FH St. Pölten
Mit Konsumverhalten gegen den Klimawandel ankämpfen

Die FH St. Pölten untersucht Ansätze zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch Konsumverhalten. | Foto: Peter Rauchecker
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  • Die FH St. Pölten untersucht Ansätze zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch Konsumverhalten.
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Der Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft wird als effektive Strategie gegen Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und den Klimawandel betrachtet. Bisher konzentrierten sich kreislaufwirtschaftliche Ansätze hauptsächlich auf technologische Lösungen und damit primär auf Unternehmen. Im Rahmen des Forschungsprojekts "CE4ALL" hat die Fachhochschule St. Pölten nun den Einfluss der Konsumentinnen und Konsumenten auf die Kreislaufwirtschaft untersucht und Möglichkeiten identifiziert, wie ein nachhaltiger, kreislaufwirtschaftsfördernder Konsum gestärkt werden kann.

ST. PÖLTEN. Der fortschreitende Klimawandel, Umweltverschmutzung und Ressourcenverknappung erfordern eine Transformation des derzeit vorherrschenden linearen Wirtschaftssystems, das durch die Prinzipien "Herstellen, Verwenden, Wegwerfen" gekennzeichnet ist, hin zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft ("Reparieren, Wiederverwenden, Recyceln"). Während neue Recyclingmethoden und die Wiederverwendung von Abfallprodukten bereits viel Beachtung finden, wurden das Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher und die Einbindung breiter Bevölkerungsschichten bisher noch nicht ausreichend berücksichtigt.

Wie sieht dein Konsumverhalten aus?

Kreislaufwirtschaft braucht entsprechendes Konsumverhalten

„Ohne Änderungen im Konsumverhalten ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft aber nicht ausreichend wirksam. Es bedarf daher geeigneter milieuspezifischer Maßnahmen, um das Konsumverhalten gezielt so zu verändern, dass eine Kreislaufwirtschaft gestärkt wird“,

erklärt Alexandra Anderluh, Senior Researcher am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten und Leiterin des Projekts.

„Ohne Änderungen im Konsumverhalten ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft aber nicht ausreichend wirksam.", so Alexandra Anderluh. | Foto: Florian Stix
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„Circular Economy Cube“ macht Potenziale sichtbar

Im Projekt CE4ALL untersuchte Anderluh gemeinsam mit Forscherinnen und Forscher des Institute for Innovation Systems und des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten sowie mit Kolleginnen und Kollegen der tbw research GesmbH Ansätze zur Stärkung kreislaufwirtschaftsfördernden Konsumverhaltens.

„Wir haben uns im Detail angesehen, wie soziale und persönliche Umstände die Spielräume für Konsumverhalten mitbestimmen und welche Schritte notwendig sind, um das derzeitige lineare Wirtschaftssystem in eine Kreislaufwirtschaft umzubauen. Dafür entwickelten wir einen ‚Circular Economy Cube‘, der die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft (Reduce, Repair, Reuse, etc.) mit Produktgruppen und Milieus verbindet“,

erklärt Anderluh. Auf Basis dieses Circular Economy Cubes wurden Potenziale für Änderungen herausgearbeitet. Die wissenschaftliche Grundlage für den Circular Economy Cube lieferten eine systematische Literaturanalyse sowie Befragungen von Fokusgruppen, bei denen die Anforderungen, Motive und Einstellungen von Konsumentinnen und Konsumenten und ihr Kauf- und Nutzungsverhalten erhoben wurden. Als Ergänzung wurden zudem ein Expertinnen und e
Experten-Panel durchgeführt und die so gewonnenen Erkenntnisse in einem österreichweiten Survey eingesetzt.

Ergebnis: Milieu nicht entscheidend, sondern Anreize

„Die Zugehörigkeit einer Person zu einem bestimmten Milieu in der Gesellschaft hat sich im Rahmen der Studie als wenig trennscharf herausgestellt, wohingegen das von den Befragten angegebene Auskommen mit dem Einkommen durchaus einen Einfluss auf die Affinität zur Kreislaufwirtschaft hat“,

fasst Anderluh zusammen. Bestimmte Anreize zeigten in der Studie zum Teil gute Ergebnisse, um Verhalten zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft zu fördern, wie beispielsweise der Reparaturbonus, der in der Praxis bereits erfolgreich angewendet wird.

Die FH St. Pölten untersucht Ansätze zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch Konsumverhalten. | Foto: Peter Rauchecker
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Ausblick: Weitere Produktgruppen und Wechselwirkungen

Auf Basis der im Projekt gewonnenen Erkenntnisse lassen sich so erste Maßnahmen ableiten, um kreislaufwirtschaftsunterstützendes Verhalten bei Konsumentinnen und Konsumenten zielgruppenspezifisch zu stärken. „Künftige Forschung sollte sich weiteren Produktgruppen widmen, ebenso wie der Aus- und Wechselwirkung von verknüpften Maßnahmen“, so Anderluh.

CE4ALL: Kreislaufwirtschaft für alle – Incentives, Enabler und Inhibitoren für einen nachhaltigen Konsum

Im Projekt beteiligt waren Forscherinnen und Forscher des Carl Ritter von Ghega Instituts für integrierte Mobilitätsforschung, des Institute for Innovation Systems und des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten. Partnerinnen und Partner im Projekt war die tbw research GesmbH. Das Projekt wurde aus Mitteln der FFG gefördert.

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