FH St. Pölten Forschungskooperation
Neue Therapie bei Kniearthrose

- Die Forschung will mit einer pflanzlichen Ernährung die Symptome lindern.
- Foto: Cotton Bro
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Ein neues Projekt der FH St. Pölten, der Donau-Uni Krems und der Uni Wien untersucht, wie eine Therapie mit einer Kombination aus Ernährung und Bewegung zur Verbesserung der Lebensqualität bei Kniearthrose beitragen kann.
ST. PÖLTEN. Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkserkrankungen weltweit. Typische Symptome sind Schmerzen und Schwellungen, die zu Einschränkungen und reduzierter Lebensqualität führen. Lange galt Arthrose als Erkrankung, die lediglich das Gelenk selbst betrifft und die Entstehung durch übermäßige und unphysiologische Belastung ausgelöst wird. Neueste Studien zeigen jedoch, dass bei der Entstehung auch entzündliche Vorgänge im Körper eine Schlüsselrolle spielen dürften. Forscher des Instituts für Gesundheitswissenschaften an der FH St. Pölten untersuchen gemeinsam mit der Universität für Weiterbildung Krems und der Universität Wien im Projekt NUMOQUA (Nutrition and Movement to improve quality of life with knee osteoarthritis), wie eine neue Therapie bestehend aus einer Kombination von Ernährung und Bewegung zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit Kniearthrose beitragen kann.
„Kniearthrose schränkt die Lebensqualität massiv ein und seit Jahren wird nach den besten Behandlungsstrategien gesucht. Mit diesem interdisziplinären Projekt setzen wir einen weiteren und sehr vielversprechenden Meilenstein in der Behandlung von Kniearthrose“
, sagt Barbara Wondrasch, Dozentin und Projektleiterin des Departments Gesundheit an der FH St. Pölten.
Ernährung als Therapiefaktor
Bewegungstherapie stellt bereits eine effektive Behandlung für Betroffene von Arthrose dar, hat jedoch wenig Einfluss auf das Entzündungsgeschehen Entzündungsprozesse werden auch vom Ernährungsverhalten stark beeinflusst und daher untersucht NUMOQUA, ob ein um Ernährung erweiterter Therapieansatz, zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient*innen mit Kniearthrose beitragen kann.
„Ernährung als Therapie wird immer noch stark unterschätzt. In dem Kooperationsprojekt fokussieren wir uns auf die Arthrose und bewerten das Potential einer eher pflanzenbetonten Ernährung auf gezielte klinische, molekularbiologische und ernährungsphysiologische Marker im Blut. Die Expertisen der Projektpartner*innen werden dabei gebündelt und wir hoffen damit einen weiteren Schritt zur Linderung dieser Erkrankung durch gezielte Ernährungsempfehlungen zu machen“
, betont Karl-Heinz Wagner, Leiter des Departments für Ernährungswissenschaften der Universität Wien
Bewegung und Diät für Probanden

- 60 Probanden mit Kniearthrose zwischen 50 und 75 Jahren werden nach Zufallsprinzip einer Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugeteilt.
- Foto: Florian Stix
- hochgeladen von Fabian Zagler
Die Interventionsgruppe erhält für 6 Wochen ein speziell für Arthrose entwickeltes Bewegungsprogramm und eine Ernährungstherapie für 9 Monate. Die Kontrollgruppe erhält für 6 Wochen das speziell auf Arthrose abgestimmte Bewegungsprogramm und allgemeine Informationen zu einem gesunden Lebensstil für 9 Monate.
„Das Projekt NUMOQUA befasst sich mit dem Einfluss einer Ernährungstherapie auf den klinischen Verlauf bei Kniearthosepatienten und versucht diesen Zusammenhang wissenschaftlich zu beleuchten. Die Studie soll aber auch die Aufmerksamkeit auf den Einfluss der Ernährung auf die Arthrose im Sinne der Volksgesundheit lenken, da 20 % der Gesamtbevölkerung davon betroffen sind“
, sagt Stefan Nehrer, Leiter des regenerativen Zentrums der Universität für Weiterbildung Krems.


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