Volksglaube zu Neujahr: Warum man kein Hähnchen essen darf

- Einen "Guten Rutsch" in das Jahr 2017: Ab dem 19. Jahrhundert lässt sich der beliebte Gruß nachweisen
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Brauchtum zu Silvester: Der Volksglaube sagt, isst man zu Neujahr Geflügel, fliegt das Glück davon.
Früher galt der Christtag als Jahresbeginn im bäuerlichen Kalender. Ab dem Johannistag, dem 27. Dezember, bis Silvester war „Wandertag“: Die Dienstboten – sofern es nötig war – wechselten die Höfe und begaben sich daher auf Wanderschaft.
Der Bauernsilvester
Altes Brauchtum wurde in Metnitz wiederbelebt und findet auch vielerorts immer mehr Beliebtheit: Am 30. Dezember gibt es in Metnitz den sogenannten Bauernsilvester.
„Es gibt abends am Marktplatz ein großartiges Fest mit Würstel und Glühwein“, erklärt Kogler, dass am Bauernsilvester früher ordentlich gespeist wurde, da Silvester selbst ein Fasttag war.
Der ehemalige Direktor der Hauptschule Metnitz ist in Brauchtum und Volksglauben sehr bewandert. Er erzählt, dass zu Silvester gespeist und gefeiert wurde. „Es war auch früher eine gesellige Unterhaltung mit Spielen wie ,Fuchs und Henne’", erzählt Kogler.
Karten verraten die Zukunft
Beliebt war die "Neujahrsabnahme": Die Karten wurden beliebig vom Stapel genommen und jede Karte erzählte über die Zukunft. „Nicht fehlen durfte die Versteigerung eines Saukopfes“, erinnert Kogler.
Um die bösen Geister abzuwehren, wird auch an Silvester geräuchert: Wacholder, geweihte Palmzweige, Speik sowie Weihrauch bieten Schutz vor den Dämonen und sorgen gleichzeitig für einmaligen Duft. Während man am 24. Dezember jeden Raum räuchert, geht man am 31. Dezember einmal rund um Haus und Stall, räuchert, besprengt mit Weihwasser und betet.
So bleibt das Glück
Der Neujahrstag war ein hoher Festtag. „Es gibt am Neujahrstag aber einige Dinge, die man beachten sollte“, schmunzelt Kogler. Beispielsweise dürfen Sie auf keinen Fall etwas Kulinarisches auf den Tisch zaubern, das Flügel hat. „Es heißt, dass sonst das Glück davonfliegt“.
Und verschieben Sie das Wäschewaschen auf den 2. Jänner: Denn hängt am ersten Tag des Jahres Wäsche, so bedeutet dies Unordnung für das ganze Jahr.
Der Jahreswechsel um Mitternacht wird meist mit Feuerwerk, Böllern und Glockengeläut gefeiert. Das Feuerwerk sollte die bösen Geister vertreiben und die Menschen vor Unglück im neuen Jahr verschonen. Außerdem drückt das Feuerwerk gleichzeitig die Vorfreude auf das neue Jahr aus.
Einen „Guten Rutsch"
Mit dem Silvestergruß „Guten Rutsch" wünschen wir dem Angesprochenen, dass er gut und wohlbehalten ins neue Jahr kommen möge. Nachweisen lässt sich der Gruß etwa ab dem Jahr 1900.
Kleine Geschenke bringen viel Glück
Das Hufeisen
An einem Türbalken befestigt, soll es das Haus und den Hof beschützen und bösen Geistern den Zugang verwehren. An einem Nagel über der Tür aufgehängt soll das Hufeisen dem Teufel auf den Kopf fallen, wenn er in Menschengestalt das Haus betreten will. Das Hufeisen sollte richtig aufgehängt werden: Nach unten geöffnet könnte das Glück "herausfallen".
Das Glücksschwein
Das Schwein ist ein Zeichen für Wohlstand und Reichtum, da es als Symbol der Fruchtbarkeit und Stärke gilt. Kombiniert wird das Schwein oft mit einem Schornsteinfeger als Reiter oder vierblättrigem Kleeblatt im Maul.
Der Rauchfangkehrer
Früher war es schlimm, wenn der Kamin verstopft war oder schlecht zog, denn dann konnte man nicht mehr kochen und es wurde kalt im Haus. Daher brachte der Rauchfangkehrer die Rettung, indem er den Kamin säuberte – er brachte das „Glück“ zurück.
Es soll Glück bringen, einen Rauchfangkehrer zu berühren oder den goldenen Knopf anzufassen.
Das vierblättige Kleeblatt
Auf Reisen mitgeführt, schützt das Kleeblatt den Träger vor Unglück, näht man es in die Kleidung ein, soll es vor dem Bösen schützen.
Silvester erhielt durch die Verbindung mit dem Gedenktag an Papst Silvester I. seinen Namen. Der Gedenktag ist zugleich auch der Todestag des Heiligen, der am 31. Dezember des Jahres 335 starb.
Erste Belege eines Festes, das als Jahresendfest begangen wurde, finden wir bei den Römern schon rund 150 Jahre v. Chr.. Auch in der germanischen Tradition sind Feste in Zusammenhang mit Feuerbräuchen belegt.



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