Frauenfußball in Österreich

FC Ober-Grafendorf Damen im Portrait

"Frauenfussball in Österreich" stellt in einer Portraitserie Frauenteams aus Österreich vor: Die FC Ober-Grafendorf Damen spielen in der AK Niederösterreich Frauen Gebietsliga Mostviertel.

OBER-GRAFENDORF. Das Frauenteam Ober-Grafendorf wurde 2013 gegründet, damals noch unter den Vereinsnamen ATSV Ober-Grafendorf/Weinburg, wo man gleich im ersten Jahr der Gründung den größten Erfolg feiern konnte - nämlich den Meistertitel in der Gebietsliga - und nach einem Relegationsduell gegen den FC Heidenreichstein den verdienten Aufstieg in die AK NÖ Landesliga schafften. Nach der Neugründung 2015 wurden sämtliche Spielerinnen dank des NÖ Fussball-Verbandes und der Marktgemeinde auf den neu gegründeten Verein FC STYX Ober-Grafendorf übernommen.
Des Weiteren wurde 2016 aufgrund des eingeschränkten Kaders sowie des Wiederaufbaus auf eigenen Wunsch der Weg in die Gebietsliga Mostviertel unumgänglich, um dort wieder zu sportlichen Erfolgen zu kommen und somit die Freude und das Selbstvertrauen wieder zu erlangen.
Heute besteht das Team aus dem Pielachtal mit den Klubfarben Blau/Rot aus 28 Kaderspielerinnen und der Trend ist weiter steigend. Dadurch ist ein Umdenken bereits in den Köpfen der Sportlichen Leitung im Gange, um eventuell mit einer zweiten Mannschaft in den Spielbetrieb einzusteigen. Neben der Weiterentwicklung der jungen Spielerinnen ist auch der Aufstieg in die AKNÖ Landesliga in den nächsten Jahren das sportliche Ziel des FCO Damen Team.

Aktueller Kader

• Tor: Julia Mrskos, Julia Knopf
• Verteidigung: Kerstin Anderl, Stefanie Gira, Cornelia Grünauer, Sandra Halbmayer, Birgit Karner, Denise Leuthner, Nina Rauchecker, Melanie Scholze-Simmel, Madlen Schrittwieser, Lisa Stocker
• Mittelfeld: Melanie Bundschuh, Denise Engelscharmüllner, Stephanie Maretschläger, Elisabeth Gruberbauer, Stefanie Heinzl, Lisa Moser, Sarah Navratil, Bettina Rohrmüller, Christina Streyczek, Stefanie Streyczek, Selina Unger
• Angriff: Mariella Falkensteiner, Hanna Koiser, Alina Schönbauer, Sabrina Vorstandlechner, Diana Seitner

Drei Personen - Drei Fragen - Drei Antworten

Unseren Fragen im "Drei Personen - Drei Fragen - Drei Antworten"- Interview stellten sich der Sportliche Leiter Frauen Thomas Navratil, Trainer Christian Mrskos und Spielerin Nina Rauchecker.

Thomas Navratil (Sportlicher Leiter Frauen)

Wie bist du zum Fussball gekommen und was waren deine wesentlichen Stationen bisher?
Ich war bereits in meiner Jungenzeit beim ATSV Ober-Grafendorf tätig,  ehe ich 1988 als Kampfmannschaftsspieler zum FCU Gerersdorf wechselte. Nach 15 Jahren als Spieler musste ich 2003 leider nach zwei Kreuzbandverletzungen sowie einer orthopädischen Umstellung und zahlreichen Knie-Operationen in den vergangenen Jahren das „Kicken“ beenden. Darauffolgend wurde ich im Verein als Funktionär noch einige Zeit lang gebraucht. In weiterer Folge wurde ich 2013 zuerst als Stellvertreter im Ober-Grafendorfer Damenteam tätig, um später die Führung als sportlicher Leiter das Damenteam zu übernehmen.

Wie würdest du dein Team in drei Sätzen beschreiben?
Diese FCO Damen-Mannschaft ist ein eingeschweißtes Team , das bereits viele Höhen aber auch viele Tiefen erlebt hat. Außerdem weiß ich, dass mir die Spielerinnen viel Vertrauen zurückgeben und einzigartig in dieser Hinsicht sind!
Natürlich sind sie erfolgsorientiert. Damit aber der Spaß am Fußball nicht zu kurz kommt, werden auch viele Privat-Veranstaltungen zusammen besucht. Dadurch ist ein enormer Rückhalt im Team zu spüren und dies trägt zur Problemlösung bei.

