Mieter hausten wie die Schweine
Drei Jahre bewohnte eine Familie das Haus von Angelika Sanin. Damals war das Haus liebevoll renoviert und vollständig möbliert übergeben worden. Jetzt ist es ein Trümmerfeld.
WEINVIERTLER DREILÄNDERECK. Die Versicherung schätzt die Schadenssumme auf 10.000 Euro, für den Schaden muss die Hausbesitzerin allerdings alleine aufkommen. Der Parkettboden ist mit undefinierbaren Flecken übersät, die Badezimmerfliesen und -möbel verschimmelt, die teure Tischlerküche ruiniert.
„Offenbar ist da längere Zeit Wasser gestanden, das Holz ist feucht, die Blenden sind kaputt, in den Kästen ist alles schimmlig“, klagt die Vermieterin Angelika Sanin.
Sie muss alle Möbel inklusive Einbauküche entsorgen, den Parkettboden erneuern, alle Räume ausmalen lassen und sucht jemanden, der ihr dabei behilflich sein kann. „Alleine schaffe ich das einfach nicht – es ist unvorstellbar“, ist Sanin verzweifelt.
Monatelang versuchte sie, die Mieter aus ihrem Haus hinauszubekommen. Sie hatten die Miete nicht mehr gezahlt, im Garten hatten sie den Müll säckeweise gelagert. Die Anrainer hatten bei der Gemeinde bereits mehrfach Beschwerde wegen Geruchsbelästigung eingelegt.
Monatelanger K(r)ampf
Von Februar bis Juli kämpfte Angelika Sanin, bis die Wohnung geräumt wurde. Wobei „geräumt“ der falsche Ausdruck ist.
Denn den Müll ließen die Mieter dort – und nicht nur im Garten. „Das ganze Haus war zugemüllt, ich fand tote Mäuse, dazu war alles voller Flöhe, ich musste mehrere Tage Flohbomben aufstellen“, schildert Sanin die katastrophalen Zustände.
Jetzt sitzt sie auf einem Berg offener Forderungen: Mietrückstand, Gemeindeabgaben, Versicherungsgebühren. Dabei hatte die Mieterin als Alleinerzieherin vom Sozialamt Mietbeihilfe und Zuschüsse für Strom und Gas bezogen.
Die Vermieterin ist jedenfalls fassungslos: „Es ist erschütternd, dass man als Besitzer monatelang um sein Recht kämpfen muss und übrig bleiben nur Ärger und Kosten“.
Ulrike Potmesil
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