Gesundheit im ländlichen Raum
8 Punkte retten die Gesundheit in NÖ
Ein 8-Punkte-Programm soll dabei helfen, die Gesundheits-Versorgung in Niederösterreich nachhaltig zu sichern. Die derzeit unbesetzten 35 Kassenstellen für Allgemeinmediziner und 22 unbesetzten Facharztstellen sorgen für ein Umdenken.
NIEDERÖSTERREICH (red.) Der Gemeindearzt geht in Pension, Nachfolger gibt es nicht und auch das nächste Ärztezentrum ist Kilometer entfernt. Vor allem im ländlichen Raum wird dies vermehrt zum Problem – nicht nur für die ältere Bevölkerung, sondern auch für junge Familien.
Eine gute medizinische Versorgung zählt immer noch zu den Prioritäten für Niederösterreicher. Darum ist es noch schlimmer, dass im Moment 35 Allgemeinmediziner fehlen – bewilligte Stellen mit Kassenvertrag, für die sich niemand finden lässt. Bei Fachärzten sind es 22 Stellen, die es zu besetzen gilt. Es herrscht also Handlungsbedarf. Das sehen auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stv. Stephan Pernkopf und LR Martin Eichtinger so.
Das 8-Punkte-Programm
- mehr Medizin-Studienplätze
- Aufwertung der "Allgemeinmedizin"– Schwerpunkt im Medizinstudium auf "Allgemeinmedizin im ländlichen Raum"
- Landarztquote bei Studienplätzen
- Landarzt-Stipendien für Studenten, die sich bereit erklären in einer Bedarfsregion für mind. 5 Jahre zu praktizieren
- Sicherstellung von Versorgung mit Kassenärzten
- Niederlassungs-Förderungen – 60.000€ für die Niederlassung in einer Bedarfsregion und 15.000€ für die Gründung einer Praxis
- unbesetzte Kassenstellen sollen künftig der ÖGK keine finanziellen Vorteile bringen, sondern in einen Länder-Fonds zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum fließen.
- Anreize und Erleichterung für die Trägerschaft von Gesundheitszentren
Akute Gefahr im ländlichen Raum
Aktuell sind 35 Kassenstellen für Allgemeinmediziner und 22 Facharztstellen in Niederösterreich unbesetzt. Mikl-Leitner dazu: „Unser Anspruch im Land muss sein, die beste Gesundheitsversorgung von der Geburt bis in das hohe Alter sicherzustellen. Das betrifft sowohl den stationären als auch den niedergelassenen Bereich. Im stationären Bereich haben wir uns mit der Gründung der Landesgesundheitsagentur bereits zukunftsfit aufgestellt. Besonders im niedergelassenen Bereich und in den ländlichen Regionen gibt es aber große Herausforderungen, auf die es konkrete Antworten braucht.“
"Niederösterreich studiert Medizin"
Es geht vor allem um die Ausbildung junger Menschen. Im Rahmen des Projektes "Niederösterreich studiert Medizin" werden angehende Medizin-Studenten bei der Aufnahme-Prüfung unterstützt. Zum einen werden Info-Abende und Vorbereitungskurse angeboten und zum anderen gibt es eine finanzielle Förderung für Maturanten mit Hauptwohnsitz in Niederösterreich.
Stimmen zum Programm
„Eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik muss jetzt in der Gegenwart die richtigen Entscheidungen treffen, damit wir in Österreich auch morgen über eine erstklassige, sichere Gesundheitsversorgung - egal ob in der Stadt oder am Land – verfügen“, appelliert Mikl-Leitner.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gab darüber hinaus ein klares Bekenntnis zu regionalen Klinikstandorten ab: „Niederösterreich bietet durch 27 Klinikstandorte Spitzenmedizin in allen Regionen.“
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