Frauentag NÖ
St. Pöltner GPA setzt sich für Frauen im Job ein
Der 8. März ist Internationaler Frauentag und wird seit mehr als 100 Jahren begangen. Weltweit demonstrieren an diesem Tag Frauen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen. Nein, ein Feiertag ist es nicht! Wohl eher ein Gedenktag, der aufzeigt, wie mit Frauen in der Gesellschaft umgegangen wird.
ST. PÖLTEN. Die derzeitigen Herausforderungen der Energiekrise, der Klimawandel, eine rasche fortschreitende Digitalisierung in vielen Branchen, die Debatte um den Fachkräftemangel und nicht zuletzt die Angstmache der Politik, vorangetrieben von Wirtschaftsforschungen und sogenannten „PensionsexpertInnen“, der Staat könne in Zukunft die Pensionen nicht mehr finanzieren, steht auf der politischen Tagesordnung. Was dabei vergessen wird: die tatsächliche Situation von erwerbstätigen Frauen.
Darum geht's
Die Gewerkschaft GPA NÖ St. Pölten sucht in Österreich Fachkräfte, aber Frauen finden ab 50 schwer bis gar keine Arbeit. Frauen müssen künftig bis zum 65. Lebensjahr arbeiten. Von den „Experten“ habe sich niemand überlegt, wie eine altersgerechte Arbeit aussehen könnte, insbesondere in jenen Branchen, in denen physische und psychische Arbeitssituationen Frauen ihr Pensionsantrittsalter nicht erreichen lassen.
"Haben Frauen Kinder, führt man mögliche Ausfälle wegen eventueller Betreuungspflichten als Grund an, warum eine Frau den Job nicht bekommt", heißt es seitens der GPA. "Führungspositionen sind mit Teilzeit nicht vereinbar, wird von vielen Arbeitgebern begründet. Frauen, die nach der Karenz in ihren Job zurückwollen, bekommen ein „Angebot“, damit sie ja keine Elternteilzeit machen und das meist in jenen Betrieben, in denen es kein Problem sein sollte, Wiedereinsteigerinnen adäquat zu beschäftigten", heißt es weiter.
Männern, die eine partnerschaftliche Aufteilung der Kindererziehung und Betreuung wollen, sind bei Arbeitgebern nicht gerne gesehen und haben immer noch mit Konsequenzen zu rechnen. Kinderbetreuung für Kinder unter zwei Jahren zählt in Niederösterreich zur Mangelware und erschwert damit noch mehr den Wiedereinstieg, wohlweislich der Tatsache, dass es künftig keine Großeltern zur Betreuung der Kinder geben wird, da diese selbst noch im Erwerbsleben stehen werden.
In vielen Branchen wie Pflege, Betreuung, Handel u.a. gibt es fast nur Teilzeitbeschäftigungen. Der Wunsch nach Stundenerhöhungen, um halbwegs über die Runden zu kommen, werden von Arbeitgeberseite als „betriebswirtschaftlich nicht möglich“ abgetan. Müssen Frauen einen Zweitjob annehmen, scheitern sie oftmals daran, dass Arbeitgeber ihre Arbeitskräfte flexibel einsetzen können müssen und fixe freie Tage in der Woche deshalb nicht möglich wären.
"Wer Arbeitskräfte sucht, wird auf Frauen und ihr Knowhow nicht verzichten können. Umsetzung von Gleichstellung und weg mit Diskriminierung der Frauen auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen, und zwar jetzt"
, so Gabriele Heider, Frauensekretärin uned GPA Geschäftsführer Michael Pieber
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