Mobilitätsserie St. Pölten
Ein Hauch von Rio mitten in St. Pölten
Thomas Braun ist mit dem VW Käfer groß geworden und erfüllte sich als Student den Traum vom eigenen Cabrio. Seine Entdeckung des Puma GTS, eines seltenen Sportwagens aus Südamerika, war der Beginn eines neuen Abenteuers. Nur etwa 15 Exemplare des Puma sind in Österreich bekannt, was diesen Fund besonders macht.
ST. PÖLTEN. Im vierten Teil unserer Serie dreht sich alles um Oldtimer und die Leidenschaft, die hinter den Fahrzeugen steckt. Thomas Braun aus St. Pölten ist quasi mit dem VW Käfer aufgewachsen. Schon als Student verwirklichte er seinen Traum vom eigenen Cabrio, indem er einen Käfer kaufte und ihn zu einem individuell gestalteten Cabrio umbaute. Über 20 Jahre blieb der Wagen im Familienbesitz. Immer wieder hörte man in der Szene von einem besonderen Sportwagen auf Käfer-Basis, der in Südamerika in Serie produziert wurde – dem Puma.
Vom Käfer zum Puma
Eines Tages entdeckte Braun tatsächlich einen Puma GTS im Bazar. Recherchen über Google bestätigten schnell, dass es sich um jenen Sportwagen handelte, der einst die Söhne wohlhabender Eltern zu den Strandpartys an der Copacabana in Rio de Janeiro begleitete. Der Wagen versprach ein Stück Rio-Feeling und Abenteuer, und so dauerte es nicht lange, bis er nach St. Pölten gelangte. "Nach fast einem Jahr intensiver Restauration war der Puma bereit für seine erste Ausfahrt, die zum Mai-Käfer-Treffen in Eggenburg führte", erzählt Braun. In Niederösterreich gibt es nur drei bis vier Puma-Sportwagen, die regelmäßig gefahren werden, und österreichweit sind lediglich etwa 15 Exemplare bekannt, die in Garagen schlummern.
Faszination dahinter
„Das Faszinierende an Oldtimern ist, dass jedes Fahrzeug einen einzigartigen Charakter besitzt und bei näherer Betrachtung oft eine spannende Geschichte preisgibt“, erklärt Thomas Braun. Während moderne Fahrzeuge häufig ein einheitliches Design aufweisen, stechen Oldtimer durch ihren hohen Wiedererkennungswert heraus – insbesondere exotische Modelle wie der Puma. „Es ist, als hätte man eine besonders seltene Briefmarke in seiner Sammlung“, konkretisiert Braun. Volkswagen do Brasil war in den 1970er-Jahren besonders innovativ, indem es Fahrzeuge entwickelte, die nicht für den europäischen Markt bestimmt waren. In Brasilien lassen sich viele Oldtimer finden, die in Europa nahezu unbekannt sind – so auch der Puma. Von den rund 25.000 produzierten Puma-Fahrzeugen, die zwischen 1964 und 1994 entstanden, gelangten lediglich vier Coupés und sechs Cabrios in den 1970er-Jahren nach Österreich. Dass eines dieser seltenen Cabrios nun im Raum St. Pölten regelmäßig gefahren wird, ist ein glücklicher Zufall. Thomas Braun hat seine Leidenschaft für seltene und historische Autos längst zu einem Lebensstil gemacht.
In der nächsten Woche prüfen wir, wie fit unsere Promis im Straßenverkehr sind.
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