Lehrlingsprogramm
Junge Frisöre zeigen beim Wettbewerb ihr Können
Wer denkt, der Frisörberuf besteht nur aus waschen, schneiden, föhnen- der täuscht sich! Die Zeiten von Lockenwickler und Dauerwelle sind schon längst vorbei! Dies zeigten uns beim Landes-Lehrlingswettbewerb in der WKO St. Pölten junge Nachwuchstalente aus Niederösterreich
ST.PÖLTEN. Am Sonntag, 3. März frisierten begeisterte Lehrlinge vom ersten bis zum dritten Lehrjahr unter Zeitangabe, Damen- und Herrenfrisuren, welche im Anschluss von der Jury beurteilt wurden. Zu gewinnen gab es neben Pokalen auch Geldpreise. Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es am Schluss eine Tombola, bei der es unter anderem Frequency Karten, Gutscheine von Juwelieren und Gastronomen zu gewinnen gab.
Silvia Rupp, Landesinnungsmeisterin der Frisöre von Niederösterreich, freute sich über die Teilnahme von gesamt 33 kreativen Lehrlingen- 17 davon sind vom ersten Lehrjahr. Es wurde immer in zwei Kategorien angetreten: Damen und Herren. Die ersten zwei Sieger aus jedem Lehrjahr dürfen zu den Bundesmeisterschaften Ende Juni nach Tirol fahren.
Frau Rupp berichtet: "Derzeit gibt es knapp 180 Lehrlinge im ersten Jahr, es gibt also noch Luft nach oben! Ich freue mich, wenn nächstes Jahr noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Wettbewerb antreten und auch viele Zuschauer kommen. Die Zusammenarbeit mit den Lehrbetrieben ist dabei sehr wichtig, aber ich denke jeder Ausbilder freut sich, wenn sein Lehrling ehrgeizig und erfolgreich ist- ja, vielleicht sogar gewinnt!"
Dabei sein ist alles!
Frau Rupp betont: "Es geht bei unserem Wettbewerb nicht nur ums Gewinnen! Die jungen Menschen sollen Freude an ihrer Arbeit haben und zeigen, was sie können! Der Fantasie darf hier freien Lauf gegeben werden und es ist immer wieder schön zu beobachten, wie intensiv sich manche vorbereiten und welch tolle Kunstwerke am Ende entstehen! Mit den Siegern fahren wir auch in andere Bundesländer und tauschen uns dort mit angehenden Frisören aus."
Frisör damals- Frisör heute:
Früher hat der Frisör mit Schere, Bürste und Lockenwickler gearbeitet. Heute ist das Equipment viel breiter gefächert: neben den Klassikern findet man Glätteisen, Lockenstab, Curler, Kreppeisen uvm. "Die Frisuren sind zwar einfacher geworden, doch die vielen technischen Hilfsmittel bringen nichts, wenn man nicht damit umgehen kann" erzählt die Expertin.
Frisörin- oder lieber Frisör?
Die Zahlen sind leider unverändert. Die Mehrheit im Frisörberuf ist immer noch weiblich besetzt. "Es heißt immer: Mädchen in die Technik! Ich habe noch nie gehört: Burschen in die kreativen Berufe! Das finde ich persönlich wirklich sehr schade! Wir brauchen im Handwerk dringend Nachwuchs und da ist das Geschlecht unwichtig! Jeder will immer modern sein und mit der Zeit gehen. Aber bei der Berufswahl Frisör ist in den Köpfen immer noch der feminine Touch von früher verankert, leider!"
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