Universitätsklinikum St. Pölten
Neue Meilensteine in der Kardiologie

- Mag. Dr. Elisabeth Bräutigam, MBA (Vorständin NÖ Landesgesundheitsagentur),
Landesrat DI Ludwig Schleritzko und Prim. Univ.-Prof. Dr. Julia Mascherbauer - Foto: NÖ LGA / Robert Herbst
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Rund um den Welt-Herz-Tag werden drei neue Verfahren an der Kardiologie vorgestellt, die niederösterreichweit einmalig sind. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen in Österreich weiterhin zu den häufigsten Todesursachen. Um Patient mit verschiedenen Herzerkrankungen bestmöglich behandeln zu können, wurden am Universitätsklinikum St. Pölten kürzlich drei innovative Verfahren eingeführt.
ST. PÖLTEN. Erstmals in Niederösterreich wurde eine Patientin erfolgreich mit der orbitalen Atherektomie behandelt, unterstützt durch die Kreislaufunterstützungspumpe „Impella“. Diese minimalinvasive Methode ermöglicht es, stark verkalkte Herzkranzgefäße zu öffnen und dabei gleichzeitig die Herzfunktion zu stabilisieren.

- Mag. Dr. Elisabeth Bräutigam, MBA (Vorständin NÖ Landesgesundheitsagentur),
Landesrat DI Ludwig Schleritzko, OA Dr. Konstantin Schwarz, PhD, Prim. Univ.-Prof. Dr.
Julia Mascherbauer (Leiterin der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 3), STL DGKP
Tanja Speckmayer, DI Franz Laback, MBA (GF Gesundheit Region Mitte GmbH), OÄ Dr.
Gudrun Lamm und Priv.-Doz. Dr. Karin Pieber (Ärztliche Direktorin UK St. Pölten) - Foto: NÖ LGA / Robert Herbst
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Ein weiteres neues Verfahren an der Kardiologie-Abteilung ist der sondenlose Zweikammer-Herzschrittmacher AVEIR DR, der zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen dient. Der winzige Schrittmacher wird direkt im Herzen verankert und kann bei Bedarf wieder entfernt werden.
Der Welt-Herz-Tag, der jährlich am 29. September begangen wird, soll das Bewusstsein für die Prävention von Herzerkrankungen schärfen. Trotz bekannter Risikofaktoren starben im Jahr 2023 rund 31.000 Österreicher an Herzerkrankungen – das entspricht 35 Prozent aller Todesfälle.
Spitzenmedizin auf höchstem Niveau
„Die Kardiologische Abteilung am Universitätsklinikum St. Pölten zählt mit über 270 Mitarbeitenden zu den größten Herzzentren Österreichs und bietet Spitzenmedizin auf europäischem Niveau“, erklärt Landesrat Ludwig Schleritzko. „Alle Eingriffe werden bei wachen Patient minimalinvasiv in Lokalanästhesie durchgeführt, wodurch selbst hochbetagte Patient
komplexe Behandlungen sicher erhalten können.“
Prim. Univ.-Prof. Dr. Julia Mascherbauer, Leiterin der Abteilung für Innere Medizin 3, Kardiologie, hebt hervor, dass Schwerpunkte auf die Schrittmacherimplantation, die Behandlung von Herzinsuffizienz und Lungenhochdruck gelegt werden. Dank der hervorragenden interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie könne immer die beste Behandlungsoption angeboten werden.
Innovative Verfahren für bessere Versorgung
Die Impella-Pumpe ist ein minimalinvasives Herzunterstützungssystem, das bei schwerer Herzinsuffizienz oder komplexen Eingriffen eingesetzt wird, um die Herzfunktion zu stabilisieren. Erstmals wurde die Kombination der Impella-Pumpe mit der orbitalen Atherektomie in Niederösterreich im Universitätsklinikum St. Pölten durchgeführt. „Unsere Patientin konnte schon wenige Stunden nach dem Eingriff mobilisiert werden und erholte sich hervorragend“, berichtet Prim. Univ.-Prof. Dr. Mascherbauer.
Der neue sondenlose Zweikammer-Schrittmacher AVEIR DR ist ein weiterer Fortschritt. Der winzige Schrittmacher wird minimalinvasiv über die Leistenvene eingesetzt und eignet sich besonders für Menschen mit Herzrhythmusstörungen. „Sondenlose Schrittmacher werden bei uns zunehmend eingesetzt und zeigen großartige Erfolge“, freut sich Dr. Mascherbauer über die Erweiterung des Behandlungsportfolios.
Landesrat Schleritzko betont die Bedeutung der neuen Technologien:
„Mit der Einführung der Impella-Pumpe und des sondenlosen Schrittmachers bieten wir wegweisende Behandlungsoptionen in der Herzmedizin an, die es ermöglichen, selbst Hochrisiko-Eingriffe sicher durchzuführen.“

- Mag. Dr. Elisabeth Bräutigam, MBA (Vorständin NÖ Landesgesundheitsagentur),
Landesrat DI Ludwig Schleritzko und Prim. Univ.-Prof. Dr. Julia Mascherbauer - Foto: NÖ LGA / Robert Herbst
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Appell zur Prävention
Grundsätzlich ist es das erklärte Ziel der Kardiologinnen und Kardiologen, umHerzerkrankungen vorzubeugen und frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Untersuchungen bei den niedergelassenen Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern sowie Ärztinnen und Ärzten für Innere Medizin oder Kardiologie in Hinblick auf Blutdruck, Blutzucker, Blutfette und allfälliges Vorhandensein eines Herzgeräusches als Indiz für eine Herzklappenerkrankung werden dringend empfohlen. Sollte im niedergelassenen Bereich eine Herzerkrankung vermutet oder bereits diagnostiziert werden, so ist eine weiterführende Abklärung anzuraten. Je früher eine Herzerkrankung beziehungsweise Risikofaktoren dafür erkannt und behandelt werden, umso besser lässt sich einer fortschreitenden Krankheit vorbeugen und der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
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