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Damals & Heute: Teil 3 - EBREICHSDORF Wasserschloss Impressionen 1294 - 2021

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Damals & Heute: EBREICHSDORF Wasserschloss 1294 -1672 - 2021
Schloss Ebreichsdorf ist ein Wasserschloss in Ebreichsdorf in Niederösterreich.
Erstmals 1294 wurde in einer Heiligenkreuzer Urkunde ein Otachar von Ebreichsdorf genannt. In Kaltengange, einem heute nicht mehr existierenden Ort, bestand eine Burg von größerer wehrpolitischer Bedeutung. Ebreichsdorf zählte gemeinsam mit den benachbarten Burgen Ebenfurth und Pottendorf zu einer Kette von Wehrbauten, die das Wiener Becken vor Einfälle aus dem Osten schützen sollte.
1328 waren Ulrich II. von Pergau und sein Bruder Berthold die Besitzer der Herrschaft. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörte Ebreichsdorf der ritterlichen Wiener Ratsbürgerfamilie von Tirna. Rudolf von Tirna gilt als Stifter der Schlosskapelle. Wegen hoher Schulden musste er 1393 die Burg dem Wiener Schottenstift übergeben. Danach folgten die Herren von Walsee. 1450 ging die Herrschaft durch Kauf an den Wiener Kaufmann Simon Pötel über. Er bewohnte das Schloss seit 1462 ständig.
Noch 1474 wurde die Burg gegen die vordringenden Ungarn erfolgreich verteidigt, fiel aber bald danach in die Hände von Matthias Corvinus und war bis zum Pressburger Frieden von 1491 mit einer ungarischen Besatzung belegt. 1529 gelang es türkischen Streifscharen, die Besatzung zu überrumpeln und die Burg teilweise zu zerstören.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stellten die Meneses und dann die Zelkinger die Burgherren. Carl Ludwig von Zelking, der Schloss Sierndorf bewohnte, verkaufte die Herrschaft 1568 an Hieronymus Beck von Leopoldsdorf. Dieser ließ den alten Wehrbau in ein Renaissanceschloss mit drei Türmen umbauen und vergrößern, was wegen des sumpfigen Bodens nicht einfach war. Er veranlasste die Pflasterung der Wassergräben. Freiherr von Beck besaß in Ebreichsdorf eine erlesene Bibliothek. Ein im Schlosspark eingerichtetes Lapidarium zählte zu den bedeutendsten archäologischen Sammlungen seiner Zeit.
Hofgebäude
1683 war das Schloss so gut gerüstet, dass alle Angriffe der Türken abgewendet werden konnten. Nun folgte wieder eine Reihe von Besitzern, zu denen der Wiener Bürgermeister Daniel Moser (1639), die Familie Collalto (1686) und Josef Anton Pilati-Thassul (1704) gehörten. Letzterer ließ die bereits beschädigten Wälle sowie den Graben erneuern, das Schloss barockisieren und nochmals festungsähnlich ausbauen. Die Vorburg sowie einer der Türme wurden abgetragen. Im Jahre 1747 wird Franz von Wiesenhütten als Eigentümer genannt, doch gehörte Ebreichsdorf bereits zwei Jahre später der Familie Bartenstein, die es fast 80 Jahre lang besaß. Auch im 19. Jahrhundert gab es mehrere Besitzer. Es waren die Familien Kolowrat-Liebsteinsky (1843) und deren Erbin, Gräfin Rosa Spiegel, Arco-Zinneberg (1873) und Pongracz-Metternich. 1890–1891 erfolgte eine Generalrenovierung im historistischen Stil durch den Architekten Ludwig Wächtler.
1909 übernahm die Industriellenfamilie Drasche-Wartinberg bzw. Richard von Drasche-Wartinberg das Schloss und ließ umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchführen. Nach den Plünderungen und Devastierungen des Jahres 1945 und der Besatzungszeit wurde das Schloss in den Jahren 1959 bis 1963 komplett restauriert und mit neuem Inventar ausgestattet. Es dient heute noch der Familie Drasche-Wartinberg als Wohnsitz. In einem Teil des Parks befinden sich ein Golfplatz sowie ein Pologelände. Das Schloss ist nicht zu besichtigen.
Archiv: Robert Rieger
Quelle: Wikipedia - Robert Rieger
Fotos: Robert Rieger Photography
© Circus & Entertainment Pics by Robert Rieger
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