Klimafreundlich: Netzwerk präsentiert Pläne für St. Pöltner Stadtbahn
Gruppe legt Alternative zu S34 vor

Nein zur S34, Ja zu mehr Radverkehr. Die neue Idee der Initiative ist eine St. Pöltner Stadtbahn. | Foto: Foto: Gerstl
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  • Nein zur S34, Ja zu mehr Radverkehr. Die neue Idee der Initiative ist eine St. Pöltner Stadtbahn.
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Engagierte Ehrenamtliche entwerfen Modell für St. Pöltner Stadtbahn und wollen Bodenverbrauch minimieren, den Autoverkehr reduzieren und das Radnetz weiter ausbauen - eine Idee für eine klimafreundlichere Zukunft.Laut Institut für Ökologische Stadtplanung könnte St. Pölten so zu einer Modellregion werden.

ST. PÖLTEN (ag). Anlässlich der europäischen Mobilitätswoche beleuchtete das Netzwerk "Klimahauptstadt 2024" am Beispiel eines real existierenden St. Pöltner "Melonendorfes" die Auswirkungen einer Schnellstraße 34 auf das Leben in und rund um St. Pölten.

Stadtbahn als Vision

"Da sich auf politischer Ebene derzeit kein Einlenken abzeichnet, hat sich ein ehrenamtliches Team von Mobilitätsexperten und Raumplanern formiert, um mit einem neuen Stadtbahnkonzept einen Gegenentwurf zur 'Autostadt St. Pölten' zu erarbeiten", so Dieter Schmidradler von der Initiative.
Florian Strasser ist Jungbauer aus Waitzendorf und betreibt einen Melonenanbau. "Leider wird sich auch weiterhin durch Klimaerhitzung der Ertrag auf St. Pöltens Ackerflächen verringern, bei gleichzeitig steigenden Bevölkerungszahlen. Man braucht kein Rechengenie sein, um festzustellen, dass wir künftig eher mehr als weniger Flächen brauchen, um weiterhin die Ernährung in der Region sicherstellen zu können. Dennoch wird den Bauern für ein maßloses Zubetonieren immer mehr fruchtbarer Boden abgeluchst und für immer zerstört", so der Jungbauer. Die Ideen der Gruppe: Ausbau des Radnetzes, Bau einer Stadtbahn. "Eine durchgehende Verbindung zwischen Herzogenburg und Wilhelmsburg, das ist unsere Vision", so Franz Skala, Institut für Ökologische Stadtentwicklung. Die Josefstraße solle hierbei als "Umweltstraße" fungieren, wo nur die angesprochene Stadtbahn, Rad- und Fußwege nebeneinander existieren. Seitens der Stadtplanung äußert sich Alexander Schmidbauer: "St. Pölten unterstützt einen Mobilitätswandel, wo es nur kann, dies zeigen auch die jüngsten Entwicklungen in der Stadt (Zunahme Radverkehr, Rückgang Individualverkehr). Ein Wandel der Mobilität ist aber auch kein Unterfangen, das von heute auf morgen stattfindet, sondern Schritt für Schritt angegangen werden muss." Schmidbauer nennt künftige Schritte der Stadt als positive Mobilitätswandler, wie zum Beispiel die Ausweitung der LUP- Betriebszeiten, demnächst startende Neugestaltung der St. Pöltner Promenade. "Die Landeshauptstadt ist eindeutig auf dem richtigen Weg und leistet auch schon jetzt einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Verkehrsverlagerung", so Schmidbauer. Was er von dem konkreten Plan der Stadtbahn hält, bleibt er in seiner Stellungnahme schuldig.

Ruder gilt es jetzt herumzureißen

"Laut Wissenschaftlicher Gemeinschaft haben wir nur noch etwa 5 Jahre, um das Ruder im Umwelt- und Klimaschutz herumzureißen", so Schmidradler von "Klimahauptstadt 2024".

"Klimahauptstadt 2024 hat sich genau dieses zeitliche Ziel 2024 auch im eigenen Namen verpasst, um zu zeigen, dass sich St. Pölten für Österreich und ganz Europa als Modellstadt für eine menschen- umwelt- und klimagerechte Welt positionieren kann. Es kann alles noch gut werden: wenn wir jetzt alle - Politik und Wirtschaft mit eingeschlossen - gemeinsam anpacken",

so Schmidradler.

Zur Sache:
Aktuell unterstützen 15 Organisationen das Initiativennetzwerk "Klimahauptstadt 2024".
Mitglieder: Alpenverein St. Pölten, Exit Green, Extinction Rebellion NÖ, Forschungsgemeinschaft Lanius, Fridays For Future St. Pölten, Gemeinwohl Ökonomie, Klimavolksbegehren, Landrettung St. Pölten, Lebenswertes Traisental, Metamorphosis 2050, Naturfreunde St. Pölten, Radlobby St. Pölten, Umwelt Lebenswert Obergrafendorf, Verkehrswende.at, ZUUM.
Das Netzwerk will die Politik von Stadt, Land und Bund für die gemeinsame Vision der Klimahauptstadt 2024 begeistern und gewinnen. Die zentralen Kompetenzen liegen in den Bereichen Umwelt-, Klimaschutz und Gemeinwohl.

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