Polizeiinspektion St. Pölten
Geldbörsendiebstähle in 53 Fällen geklärt
Seit geraumer Zeit häuften sich Geldbörsendiebstähle (teilweise mit Bankomatbehebungen) auf Autobahnraststätten, Restaurants und Hotels in Niederösterreich.
ST.PÖLTEN/NÖ (pa). Die Erhebungen zu dieser vorerst unbekannten Tätergruppe wurden von Bediensteten der Polizeiinspektion St. Pölten – FGP (Fremden- und Grenzpolizei) übernommen.
Bei Sichtung der Lichtbilder einer Überwachungskamera nach einem neuerlichen Geldbörsendiebstahl im Jänner 2020 in der Raststation Steinhäusl, Bezirk St. Pölten-Land, wurde festgestellt, dass es sich in diesem Fall bei dem Beschuldigten um einen 46-jährigen ungarischen Staatsbürger handelt, der den Polizisten von einer Amtshandlung aus dem Jahr 2016 bekannt war. Im Zuge der Erhebungen konnte festgestellt werden, dass der Beschuldigte für zahlreiche weitere gleich gelagerte Straftaten in sieben Bundesländern verantwortlich ist. Er hat außerdem wegen zahlreicher von ihm begangener strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen seit 2016 auch eine Namensänderung durchgeführt. Zusätzlich waren auf einigen Lichtbildern von diversen Überwachungskameras bzw. Lichtbildern von Bankomaten auch Mittäter des 46-Jährigen ersichtlich.
Festnahmen
Am 29. Mai 2020 wurden zwei ungarische Staatsbürger nach neuerlichem Auskundschaften der Raststation Steinhäusl festgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass es sich bei einem Festgenommenen um einen Mittäter des 46-jährigen Haupttäters handelte.
Die mit den strafrechtlichen Ermittlungen und mit dieser Tätergruppe befasste Staatsanwaltschaft Innsbruck ordnete die Einlieferung des ebenfalls 46-jährigen Täters in die Justizanstalt Innsbruck an. Da seinem Begleiter keine belastenden Umstände nachgewiesen werden konnten, wurde dieser enthaftet.
Der von der Staatsanwaltschaft Innsbruck mit EU-Haftbefehl ausgeschriebene 46-jährige Haupttäter stellte sich letztlich aufgrund des Fahndungsdrucks am 13. Juli 2020 im Beisein seines Anwalts freiwillig auf der Polizeiinspektion Innsbruck – Innere Stadt. Er wurde in die Justizanstalt Innsbruck überstellt. Gegen einen flüchtigen Mittäter wurde von der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Festnahmeanordnung erlassen.
Insgesamt konnte dieser Tätergruppe bislang 53 strafrechtliche Delikte auf Autobahnraststätten, Restaurants und Hotels in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg, Tirol und Vorarlberg mit einer Gesamtschadenssumme von ca 87.000 Euro in der Zeit zwischen den Jahren 2014 und 2020 nachgewiesen werden.
Die beiden Täter wurden vom Landesgericht Innsbruck bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Tipps der Polizei:
- Bei den Abhebungen mit den gestohlenen Bankomatkarten hat sich stets der PIN-Code in den gestohlenen Geldbörsen befunden, weshalb die Landespolizeidirektion Niederösterreich empfiehlt, die Bankomatkarte sowie den PIN Code stets separat aufzubewahren
- Seien Sie insbesondere vorsichtig an stark frequentieren Orten oder im Gedränge.
- Verstauen Sie mitgeführte Wertgegenstände und Geldbörsen möglichst an der Vorderseite des Körpers, verschließen Sie Jackentaschen oder Handtaschen.
- Lassen Sie Wertgegenstände nicht unbeaufsichtigt, die Jacke mit Geldbörse an der Stuhllehne oder an einem Garderobenständer sind leichte Beute.
- Seien Sie misstrauisch! Diebe täuschen gerne Notlagen vor und nutzen so die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer aus.
- Taschendiebe verüben Diebstähle meist in Gruppen mit Ablenkungsmanöver.
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