In neuer Podcast-Folge
St. Veiter Mediziner thematisieren Darmgesundheit

- Die beiden Mediziner der Barmherzigen Brüder St. Veit Dagmar Sobe-Schmid und Hans Peter Gröchening sprechen in der neuen Podcast-Folge über die Darmgesundheit.
- Foto: ordensspitaeler.at
- hochgeladen von Katja Pagitz
Die neue Folge des Podcasts „Lebenswerk“ der Ordensspitäler Österreichs thematisiert die Darmgesundheit. Passend zum Beginn der Fastenzeit geben Oberärztin Dagmar Sobe-Schmid, Expertin für Ernährungsmedizin, und Primar Hans Peter Gröchenig von der Abteilung Innere Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit wichtige Einblicke in das Thema.
ST. VEIT, ÖSTERREICH. Die beiden Mediziner des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit erklären, warum eine gesunde Ernährung mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln und ausreichend Ballaststoffen entscheidend ist. Sie geben praxisnahe Tipps für den Alltag und beleuchten die Bedeutung des Mikrobioms, die die Gesamtheit der Mikroorganismen in unserem Darm darstellen. Zudem thematisieren sie den Nutzen und die Grenzen von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln.
Neue Folge online
Was sollte man seinem Darm zuliebe auf keinen Fall essen? Gibt es eine entscheidende Veränderung, die unsere Darmgesundheit erheblich verbessern kann? Und welchen Einfluss haben Fasten und probiotische Nahrungsergänzungsmittel wirklich? Die Fastenzeit eignet sich ideal, um die eigene Ernährung zu überdenken und der Darmgesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit unserem Darm ist eine sehr junge Disziplin. Was wir heute über die Funktionsweise unseres Verdauungstrakts, die Zusammensetzung unserer Darmflora und den Einfluss unseres Mikrobioms auf den gesamten Körper wissen, ist eine relativ neue Erkenntnis der letzten 10 bis 15 Jahre“, betont Gröchenig im Podcast. „Fakt ist, die Gesundheit wie auch die Krankheit geht aus unserem Verdauungstrakt hervor.“ Sobe-Schmid ergänzt: „Wenn man einen Gamechanger festmachen möchte, dann sind es die Ballaststoffe. Sie spielen eine zentrale Rolle für das Darmmikrobiom. Das Mikrobiom besteht aus Milliarden von Bakterien und Zellen, die ebenfalls Nährstoffe benötigen. Geben wir unserem Körper nur industriell gefertigte Produkte und Zucker, können sich diese Bakterien nicht vermehren, und das Mikrobiom verarmt. Mit ausreichend Ballaststoffen hat man ein ausgewogenes Mikrobiom und ist gut gerüstet. Denn mit der Ernährung beeinflusse ich nicht nur meinen Stoffwechsel und meinen Darm, sondern mein gesamtes Wohlbefinden.“
Ausgewogenheit statt Verbote
Sobe-Schmid betont: „Verbote sind nicht zielführend. Ich empfehle die 80:20-Regel – zu 80 Prozent auf eine ausgewogene Mischkost mit vorwiegend unverarbeiteten, saisonalen und regionalen Lebensmitteln zu achten. Alles mit Maß und Ziel, die richtige Dosis macht den Unterschied.“ Gröchenig weist im Podcast Lebenswerk auf eine negative Entwicklung hin: „Unsere Ernährung wird immer ballaststoffärmer, damit verhungert unser Mikrobiom. Die Bakterien haben wichtige Funktionen, die weit über die Verdauung hinausgehen. Man weiß heute, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische und psychiatrische Erkrankungen, aber auch chronische Entzündungen wie Rheuma häufig durch ein Ungleichgewicht in unserer Darmflora ausgelöst oder begünstigt werden. Menschen beispielsweise in Asien, die sich zunehmend unserem westlichen Lebensstil anpassen, entwickeln vermehrt typische Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Übergewicht.“
Nähere Infos:
Der Podcast „Lebenswerk“ der Ordensspitäler Österreich erscheint monatlich auf allen gängigen Plattformen und auf www.ordensspitaeler.at/podcast.
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