Was werden - auch abseits der Krisenbewältigung - in den nächsten Jahren die großen Herausforderungen im Frauenfußball?
Zuerst sollte jeder Fußballinteressierte verstehen, dass auch beim Frauenfußball trotz Qualitätsunterschiede zu den Herren ein enormer Einsatz an Kampfgeist, Motivation und Laufarbeit verrichtet wird.
Wenn man von der höchsten Liga ausgeht, sind hier noch viele Baustellen zu bewältigen. Seitens des ÖFB vernehme ich eine mangelnde Unterstützung am Frauenfußball allgemein. St. Pölten dominiert die Liga und dahinter herrscht ein großes Loch. Überzeugungsarbeit ist gefragt - bei allen Männer-Vereinen, vor allem auch in der Bundesliga, um hier in Zukunft ein Frauenteam zu stellen, um eine Verbesserung auf Klubebene zu erreichen.
Im Unterbau des Frauenfußballs wird in Niederösterreich seit rund 2 Jahren das „Zukunftsprojekt Frauenfußball im Mostviertel“ erfolgreich zelebriert. Hier werden die Vereine in den Schulen vorstellig, um dort interessierte Mädels zu überzeugen, in einem Mädchen-/Frauenteam mitzuwirken. Diese Vorgangsweise ist von großer Bedeutung, um nachhaltig den Spielbetrieb im Frauenfußball-Unterbau aufrecht zu halten und auf Dauer zu fördern.
Für diese Idee wäre es wünschenswert, wenn sie verbreitet Anklang findet. Außerdem ist von Trainerseite her, eine ÖFB- Ausbildung von großer Bedeutung, um auch die richtige Ausbildungsstruktur qualitativ anzuheben.

Christian Mrskos (Trainer)

Wie bist du zum Fußball gekommen und was waren deine wesentlichen Stationen bisher?
In der Schule war ich in der Schülerliga und dann bin ich zum SC Herzogenburg gegangen. Als Spieler war ich seit 1983 dem SC Herzogenburg immer treu. Als Trainer habe ich durch meinen Sohn 2002 als Co-Trainer bei der U8 begonnen und bis zur Reserve gecoacht. Ich war nebenbei noch Co-Trainer bei der Kampfmannschaft, wo ich sehr prominente Trainer wie Manfred Uhlig oder Hannes Spilka, Stano Lieskovsky (Ex-Spieler bei Sparta Prag ) kennenlernen durfte und von ihnen sehr viel lernen konnte. Des Weiteren habe ich sehr erfolgreich die Damenmannschaft, in der meine Tochter gespielt hat, bis 2015 trainiert und wir sind zweimal Meister im Germans Cup geworden. Seit Herbst 2017 bin ich Damentrainer in Ober-Grafendorf.

Was gefällt dir am Fußball - speziell am Frauenfußball?
Die Bereitschaft gemeinsam als Team alles zu geben und gemeinsam zu gewinnen. Ehrgeiz und Spielbereitschaft ist bei den Damen sehr hoch, auch wenn es oft nicht so wertgeschätzt wird, wie bei den Männern. Die Qualität des Damenfußballs nimmt von Jahr zu Jahr zu.

Wie geht es mit dem Verein durch die Corona-Krise weiter (sportlich, finanziell)?
Da gerade kein gemeinsames Training abgehalten werden kann, machen wir von Zeit zu Zeit Video-Konferenzen, in denen wir uns über die Neuigkeiten austauschen. Finanziell gesehen hat unser Damen Sektionsleiter (Sportliche Leiter) alles in Griff.

Nina Rauchecker (Spielerin)

Seit wann spielst du Fußball?
Das Fußballspielen hab ich schon sehr früh für mich entdeckt. Ich spiele schon seit dem ich 6 Jahre alt bin, also mittlerweile schon 16 Jahre.

Welche Position spielst du?
Ich spiele schon immer in der Verteidigung. Manchmal stehe ich auch als "6er", also vor der Abwehr auf dem Feld. Meine Lieblingsposition ist und bleibt aber die Verteidigung, denn hier kommt meine Stärke am besten zu tragen.

Was sind deine sportlichen Ziele in den kommenden Jahren?
Ich bzw. wir wollen nächstes Jahr auf alle Fälle den Meistertitel nach Ober-Grafendorf holen und in die Landesliga aufsteigen. Natürlich ist es auch unser Ziel, falls es den „Joker Wohnen Mostviertel Cup“ wieder gibt, dass wir diesen gewinnen und den Pokal mit nach Hause nehmen.

Homepage: FC STYX Ober-Grafendorf
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