das Renaturierungsgesetz hat hohe Wellen geschlagen. Richtig ist, dass das Gesetz eine große Chance für die Landwirtschaft ist. Unter anderem insofern, als man zusätzliche Mittel lukrieren kann", so LAbg. Andreas Lackner, der selbst Landwirt im Nebenerwerb ist. 

Für ihn steht außerdem fest, dass neun Millionen an Budget für den Naturschutz in der Grünen Mark zu wenig sind. Ein Vorschlag von ihm wäre der Naturschutz-Euro. Hierbei würden Touristen einen Euro pro Tag abführen, um die Leistung der Landwirtschaft für den Erhalt der Landschaft abzugelten.

Für Ernst Heuberger steht fest, dass bürokratische Hürden rund um den Biber fallen müssen.  | Foto: MeinBezirk
  • Für Ernst Heuberger steht fest, dass bürokratische Hürden rund um den Biber fallen müssen.
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Biber-Bürokratie als Hemmschuh

Aber gehen wir noch tiefer in die Region und setzen den Fokus auf ein aktuelles Thema. Wie Ernst Heuberger, Grünen-Gemeinderat in Fehring, erklärt, ist die Biberpopulation in den letzten sieben Jahren wieder gewachsen. Hier kommt es natürlich durch Aufstauungen zu Problemen für die Bauern. Hier hat Heuberger einige Ansätze, wie man das Ganze anpacken könnte. Fest steht für ihn, dass es generell mehr Retentionsflächen rund um die Gewässer braucht, die auch den Landwirten selbst nutzen würden. Für Schäden, die durch den Biber verursacht werden, seien entsprechende Ausgleichszahlungen angebracht. Und: Die Bürokratie rund um Maßnahmen bei den Biberdämmen müsse reduziert werden. So sei es umständlich, für jeden Einzelfall das Bibermanagement einzuschalten. 

Das Miteinander von Mensch und Natur ist nicht immer leicht, darum brauche es auch weniger Bürokratie.  | Foto: Heuberger
  • Das Miteinander von Mensch und Natur ist nicht immer leicht, darum brauche es auch weniger Bürokratie.
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Heuberger und Tom Waitz, Grünen-Agrarsprecher im EU-Parlament, betonen außerdem, dass der Biber als "Baumeister" wichtige Arbeit leiste. Er verlangsame mit seinen Bauten die Fließgeschwindigkeit, was sich positiv auf den Grundwasserstand auswirke. 

Und Waitz nimmt auch zum Renaturierungsgesetz Bezug: "Hier geht es definitiv nicht darum, Bauern zu enteignen." Für ihn steht fest, dass alle an einem Strang ziehen müssen, um mit den Extremwettereignissen klarzukommen.


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